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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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»Santo!«
    »Keine Angst«, versuchte Santo sie zu beruhigen. »Ich verliere ihn schon nicht.«
    O doch, das wirst du, dachte Jack, konnte aber nichts sagen.
    Er schäumte innerlich, als er verfolgte, wie der Croupier den Ohrring auf die Pappe legte und anfing, die rote Kugel hin und her zu schieben. Es war sicher nicht okay, einen Trottel auszunehmen. Die Regeln auf der Straße verlangten, dass jemand, der dumm genug war, sich auf ein solches Spiel einzulassen, es eigentlich verdient hatte zu verlieren. Und Jack hatte damit keine Probleme. Das lag einfach in der Natur der Straßenszene. Doch es gab Grenzen. Man holte sich seinen Anteil und ließ den Verlierer laufen. Es war schon mehr als dreist, ihn total auszunehmen, und dazu noch vor seiner Frau.
    Jack veranstaltete am Abend sein jährliches Park-a-thon für die Little League, war jedoch wütend genug, um sich intensiver mit dieser Hütchenbande zu befassen.
    Er studierte verstohlen die Anheizer, dann schaute er nach den Animateuren. Höchstwahrscheinlich waren alle mit Messern bewaffnet. Keiner von ihnen schien eine Schusswaffe zu besitzen, aber das ließ sich bei den weiten Jacken nicht mit letzter Sicherheit feststellen.
    Er traf für sich eine Entscheidung, als er sich wieder dem Spiel zuwandte. Er würde eine Spende von diesen großzügigen Gentlemen annehmen und ihnen die Ehre einräumen, die ersten Spender bei seiner diesjährigen Sammelaktion für die Little League zu sein.
    Er spürte, wie sein Puls sich ein wenig beschleunigte. Er war auf ein solches Intermezzo nicht vorbereitet. Gewöhnlich mied er solche Spontaneinsätze, doch die Gelegenheit war da – warum sollte er sie also nicht ergreifen?
    Jack beobachtete den Croupier, der seine Hände fliegen ließ. Die gleiche Routine wie schon vorher, dann wurden die Flaschendeckel nach vorne geschoben.
    »Hast du’s gesehen?«, fragte der ohne Mütze neben Jack.
    »Na klar«, sagte Jack und grinste. Dabei sah er aus wie jemand, der den Köder geschluckt hatte und es kaum erwarten konnte, abgekocht zu werden.
    Santo tippte auf die Schraubkappe vor der Geldhand, doch die Kugel erschien unter der mittleren Kappe.
    »Scheiße!«
    Seine Frau jammerte, als der Ohrring in der Jackentasche des Croupiers verschwand.
    »Warten Sie«, sagte Jack und griff nach dem Arm des geschockten Verlierers, während er weggehen wollte.
    »Nein!«, rief seine Frau mit sich überschlagender Stimme. »Nicht mehr!«
    »Bitte«, sagte Jack. »Ich glaube, ich weiß, wie es funktioniert, und ich will Zeugen dabei haben. Es lohnt sich für Sie, wenn ich gewinne.«
    Jack meinte es ernst. Er wollte nicht allein am Tisch sein, wenn er mitspielte.
    Die Möglichkeit, ihre Niederlage ein wenig zu lindern, änderte ihren Entschluss, und Santo und seine Frau nickten. Er schaute düster, geschlagen drein. Tränen glänzten in ihren Augen und sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Prima«, sagte Jack. Er wandte sich an den Burschen ohne Mütze und sagte: »Sie sind der Nächste, glaube ich.«
    »Verdammt, nein, das ist schon okay«, sagte der Mann grinsend. »Gerne nach Ihnen. Will mal sehen, ob Sie das Kind wirklich schaukeln. Denn dann können Sie mir verraten, wie es geht.«
    »Danke«, sagte Jack und holte zwei Fünfziger aus der Brieftasche. »Was kriege ich dafür?«
    »Zweihundertfünfzig«, erwiderte der Croupier.
    »Ich bitte Sie«, sagte Jack. »Hundert Dollar in einem Spiel – das sollte mir mindestens dreihundert bringen.«
    »Tut mir Leid, Mann. Zweihundertfünfzig sind das Limit.«
    »Hey, mach keinen Mist«, sagte Strickmütze und spielte perfekt die Rolle des Animateurs. »Zahl dem Typ dreihundert.«
    Jack hatte eine andere Idee. »Wie wäre es mit zweihundertfünfzig plus den Ohrring?«
    »Yeah!«, sagte der Barhäuptige. »Das ist ja fair!«
    »Na schön«, lenkte der Croupier ein und zuckte übertrieben die Achseln. Er spielte überzeugend den Zögernden, der sich überreden ließ.
    Tatsächlich hätte Jack auch fünfhundert verlangen können, es wäre völlig gleichgültig gewesen – niemals würde ein Trottel wie er das Spiel gewinnen –, doch er wollte es nicht zu weit treiben.
    »Aber ich muss wissen, ob Sie die zweihundertfünfzig haben«, sagte Jack.
    »Ich hab sie«, versicherte der Croupier und hielt das Geldscheinbündel in seiner linken Hand hoch.
    Jack schüttelte den Kopf. »Wenn mein Geld auf dem Tisch liegt, dann will ich Ihres auch dort sehen. Und den Ohrring dazu.«
    Ein weiteres Achselzucken,

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