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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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soll die Geschichte mit diesem ›Anderen‹ und dieser ›Andersheit‹ überhaupt?«
    »Das ist etwas, wofür es keine rationale Erklärung gibt.«
    »O danke, dass Sie mich aufgeklärt haben.«
    »Sicherlich haben Sie schon mal Dinge gesehen, für die es keine rationale Erklärung gibt.«
    »Schon möglich«, sagte Jack und dachte an den knarrenden Laderaum eines verrosteten Frachters, gefüllt mit blauhäutigen, haimäuligen Bestien.
    »Nicht schon möglich. Ganz sicher. Sie stecken viel tiefer darin, als Ihnen klar ist.«
    Irgendetwas in Romas Stimme ließ Jack aufmerken, etwas Ungesagtes. Worauf wollte er hinaus?
    »Sie meinen wegen meines Erlebnisses?« Und in diesem Augenblick erkannte er, dass Roma der Einzige war, der ihn nicht nach seiner Geschichte gefragt hatte. Er hatte sie noch nicht einmal erwähnt.
    »Ja, aber nicht das, worüber Sie mit den Leuten hier reden. Ihr anderes Erlebnis – das, wobei Sie von der Andersheit gezeichnet wurden.«
    »Hey, ziehen Sie mich nicht in diesen ganzen Mist hinein.«
    »Sie sind bereits drin.«
    »Von wegen.«
    »Wirklich nicht? Was hat denn dann diese Narben auf Ihrer Brust hinterlassen?«
    Ein eisiger Wind schien plötzlich durch die Bar zu fegen. Jack konnte fast spüren, wie er an seinen Kleidern zerrte, während er seine Haut vereisen ließ.
    »Woher wissen Sie von meiner Brust?«
    »Die Andersheit hat ihr Zeichen auf Ihnen hinterlassen, mein Freund. Das habe ich in dem Augenblick gespürt, als ich Sie vor der Anmeldung stehen sah. Und wenn ich Ihnen so nahe bin wie jetzt, kann ich die Narben fast durch Ihr Hemd leuchten sehen.«
    Genauso wie während des Empfangs am Anmeldungstag hob Roma seine drei mittleren Finger und krümmte sie zu Klauen, dann vollführte er die diagonale Bewegung in der Luft.
    »Etwa so, nicht wahr?«, sagte Roma.
    Jack sagte nichts. Seine Zunge fühlte sich pelzig an. Er blickte auf seine Hemdfront, dann wieder zu Roma und erinnerte sich, wie seine Haut beide Male, als er in Monroe war, gejuckt hatte.
    Jack fand seine Stimme wieder. »Ich glaube, wir müssen uns darüber irgendwann einmal eingehend unterhalten.«
    Zu Jacks Überraschung nickte Roma und erwiderte: »Wie wäre es mit jetzt?« Er deutete auf einen kleinen Tisch in einer dunklen Ecke. »Sollen wir?«
    Jack nahm sein Bierglas von der Bar und folgte ihm.
    Sobald sie saßen, fragte Roma: »Sie wurden von einer ziemlich schrecklichen Kreatur verwundet, oder?«
    Jack rührte sich nicht, sagte nichts. Er hatte noch nie einer Menschenseele von dem Rakoshi-Abenteuer erzählt. Die Menschen, die ihm am nächsten standen, waren daran beteiligt gewesen, und sie versuchten, alles zu vergessen. Jeder, der nicht dabei gewesen war, würde ihn für verrückt halten, würde denken, dass er zu SESOUP gehörte. Also wie zum Teufel konnte Roma darüber Bescheid wissen?
    Er trank einen Schluck Bier, um seine Zunge zu benetzen. »Haben Sie einen gesehen?«
    »Ob ich einen gesehen habe?« Roma grinste. »Ich war dabei, als die Andersheit sie geschaffen hat.«
    Jack stieß im Stillen einen Pfiff aus. Der Knabe war genauso verrückt wie alle anderen hier. Vielleicht sogar noch verrückter. Aber er wusste Dinge, die zu wissen er kein Recht hatte.
    »Tatsächlich?«, sagte Jack. »Sie und dieses Andersheit-Ding.«
    »Die Andersheit ist kein Ding.«
    »Was ist sie dann? Außer ein Wort, meine ich.«
    Roma starrte ihn an. »Sie wissen es tatsächlich nicht, oder?«
    »Was soll ich wissen?«
    »Nicht so wichtig. Was die Definition der Andersheit betrifft, so bezweifle ich, dass Sie die Antwort begreifen würden.«
    »Versuchen Sie’s.«
    »Na schön. Mal sehen… man könnte die Andersheit als ein Wesen bezeichnen oder einen Seinszustand oder sogar als eine gesamte andere Realität.«
    »Das engt das Ganze schon ein.«
    »Dann anders: Sagen wir, sie ist diese dunkle Intelligenz, diese Entität irgendwo, die…«
    »Wo?«
    »Irgendwo – irgendwo anders. Überall und nirgendwo. Aber lassen Sie einstweilen das Wo dahingestellt und konzentrieren wir uns auf das Verhältnis dieser Macht zur Menschheit.«
    »Sachte, sachte. Sie waren mir schon zu Beginn einen Schritt voraus, und jetzt wollen Sie gleich den Nächsten machen.«
    »Wie? Inwiefern sollte ich Ihnen voraus sein?«
    »Was ist diese ›dunkle Intelligenz‹? Ist sie einfach da? Ich meine, ist sie Satan, Kali, der Buhmann, was?«
    »Vielleicht ist sie alles davon, vielleicht nichts. Warum nehmen Sie an, dass sie einen Namen haben muss? Sie ist nicht

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