Handyman Jack 05 - Todesfrequenz
delektierte…
Und dann klingelte das Telefon. Jack streckte eine zitternde Hand nach dem Nachttisch aus und legte die Finger um den Hörer.
»Hallo«, meldete er sich krächzend, während sein ganzer Körper vom Schüttelfrost erbebte.
»Jack, bist du das?« Gias Stimme. »Du klingst entsetzlich.«
»Krank«, sagte er. »Fieber. Ich phantasiere. Du glaubst nicht, was für Halluzinationen ich habe.«
»Ich bin schon unterwegs.«
Gut, dachte Jack, während er das Klicken am anderen Ende der Leitung hörte. Gia weiß bestimmt, was zu tun ist.
Er versuchte, den Hörer aufzulegen, hatte aber nicht mehr die Kraft dazu.
8
Kate zuckte beim Klang des Schlüssels in der Tür zusammen und glaubte, Jack sei zurückgekommen. Dem Himmel sei Dank.
Sie war den ganzen Vormittag das reinste nervliche Wrack gewesen. Jack hatte versucht, sie zu beruhigen, indem er ihr erklärte, die Bombe, die er gefunden hatte, wäre für ihn gedacht gewesen, nicht für sie. Hatte er etwa erwartet, sie wäre erleichtert, wenn sie erfuhr, er wäre das Ziel eines Irren? Nun, sie war es nicht. Doch er hatte auch gemeint, er wüsste ziemlich genau, wer die Bombenleger wären, und wie er sich und sie vor ihnen schützen konnte.
Das hatte wenigstens dafür gesorgt, dass sie sich wieder ins Bett legen und einschlafen konnte. Aber dann war Jack im Morgengrauen aufgestanden. Er hatte schrecklich ausgesehen, die Wangen eingefallen und völlig erschöpft. Er hatte erklärt, er müsste noch mal raus, und sie gewarnt, sich auf jeden Fall von den Fenstern fern zu halten und sich keine Sorgen zu machen, wenn sie ein lautes Krachen hören sollte.
Ein paar Minuten später war unten auf der Straße ein Automobil explodiert.
Nicht Jacks Wagen, Gott sei Dank. Er stand immer noch draußen, als sie hinuntergeschaut hatte, und hatte ihr zugewunken. Sie hatte gehofft, er käme wieder rauf, um ihr zu versichern, dass er diesen Wagen nicht in die Luft gesprengt hätte. Sie wollte einfach nicht glauben, dass er zu so etwas Schrecklichem fähig war. Selbst wenn jemand versucht hatte, ihn zu töten, hätte er mit einer solchen Tat sämtliche Bewohner des Blocks in Gefahr gebracht.
Aber er musste es getan haben, musste gewusst haben, was kommen würde. Warum sonst hatte er sie gewarnt, sich von den Fenstern fern zu halten?
Doch dann war er verschwunden, anstatt zu ihr zurückzukommen.
Er hatte ihr nicht mitgeteilt, wohin er ging, aber das war nicht mehr wichtig. Jetzt war er zurück.
Doch es war Jeanette, die durch die Tür hereinkam. Und Holdstock. Und andere, sechs Männer und Frauen unterschiedlichen Alters, kamen herein und lachten sie an, als wären sie alte Freunde, die ihr einen Besuch abstatteten. Sie kannte sie, hatte sie bereits durch Holdstocks Fenster gesehen.
Jeanette hatte ihre Sekte nach Hause mitgebracht.
»Hallo, Kate«, begrüßte Jeanette sie strahlend. »Ich habe ein paar Freunde eingeladen, die du unbedingt kennen lernen musst.«
Kate schluckte. »Das ist nett.«
Sie schienen nicht bedrohlich zu sein – wenn überhaupt etwas, so strahlten ihre Mienen grenzenlose Freundlichkeit aus. Warum hatte sie dann ein so seltsames Gefühl in der Magengrube, das allmählich ihren gesamten Körper erfasste?
»Ich hatte mir solche Sorgen wegen dir gemacht«, murmelte Jeanette, ergriff Kates linke Hand und drückte sie mit ihren beiden Händen.
Das Summen, das in diesem Augenblick in ihrem Kopf einsetzte und das sie eher spürte als hörte, war ein unendlich schwaches Echo von Jeanettes Stimme.
»Du hattest dir Sorgen gemacht? Weshalb?«
»Warum? Wegen der Explosion natürlich. Als ich davon hörte und gleichzeitig erfuhr, dass sie praktisch hier vor unserem Haus stattgefunden hat, wollte ich sofort herkommen. Doch dann hörte ich, dass niemand zu Schaden gekommen sei außer zwei Männern mit Vorstrafenregister, und ich war so erleichtert. Trotzdem dachte ich, du solltest jetzt nicht alleine sein.«
Das merkwürdige Summen dauerte an, doch Kate spürte, dass Jeanette wirklich an sie gedacht hatte, und dieser Gedanke wärmte ihr das Herz.
»Das ist nett, aber ...«
»Ich habe meine besten Freunde mitgebracht, damit sie dir ein wenig Gesellschaft leisten. An Terrence erinnerst du dich noch, oder?«
Holdstock trat vor und lächelte gewinnend, während er ihr die Hand entgegenstreckte. »Ich weiß, dass wir einander irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt haben, aber ich bin überzeugt, dass ich das wieder gutmachen kann.«
Kate wollte
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