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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gestärkt konzentrierte sie ihre Energien auf ihre Arme. Und langsam löste die linke Hand den Griff und sank herab. Und dann begann die rechte Hand, die noch immer das Messer hielt, ebenfalls zu sinken.
    Ich werde meinen Bruder nicht töten.
    Keuchend, in Schweiß gebadet, nahm sie die rechte Hand mit dem Messer ganz herunter.
    Ein Aufschub, Kate. Nur für kurze Zeit. Deine Liebe zu deinem Bruder war stärker als wir, aber unsere Liebe zu dir wird sie überwinden. Es ist unabwendbar.
    Liebe? Mich zu einer willenlose Puppe zu machen, ist keine Liebe!
    Liebe hat viele Formen. Die, die Jeanette war, kämpfte wie eine Tigerin dagegen an, dich mit ihrem Blut zu impfen. Doch sie war damals schon viel inniger mit uns verbunden, als du es heute bist, daher behielten wir die Oberhand. Und jetzt, da sie ein fester Teil von uns ist, wünscht ihre Liebe sich, dass du zu uns kommst.
    Jeanette hatte sich gewehrt… wie eine Tigerin. Kate konnte sich das sehr gut vorstellen. Ihr kamen die Tränen. Sie sah Jeanette vor sich, wie sie sich den ganzen Weg durch die Diele bis in ihr Zimmer wehrte, aufbäumte, widersetzte und innerlich gepeinigt aufschrie, als die Nadel in ihre Handfläche stach. So tragisch, und dennoch wärmte das Wissen um Jeanettes Kampf ihr das Herz.
    Es ist nur ein kurzer Aufschub für deinen Bruder, Kate. Noch gehörst du nicht ganz zu uns, aber schon morgen sieht es anders aus, und dann wirst du uns nicht mehr widerstehen können.
    Morgen…
    Morgen würde sie ihren Bruder töten.
    Sie wollte schreien, wollte Jack wecken und ihn warnen, aber ihre Stimme schien wie ausgeschaltet. Sie konnte zwar ihre Arme daran hindern, Jack zu erstechen, sie gewann die Kontrolle über ihren restlichen Körper aber nicht mehr zurück.
    Morgen…
    Das Wort verfolgte sie, während sie aus Jacks Zimmer hinausgeleitet wurde, um das Messer in die Besteckschublade zurückzulegen.
    Morgen…
    Kate wurde ins Fernsehzimmer geführt, wo sie sich auf der Klappcouch ausstreckte und die Augen schloss. Dabei schrie sie innerlich, ohne einen Laut von sich zu geben, noch nicht einmal ein leises Wimmern.

MONTAG
     
     

1
     
    Ich werde verrückt!
    Aber nein
, Kate,
säuselte eine sanfte, geschlechtslose Stimme in ihrem Kopf.
Ganz im Gegenteil.
    Irgendwie, vielleicht um ihrem Geist die Möglichkeit zu geben, dem Horror dieser ganzen Lage für einige Zeit zu entfliehen, war Kate in der vergangenen Nacht eingeschlafen. Oder vielleicht hatte die Einheit sie in Schlaf versetzt. Geweckt wurde sie an diesem Morgen durch das Geräusch einer zufallenden Tür.
    Einen glitzernden, hoffnungsvollen Augenblick lang hatte sie sich an die Möglichkeit geklammert, dass die vergangene Nacht ein Albtraum gewesen war, ein Albtraum, noch entsetzlicher, als an der Ermordung Fieldings beteiligt gewesen zu sein. Doch dann, trotz ihres sehnsüchtigen Wunsches, endlich einzuschlafen, erhob sich ihr Körper aus dem Bett.
    Kate hatte geschrien – ein zitternder Laut des Grauens und der Qual, der in ihrem Schädel eingeschlossen blieb –während ihr Körper in die Küche ging, wo sie eine Nachricht von Jack fand.
     
    BIN MIT JEMANDEM VERABREDET
    KOMME BALD WIEDER NACH HAUSE
    J
     
    Seitdem hatte sie hier auf der Kante der Klappcouch gesessen und, wie es schien, stundenlang die Wand angestarrt. Stunden, in denen absolut nichts passierte.
    Von »nichts« kann wohl kaum die Rede sein, Kate. Mit jedem Moment, der verstreicht, wächst du enger in die Einheit hinein.
    Sogar ihre Gedanken gehörten nicht mehr ihr allein.
Ihr lügt. Ich fühle mich kein bisschen anders als gestern.
    Wir lügen nicht. Das haben wir gar nicht nötig.
    Kate hatte die Panik, die seit dem Aufwachen auf sie einstürmte, halbwegs im Griff, der eisig bohrende Horror ihrer Notlage wirkte jedoch wie ein pulsierendes Grundrauschen in ihrem Bewusstsein, das ständig von einem Aufbranden hilfloser Frustration unterbrochen wurde.
    Sie musste das NIH und das CDC anrufen, um ihnen klarzumachen, wie dringend es war, eine Lösung zu finden, und sie musste ihnen von Jack und den Antikörpern erzählen, die er zweifellos in sich trug.
    Sie versuchte, nach dem Telefonhörer zu greifen, aber ihre Hand weigerte sich, ihrem Willen zu gehorchen.
    Nein. Keine Gespräche mit den Gesundheitsorganisationen der Regierung. Das wäre kontraproduktiv.
    Sie konnte nichts anderes tun als bloß dasitzen. Sie suchte verzweifelt nach irgendetwas, das sie ablenken könnte, wenn auch nur für einen winzigen Augenblick.
    Darf ich

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