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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zurückziehen musst.«
    Ein Leben ohne seine Semmerling… Jack ahnte, dass er sich wohl daran würde gewöhnen müssen. Leicht würde es ihm nicht fallen.
    Er seufzte erneut. »Okay. Gib mir eine.«
     
     

7
     
    Sandy saß im
The Light
in seiner Arbeitsnische und schaute sich prüfend um. Endlich war er alleine, und niemand war nahe genug, um sehen zu können, was er tat.
    Er hatte sich schon früh dort eingefunden und war besonders herzlich empfangen worden, was ihn vollkommen überraschte. Personen, die er nur flüchtig kannte, hatten ihm die Hand geschüttelt und ihm auf den Rücken geklopft, hatten ihn gefragt, wie es ihm ginge, wie es gewesen wäre, wie er sich fühlte und wie er mit allem zurechtkäme und so weiter und so weiter. An jedem anderen Tag hätte er ihre Aufmerksamkeit genossen, aber nicht jetzt, da er einen Notizblock voller Aufzeichnungen aus dem Interview seines Lebens bei sich hatte, der ein Loch in seinen Rucksack zu brennen schien. Es dauerte eine gute halbe Stunde, ehe er endlich alleine war.
    Und jetzt, als er gerade anfangen wollte…
    »Hey, Palmer«, sagte eine Stimme von links, »was meinen Sie denn, wann Sie endlich die Treppe rauffallen?«
    Sandy hob den Kopf und entdeckte Pokorny, der über die Trennwand zwischen ihren Arbeitsnischen blickte. Mit seiner langen dünnen Nase und dem schütteren Haar sah er aus wie eine dieser
Kilroy-was-here
-Zeichnungen aus grauer Vorzeit.
    »Sehr lustig, Jay.«
    »Mal ernsthaft«, meinte er und kam um die Trennwand herum und lehnte seinen bohnenstangendürren Körper gegen Sandys Schreibtisch, »hier reden im Augenblick alle nur über Ihre Story.«
    Sandy zuckte die Achseln und versuchte den Bescheidenen zu spielen. »Nun ja, ich dachte, dieser Abend im U-Bahnzug war die schlimmste Zeit meines Lebens. Jetzt aber scheint es, als könnte es das Beste sein, was mir je passiert ist.«
    »Sie sind auf eine Goldader gestoßen, Mann.« Sein Neid war geradezu körperlich spürbar.
    »Ob es Gold ist, weiß ich nicht. Jemand hat mir eine Limone in die Hand gedrückt, und ich habe Limonade daraus gemacht.«
    Er sah, wie Pokorny gequält zusammenzuckte, und hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten. Ich glaube einfach nicht, dass ich das gerade gesagt habe.
    »Was haben Sie für den zweiten Akt geplant?«
    Die Frage überraschte Sandy. »Einen zweiten Akt?«
    »Na klar. Jetzt, wo Sie die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen haben, wie wollen Sie die Leute bei der Stange halten?«
    »Ich… weiß es nicht«, sagte Sandy und stellte sich dumm. »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.«
    »Sie sollten sich aber lieber etwas überlegen, mein Freund.« Er streckte sich und klopfte Sandy auf die Schulter. »Sie wollen doch nicht als Eintagsfliege in die Zeitungsgeschichte eingehen, oder?«
    Arrogantes Arschloch, dachte er, während Pokorny sich verzog. Eine Eintagsfliege zu sein, war vermutlich sein Herzenswunsch für Sandy.
    Pokorny hatte jedoch keine Ahnung, dass Sandy seinen zweiten Akt bereits geschrieben hatte. Alles, was er brauchte, war ein wenig Ungestörtheit, um mit der Produktion zu beginnen.
    Sandy ließ sich eine weitere halbe Stunde Zeit, ehe er es wagte, sein Mobiltelefon hervorzuholen und anzufangen. Er gab die Nummer des
Light
ein und wählte sich durch die verschiedenen Optionen, ehe er bei einer Telefonistin landete. Dann deckte er die Sprechmuschel mit der Hand teilweise ab und senkte die Stimme.
    »Ich möchte mit Sandy Palmer sprechen.«
    »Kennen Sie seine Durchwahl?«
    »Nein. Aber ich muss jetzt gleich mit ihm reden.«
    »Da ist sie. Ich verbinde.«
    Der Erlöser hatte in der ersten halben Stunde, nachdem er Sandy abgesetzt hatte, die gleiche Prozedur von drei verschiedenen Münzfernsprechern durchführen sollen. Es war seine Idee gewesen. Er war der Meinung, dass Sandys rechtzeitiges Erscheinen, nachdem er zwei Tage gefehlt hatte, nur um einen Anruf vom derzeit geheimnisvollsten Mann in der Stadt zu erhalten, ein wenig zu perfekt erscheinen könnte. Darin musste Sandy ihm zustimmen. Daher sollte der Erlöser es so einrichten, dass er jedes Mal mit einer Telefonistin sprach, und nebenher Sandys Voice-Mail anrufen und regelmäßig auflegen, um zu demonstrieren, dass jemand für eine Weile hartnäckig versucht hatte, ihn zu erreichen.
    Sandy zuckte zusammen, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. Er nahm den Hörer ab, schaltete sein Mobiltelefon aus und begann so zu tun, als redete er mit jemandem und als machte

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