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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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vergessen!«, hörte Sandy sich rufen. »Das ist mein Leben! Meine Zukunft! Ich kann dafür sorgen, dass Sie sich melden! Ich kann diese Zeichnung in die nächste Morgenzeitung bringen!«
    Der Erlöser hielt inne, wandte sich um, und Sandy bekam einen eisigen Schreck, als er den Ausdruck seiner Augen gewahrte. Vielleicht hatte er es jetzt übertrieben. Vielleicht hatte er dem Mann ein wenig zu heftig zugesetzt… hatte den Mann in einer Weise bedrängt, wie er es lieber nicht hätte tun sollen.
    »Wissen Sie was… fast wünsche ich mir, ich hätte noch ein wenig damit gewartet, den Verrückten in der U-Bahn zu stoppen.«
    Die Erkenntnis, wie viel er diesem Mann verdankte, traf Sandy mit der Wucht eines führerlos dahinrasenden Eisenbahnzuges.
    Er hat mir das Leben gerettet.
    Von wegen Klischees. Wie oft hatte er Leute diesen Satz schon sagen gehört, und dabei war es jeweils um alles andere gegangen als um ein Leben. Jemand findet verloren geglaubte Schlüssel wieder, hilft bei der Fertigstellung eines wichtigen Berichts oder einer schriftlichen Arbeit oder reicht jemandem, der vor einer Versammlung eine Rede halten muss, ein Pfefferminzbonbon für frischen Atem und bekommt zu hören:
Sie haben mir das Leben gerettet.
    Noch nicht einmal andeutungsweise.
    Aber bei diesem Mann war es eine Tatsache. Sandy wusste, dass er eigentlich sagen sollte, Sie haben bei mir alles gerettet, was zu retten war. Sandy schuldete ihm seine namentliche Nennung als Autor in der Zeitungsausgabe vom Vortag, er hatte ihm die vergangene Nacht mit Beth zu verdanken, ging dank ihm einer erfolgreichen Zukunft entgegen, die er sich immer erträumt hatte, einer Zukunft, zu deren Verwirklichung er diesen Mann hatte benutzen wollen.
    Der Erlöser sagte: »Tun Sie, was Sie nicht lassen können«, und schickte sich erneut an, sich abzuwenden und wegzugehen.
    »Warten Sie! Bitte! Ich bin ein Arsch!«
    »Dem kann ich nicht widersprechen.«
    »Können wir uns nicht auf irgendetwas einigen?«
    »Das bezweifle ich.«
    »Aber es muss doch eine Möglichkeit geben, wie ich meine Exklusivstory kriege und Sie nicht ins Scheinwerferlicht gezerrt werden müssen.«
    Nicht ins Scheinwerferlicht… Sandy staunte noch immer über die Weigerung des Mannes, die gebührende Anerkennung für seinen Heldenmut in Empfang zu nehmen. Doch er schuldete ihm viel zu viel, um nicht zu versuchen, seinen Wünschen entgegenzukommen, ganz gleich wie kurzsichtig sie sein mochten.
    »Ich wüsste nicht, welche«, sagte der Erlöser. »Wenn Sie Ihre Exklusiv-Story schreiben, ist das der Beweis, dass Sie mich gesehen haben. Dann wird von Ihnen eine Personenbeschreibung verlangt, und zwar nicht nur Ihre Chefs bei der Zeitung werden das tun, sondern auch die Polizei – die sogar ganz dringend.«
    »Ich könnte erklären, dass ich meinen Informanten schützen muss.«
    »Dann hängt man Ihnen ein Verfahren wegen Behinderung der Justiz an. Was meinen Sie, wie viele Tage Sie in Rikers durchhalten, ehe Sie umkippen?«
    Sandy gab es nur ungern zu, aber er bezweifelte, dass er in Rikers auch nur eine einzige
Stunde
durchhalten würde. Und dann kam ihm eine Idee.
    »Nicht, wenn ich erkläre, Sie hätten mich angerufen und ich hätte die Informationen für meine Story per Telefon erhalten.«
    Der Erlöser schien sich das durch den Kopf gehen zu lassen, während er Sandy schweigend ansah.
    Schließlich nickte er. »Das dürfte funktionieren. Nur zu, lassen Sie sich irgendetwas einfallen – egal was. Erklären Sie, ich hätte es erzählt, und das wär’s dann.«
    »Nein-nein. Das ist nichts. Ich möchte, dass das Ganze absolut echt ist. Es soll die reine Wahrheit sein.«
    Sie sprachen immerhin über seine Zukunft. Die konnte er wohl kaum auf einer zusammenphantasierten Story aufbauen.
    »Die Wahrheit? Seit wann ist jemand daran interessiert?«
    »Ich bin es. Sogar sehr.«
    Der Erlöser starrte ihn an. »Sie lassen nicht locker, nicht wahr?«
    Sandy raffte all seinen Mut zusammen und schüttelte den Kopf. Würde der Mann, der ihm das Leben gerettet hatte, das akzeptieren? Er glaubte nein.
    »Tut mir Leid, ich kann diese Sache nicht so einfach fallen lassen. Ich kann es einfach nicht.«
    Ein längeres Schweigen trat ein. Sie standen einander gegenüber, schauten sich an, während Sandy immer heftiger zu schwitzen begann.
    Schließlich gab der Erlöser sich einen Ruck. »Was wollen Sie, mein Freund?«
    »Ich brauche einige Hintergrundinformationen, aber ich bin überzeugt, die Leute sind vorwiegend

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