Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
einmal mit einem solchen Boot eine Fahrt zu unternehmen. »Super.«
    »Wenn es so trocken ist, kann man keine Propellerboote benutzen. In den großen Kanälen mag zwar genug Wasser sein, aber die kleinen kann man vergessen.«
    Jack folgte Carl zur Rückseite des Schuppens, wo im Uferschlamm ein Kanu bereitlag.
    »Ist das unser Boot?«
    »Das ist es«, antwortete Carl grinsend. »Es ist nicht gerade panoramamäßig, aber immerhin hat es einen Motor.«
    Jack betrachtete das winzige, seltsam geformte Stahlgebilde, das am Heck auf der rechten Seite des Bootes befestigt war, skeptisch.
    »Sie nennen das einen Motor? Da habe ich aber schon weitaus größere elektrische Schneebesen gesehen.«
    »Meckern Sie nicht. Es ist auf jeden Fall besser, als den ganzen Weg paddeln zu müssen.«
    Carl stieg ins Wasser und zog das Kanu vom Ufer herunter. Er setzte sich ins Heck und benutzte das Paddel an seinem rechten Arm, um das Boot ruhig zu halten. Jack hatte keine andere Wahl, als ihm zu folgen und – mit Turnschuhen und allem – in den Kanal zu waten.
    »Haben Sie keine Stiefel mitgenommen?«
    »Ich hab gar keine Stiefel.« Dieser Carl konnte Fragen stellen.
    Das Wasser stieg Jack bereits bis zu den Oberschenkeln, als er endlich das Kanu erreichte und auf die vordere Sitzbank kletterte. Carl bereitete den Motor vor, dann: zweimal schnell am Anlasserseil gezogen, eine Qualmwolke, ein blubberndes Knattern und – volle Kraft voraus! – sie stachen in See.
    Jack betrachtete die triefnassen Beine seiner Jeans und seine ehemals weißen Turnschuhe, die jetzt vom Morast braun getönt waren. Seine Füße schmatzten und quietschten bei jeder Bewegung in den Schuhen.
    Einfach klasse!
    »Dieser Kanal ist um diese Jahreszeit normalerweise viel tiefer und breiter. Und das meiste Riedgras wird vom Wasser total überspült.« Er schüttelte den Kopf. »Mann, wir brauchen wirklich Regen.«
    Jack schaute hoch. Eine Wolkenbank war aufgezogen, verbarg die Sonne und bedeckte den Himmel, doch es sah nicht so aus, als wären das Regenwolken.
    »Was ihr hier braucht, Carl, ist ein richtiges Gewitter, ein Sturm, der jede Menge Wasser ablädt. Vielleicht beendet Elvis eure große Dürre.«
    »Ich hätte nichts gegen ein schweres Tropengewitter, das wäre ganz okay. Wissen Sie, Winde mit sechzig, siebzig Stundenkilometern und tonnenweise Regen. Damit käme ich schon klar. Aber kein Hurrikan, vielen Dank. Ich war hier, als Andrew durchzog – und so etwas möchte ich nie wieder erleben.«
    Während sie weiterglitten, hörte Jack einen Ruf. Und als Antwort heiseres Gebrüll von beiden Seiten des Kanals.
    »Sind das Alligatoren?«
    »Jawohl. Es sind Bullen, die in ihren Tümpeln oder Nestern liegen und Laut geben.«
    »Und dieses seltsame Grunzen und Knurren? Sind das die weiblichen Tiere?«
    Carl lachte. »Nee. Das sind Schweinsfrösche. Die haben ihren Namen darum gekriegt, weil sie wie Schweine grunzen.«
    Dicht unter der Wasseroberfläche entdeckte Jack zahlreiche Schnecken mit Häusern, die drei bis vier Zentimeter groß waren. Einige der Schneckenhäuser durchbrachen sogar die Oberfläche, während die Tiere, die sie trugen, sich an Wasserpflanzen festhielten. Er sah auch winzige weiße Punkte, die an einzelnen Riedgrashalmen klebten, und erkundigte sich bei Carl nach ihrem Ursprung.
    »Das sind Schneckeneier. Kormorane sind ganz scharf auf Schnecken. Sie benutzen den Haken am Ende des Schnabels, um das weiche Schneckenfleisch aus den Häusern zu picken.«
    Eine Schildkröte mit langem Hals, einem glatten braunen Schild und freien Nasenlöchern hob den Kopf aus dem Wasser und sah ihn an.
    »Hallo«, begrüßte Jack sie.
    Die Schildkröte tauchte sofort wieder unter.
    »Das ist eine Weichschildkröte. Alligatoren sind ganz verrückt danach. Sie futtern sie wie Knabbergebäck.«
    Jack schlug sich mit der flachen Hand auf den Nacken. Es gab kein langärmliges Hemd in seinem Gepäck, daher hatte er sich reichlich mit Insektenspray eingesprüht. Doch es schien nicht viel zu helfen.
    »Wie können Sie all diese Moskitos ertragen?«
    »Alle? Machen Sie Witze? Dies ist ein gutes Jahr, moskitomäßig sogar ein Superjahr. Dank der Dürre sind die meisten ihrer kleinen Bruttümpel ausgetrocknet.«
    Wenn das ein gutes Jahr ist, dachte Jack, dann will ich gar nicht wissen, wie ein schlechtes aussieht.
    Er streckte die Hand aus und griff nach einigen Grashalmen, die an der Bootswand entlangwischten. Ein stechender Schmerz ließ ihn die Hand ruckartig

Weitere Kostenlose Bücher