Handyman Jack 07 - Todessumpf
neunstelligen Umsatz aus? Sie sind doch völlig bedeutungslos.«
»Im großen Rahmen mögen sie bedeutungslos sein, aber wie groß ist die Bedeutung für eine einzelne Gemeinde? Was wäre denn, wenn es jemand in Gateways South für nötig hielte, etwas für seine Erfolgsbilanz zu tun und dies als geeignete Möglichkeit betrachtete – oder sagen wir ruhig: als eine von mehreren Möglichkeiten –, seine Karriere anzuschieben?«
Tom wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. In Büros einzubrechen, »Indizien« zu sammeln … er musste Jacks Unternehmungsgeist bewundern und war tief berührt, dass er sich für ihn all dieser Mühen unterzogen hatte, aber … Jack schien sich für Philip Marlowe oder Sam Spade zu halten. Und das war er nicht. Er war Haushaltsgerätetechniker und würde sicherlich eins über den Schädel bekommen und in große Schwierigkeiten geraten, wenn er so weitermachte.
»Ich nehme an, du kannst aus den Indizien einen Fall konstruieren, aber ein schuldhaftes Verhalten wirst du damit niemals nachweisen können. Bedenke doch, du würdest behaupten, dass Ramsey Weldon oder jemand auf seiner Managementebene losgezogen und diese Männer angeheuert hat, um meinen Wagen zu zerlegen und mich dann von einem Alligator fressen zu lassen. Das ist doch lächerlich!«
Jack kratzte sich am Kopf. »Ich weiß, dass es so klingt, aber bisher sind er und Gateways South die Einzigen, die von deinem Ableben profitieren würden. Daher werde ich mich vorerst wohl auf Weldon konzentrieren müssen.«
Tom spürte, wie sein Magen revoltierte und es in seiner Speiseröhre sauer hochstieg. »Auf ihn konzentrieren? Was soll das heißen?«
»Ach, ich weiß noch nicht.« Jack lächelte in einer Weise, die nicht dazu beitrug, Toms Bedenken zu zerstreuen. »Ich werde mich zu einem kleinen Rendezvous mit ihm verabreden oder so etwas in dieser Richtung.«
»Tu es nicht. Bitte, tu’s nicht. Du bringst dich nur in Schwierigkeiten.«
»Keine Sorge. Ich werde ganz diskret vorgehen. Ich werde sozusagen ein Muster an Diskretion sein.«
Irgendwie war Tom zu nichts anderem imstande, als genau das zu bezweifeln. Aber ehe er sich dazu äußern konnte, erklang die Türklingel.
»Ich gehe schon öffnen«, sagte Jack.
Ein Mann in Botenuniform stand vor der Tür. Unterm Arm hatte er einen Pappkarton.
»Ich habe insgesamt vier Pakete für einen ›Jack‹.«
»Das bin ich.« Jack nahm den Karton entgegen und stellte ihn auf den Fußboden. »Ich helfe Ihnen mit den anderen.«
Während Jack dem Boten nach draußen zu seinem Lieferwagen folgte, kam Tom herüber und warf einen Blick auf den Absender: Bammo Toy Co.
Spielsachen?
Er bemerkte auch, dass das Paket an »Jack« aufgegeben worden war, unter dieser Adresse. Kein Nachname, nur »Jack«. Seltsam.
Als alle vier Kartons im Haus waren, gab Jack dem Fahrer ein Trinkgeld, dann hob er einen der Kartons hoch.
»Ich bringe die Pakete ins freie Zimmer, wenn du nichts dagegen hast.«
»Habe ich nicht. Mach nur.«
Während Jack seine Last durch den Korridor trug, bückte sich Tom nach einem der Pakete, um seinem Sohn zu helfen. Er hob es an … es war schwerer, als er erwartet hatte.
Jack hatte den ersten Karton abgesetzt und wäre mit Tom beinahe in der Türöffnung zusammengeprallt. Er nahm ihm das Paket aus der Hand – ziemlich hastig, wie Tom fand.
»Hey, lass mal, Dad. Vielen Dank, aber es ist schon okay. Ich will nicht, dass du dir noch den Rücken verrenkst.«
»Sei nicht albern. So schwer sind diese Pakete nicht.«
Er kehrte ins Wohnzimmer zurück und hob den nächsten Karton hoch. Jack hielt sich wie eine besorgte Glucke dicht hinter ihm.
»Dad, also wirklich …«
Tom ignorierte ihn und trug den Karton ins freie Zimmer.
Als die vier Pakete dort vor einer Wand aufgestapelt waren, sagte er: »Auf dem Aufkleber steht, dass sie von einer Spielwarenfabrik kommen. Was für Spielsachen sind das? Spielroboter? Ich meine, schwer genug dafür sind die Kartons ja.«
»Es sind einfach nur Spielsachen.« Jack schien irgendwie seltsam angespannt zu sein.
»Macht es dir was aus, mir die Spielsachen zu zeigen?«
Jack zögerte nur einen winzigen Augenblick, dann erwiderte er: »Ich glaube nicht. Aber wir brauchen ein Messer, um das Klebeband durchzuschneiden.«
»Ich hole eins.«
Tom fand in einer Küchenschublade ein altes Steakmesser mit Wellenschliff, doch als er damit zurückkam, hatte Jack den kleinsten Karton bereits geöffnet.
Er hielt ein Taschenmesser mit einer
Weitere Kostenlose Bücher