Handyman Jack 07 - Todessumpf
es tat –, welchen Nutzen hätte es? Wenn er den Wagen nicht als gestohlen gemeldet hätte, könnte Jack Hernandez anrufen, und die Cops aus Novaton würden ihn festhalten.
Natürlich hätte der gemeldete Diebstahl eine Finte sein können, aber das bezweifelte Jack.
Während die Fahrertür ins Schloss fiel, fragte Jack: »Was transportieren Sie eigentlich?«
»Sand.«
»Wohin?«
»North Jersey.«
Nach Jersey? Jersey hatte Unmengen Sand.
»Wofür, verdammt noch mal?«
Der Fahrer zuckte die Achseln. »Ich verteile nicht die Aufträge oder suche die Ladungen aus. Ich bringe das Zeug nur dorthin, wo es hin soll.«
Dann erinnerte sich Jack, dass Luke davon gesprochen hatte, Semelee habe den ganzen Sand aus dem Schlundloch saugen lassen und dann verkauft. Könnte diese Ladung …?
»Wo haben Sie den Sand geholt?«
Ein neuerliches Achselzucken. »Er wurde auf einem Boot aus dem Sumpf geholt. Das ist alles, was ich weiß.«
Damit ließ er den Motor des Lastwagens an und lenkte ihn zur Ausfahrt.
Jack schaute ihm nach. Dabei prägte er sich den Namen der Firma ein. Wm. Blagden & Sons. Er könnte sich über die Firma informieren, wenn er wieder zu Hause war, und in Erfahrung bringen, wer sie beauftragt hatte. Sand von einem Nexus-Punkt in Florida nach New Jersey transportieren … er konnte sich keinen vernünftigen Grund dafür denken, aber ein guter konnte es ganz gewiss nicht sein.
Er kehrte zu seinem Wagen zurück. Wenigstens wusste er jetzt, womit der Marquis seines Vaters kollidiert war. Und er hatte eine ziemlich klare Vorstellung, wer den Laster gelenkt hatte.
Aber er wusste noch immer nicht warum. Allerdings hatte er auch in dieser Hinsicht eine ziemlich klare Vermutung und hoffte, sich noch am gleichen Nachmittag die Bestätigung holen zu können, dass er damit richtig lag.
8
Als Jack schließlich in Gateways South eintraf, hatte er vorher in einem Haushaltswarenladen eine Rolle Klebeband gekauft und danach die Polizei von Novaton angerufen, wo er sich mit Anita Nesbitt hatte verbinden lassen. Nach einer schnellen Überprüfung bestätigte sie ihm, dass am Dienstagmorgen tatsächlich ein Lastwagen als im Laufe der Nacht gestohlen gemeldet und kurz danach wieder aufgefunden worden war.
Okay. Demnach waren Wm. Blagden & Sons, Inc. aus dem Schneider.
Jack parkte in der Sackgasse und eilte ins Haus seines Vaters.
Sein Vater saß vor dem Fernseher. Classic ESPN zeigte das Wimbledon-Schlachtfest von 1980 zwischen Björn Borg und John McEnroe. Letzterer beschimpfte sich gerade selbst aufs Heftigste, weil er einen Passierschlag seines Gegners nicht hatte erreichen können.
Tom schaute vom Bildschirm zu Jack und grinste. »Ich wette mit dir, dass McEnroe sich im Augenblick wünscht, Borg wäre nie gebjorn worden.«
Normalerweise hätte Jack gequält aufgestöhnt, aber auch ein lahmer Kalauer war in diesem Augenblick ein gutes Zeichen. Sein Vater liebte Wortspielereien. Er erholte sich offenbar mit Riesenschritten.
Er warf einen kritischen Blick auf Jacks mit Morast verklebte Turnschuhe und die immer noch nassen Jeans. »Was ist dir denn zugestoßen?«
»Ich habe eine kleine Bootsfahrt gemacht.«
»Du warst mit einem Boot unterwegs? Warum hast du mir nichts gesagt? Ich hätte …«
»Es war nicht unbedingt eine Vergnügungsfahrt. Hör mal, Dad, kannst du dich vielleicht daran erinnern, in deinem Zimmer im Krankenhaus eine kleine schwarze Muschel gesehen zu haben?«
Sein Vater runzelte die Stirn und überlegte. »Nein. Wann soll das denn gewesen sein?«
»Ich fand sie am Tag, bevor du aufgewacht bist. Sie war schwarz, länglich, und in Höhe des Scharniers war ein kleines Loch hineingebohrt worden.«
Bitte erinnere dich. Bitte …
»Tut mir Leid. So etwas habe ich nie gesehen.«
Jack unterdrückte einen Laut der Enttäuschung. Dann müsste er sein Glück als Nächstes wohl oder übel im Krankenhaus versuchen.
Krankenhaus … Jack fiel der Plastiksack voller Toilettenartikel ein, die Anya eingesammelt hatte, während sein Vater die Entlassungsformalitäten erledigte. Er wusste, dass der Sack nicht in seinem Wagen lag. Hatte er ihn ins Haus gebracht?
»Hast du den Beutel mit dem Toilettenzeug aus dem Krankenhaus irgendwo gesehen? Du weißt schon, Zahncreme, Mundwasser …«
»Ach die Sachen? Die habe ich weggeworfen.«
»War vielleicht eine schwarze Muschel dabei?«
»Ich habe nicht so genau hingeschaut. Ich meine, ich habe zwar einen Blick in den Beutel geworfen, aber ich benutze
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