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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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behielt sie im Auge, bis er erkennen konnte, dass Anya einen Atemzug machte.
    Er war auf halbem Weg zum Haus seines Vaters, als er den Mietwagen auf den Parkplatz rollen sah. Er änderte die Richtung und erreichte den Parkplatz rechtzeitig, um zwei Einkaufstüten zu übernehmen und ins Haus zu tragen.
    »Ich habe auch Schalotten mitgebracht«, sagte Dad, während sie auspackten. »Ich dachte, sie verleihen dem Ganzen ein wenig mehr Aroma.«
    »Du hast dich ja zu einem regelrechten Meisterkoch entwickelt.«
    »Mir blieb auch nichts anderes übrig, als das Kochen zu erlernen. Wenn du alleine lebst, wirst du tiefgefrorene Fertiggerichte und Fastfood sehr schnell leid. Außerdem ist es eine nette Abendbeschäftigung.« Er sah Jack an. »Die Abende sind immer am schlimmsten.«
    Jack wusste nicht recht, was er dazu äußern sollte. Er wollte ihm sagen, dass es ihm aufrichtig Leid tue, spürte aber, dass sein Vater kein Mitleid wünschte. Er hatte lediglich eine Tatsache festgestellt.
    Daher ging Jack kommentarlos darüber hinweg. »Hey, soll ich schon anfangen, die Schalotten zu schneiden?«
    »Klar«, erwiderte Dad grinsend. »Aber ganz sauber und dünn, wenn ich bitten darf.«
    Er wusch sie ab, dann reichte er Jack ein schlankes Messer und ein Schneidebrett. Jack stellte sich auf die andere Seite der Küchenanrichte und begann mit der Arbeit.
    »Hey«, sagte sein Dad. »Du kannst mit diesem Messer aber verdammt gut umgehen.«
    »Ich bin eben ein perfekter souschef.« Er hatte in Gias Küche eine Menge gelernt.
    »Während du beschäftigt bist, öffne ich schon mal die Flasche Chardonnay, die noch im Kühlschrank steht. Ich habe sie für eine besondere Gelegenheit vorgesehen.«
    »Sind Omeletts etwa eine solche besondere Gelegenheit?«
    »Gesellschaft zu haben ist eine besondere Gelegenheit, vor allem wenn es einer meiner Söhne ist.«
    Jack erkannte in diesem Moment, wie einsam sein Vater tatsächlich war.
    »Darf ich doch mal etwas fragen, Dad?«
    »Klar.« Er hatte eine hellgrüne Flasche aus dem Kühlschrank geholt und drehte gerade einen Korkenzieher in den Flaschenhals. »Schieß los.«
    »Warum hast du eigentlich nicht wieder geheiratet?«
    »Eine gute Frage. Kate hat mich das auch immer gefragt und mich sogar ständig ermutigt, es noch mal mit einer neuen Beziehung zu probieren. Aber …« Er nahm zwei Gläser aus dem Küchenschrank und füllte sie zur Hälfte. »Übrigens ist das nicht die letzte Flasche. Also lass es dir schmecken.«
    Jack hatte das Gefühl, dass er Zeit gewinnen, wenn nicht gar einer Antwort vollständig ausweichen wollte. Das mochte er auf keinen Fall zulassen.
    »Du wolltest gerade erklären, warum du nicht wieder geheiratet hast.«
    Dad seufzte. »Es war eine ganz schlimme Sache, als deine Mutter aus dem Leben gerissen wurde – gerade saß sie noch neben mir im Wagen, und im nächsten Moment ist sie voller Blut, und niemand kann sie retten. Sie ist einfach … weg. Du warst ja dabei und weißt, wie es war.«
    Jack nickte. Sein Messer bewegte sich schneller, zerteilte die Schalotten härter, dünner.
    Dad schüttelte den Kopf. »Ich bin nie darüber weggekommen. Deine Mutter war etwas Besonderes, Jack. Wir waren ein Team. Wir haben alles gemeinsam getan. Uns verband mehr als Liebe, es war …« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. ›Seelenverwandtschaft‹ ist ein abgedroschener Ausdruck, aber er beschreibt ziemlich genau, was zwischen uns geschah.«
    Er holte ein Fleischmesser aus einer Schublade und begann, die dicke Scheibe Räucherschinken, die er mitgebracht hatte, zu zerkleinern.
    »Und eins muss ich dir sagen, Jack, die Trauer über den Verlust von jemandem, der einem so nahe stand, geht nicht so einfach vorbei. Zumindest nicht für mich. Wenn einem so etwas zustößt, dann decken die Leute einen gerne mit allen möglichen Platitüden ein – es ging fast so weit, dass ich dem nächsten, der meinte ›Sie ist jetzt an einem besseren Ort‹, am liebsten die Zähne eingeschlagen hätte. Ich war damals sogar bereit, einen Mord zu begehen. Dann hörte ich auch schon mal den Satz ›Wenigstens warst du mit ihr eine ganze Weile zusammen‹ Ich wollte aber nicht nur eine Weile mit ihr zusammen sein. Ich wollte sie für immer haben.«
    Jack war tief berührt von der Intensität seiner Gefühle. Dies war eine Seite, die sein Vater stets vor seiner Umgebung verborgen hatte.
    »Wenn ich einen ähnlich abgedroschenen Satz zitieren darf: Sie hätte sicher nicht

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