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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Opfer, aber es war nicht die Lagune. Es waren die Lichter – oder zumindest die Dinge oder Wesen, die in den Lichtern leben.«
    »Leg dich wieder hin, Semelee. Du redest, als wärest du völlig von Sinnen.«
    »Nein.« Sie stieß ihn weg. »Erkennst du es denn nicht? Es geschah alles nur, um mich hierher zurückzubringen, an diesen Ort, zu dieser Zeit – um mir meinen Wahren Namen beizubringen. Und nun, da ich ihn endlich kenne, werde ich ihn auch benutzen.« Sie stand auf und blickte hinüber zu den Lichtern, die in der frühen Morgendämmerung aus dem Loch herausleuchteten. »Große Veränderungen stehen bevor, Luke, und ich werde dazugehören. Ich werde mittendrin sein und aktiv daran teilhaben. Und wenn du und der restliche Clan zu mir halten, dann wird es für uns von Vorteil sein. Oh ja, Luke, dann geht es uns allen richtig gut.«
    »Semelee …«
    »Ich habe es dir doch erklärt: Ich bin nicht mehr Semelee. Von jetzt an nennt ihr mich …«
    Der Name starb auf ihren Lippen. Sie begriff, dass sie ihren Wahren Namen niemandem verraten durfte. Er war nur für sie und ihre engsten Vertrauten bestimmt. Luke stand ihr nahe, aber nicht nahe genug. Dieser Mann namens Jack, diese besondere Person … ihm könnte sie den Namen vielleicht mitteilen, aber nicht jetzt gleich. Er würde sich dessen erst würdig erweisen müssen.
    »Wie soll ich dich nennen?«, fragte Luke.
    »Semelee.«
    Luke starrte sie an. »Hast du mir nicht gerade erklärt …?«
    »Ich habe es mir anders überlegt. Ich werde für mich, tief in meinem Herzen, meinen Namen ändern, aber nach außen hin könnt ihr mich weiter Semelee nennen.« Sie rieb sich den Bauch. »Gibt es hier irgendwo etwas zu essen?«
    Luke richtete sich auf. »Ich sehe mal am Feuer nach.«
    Sobald er sich entfernt hatte, trat Semelee hinaus aufs Deck und blickte zu den Sternen empor, die am Himmel ihre Bahn zogen.
    »Rasalom«, flüsterte sie und genoss, wie der Name von ihrer Zunge perlte. Das war ihr neuer Name. »Rasalom.«
     
     

2
     
    Der Mann, der mehr war als ein Mensch, schlug in der Dunkelheit die Augen auf.
    Sein Name … jemand hatte seinen Namen ausgesprochen. Nicht einen der vielen Namen, die er für seine verschiedenen Identitäten benutzte oder zu unterschiedlichen Zwecken annahm. Nein, dies war der Wahre Name gewesen.
    Er hatte sich an der fortgesetzten physischen Misshandlung eines halbwüchsigen Mädchens namens Suzanne und der seelischen Vernichtung der Familie geweidet, die sie quälte.
    Die arme Suzanne war nun schon seit elf Tagen an eine Wand dieses Domizils in Connecticut gefesselt. Sie war weit über jedes erträgliche Maß hinaus misshandelt und gefoltert worden. Schließlich war ihr Geist zusammengebrochen. Es gab nichts mehr, was man ihr noch hätte nehmen können, nichts, was sie hätte hergeben können, um sich zu schützen. Sie lag im Sterben. Ihr Gehirn hatte bis auf die grundlegenden lebenswichtigen Funktionen alles andere abgeschaltet und seinen Dienst quittiert.
    Besonders köstlich an diesem Szenario war die Natur desjenigen, der dafür verantwortlich war: ein achtjähriger Junge. Denn es waren nicht nur die Schmerzen der Gefolterten, die diesen Mann, der mehr war als ein Mensch, ergötzten. Die Schlechtigkeit der Folterer und ihre Bereitwilligkeit, ihrer Unmenschlichkeit, ihrer primitiven Grausamkeit freien Lauf zu lassen, wurden von ihm als mindestens genauso genussvoll empfunden.
    Er war zu dem Haus zurückgekehrt, um in den letzten Zuckungen des vorzeitigen Endes eines noch jungen Lebens zu schwelgen.
    Doch nun war dieser Genuss verdorben, das Hochgefühl verebbte, verdrängt durch ein zunehmendes Gefühl des Zorns und auch – er gab es zu – der Sorge.
    Jemand hatte seinen Wahren Namen ausgesprochen.
    Aber wer? Nur zwei Wesen in dieser Sphäre kannten diesen Namen: Das eine Wesen lauschte gespannt und wartete darauf, dass der Name irgendwo genannt wurde, und das andere wagte nicht ihn auszusprechen. Beide …
    Da! Da war es schon wieder!
    Warum? Rief ihn jemand? Nein. Diesmal spürte er, dass der Sprecher seinen Wahren Namen nicht nur nannte, sondern sogar versuchte, sich widerrechtlich seiner zu bemächtigen.
    Wut blühte in seinem Gehirn auf wie eine blutrote Rose. Das war unerträglich!
    Woher kam dieses Signal? Er erhob sich und drehte sich langsam im Kreis – einmal, zweimal –, dann hielt er inne. Die Quelle des Unerhörten befand sich … es kam von dort … im Süden. Dort würde er den unverschämten Frevler finden.
    All

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