Handyman Jack 07 - Todessumpf
konzentrieren, ihn müssen sie um jeden Preis aufhalten, ausschalten, sonst vernichtet er den Stock mit all seinen Bewohnern.
Es scheint nicht zu gelingen. Sie bewegen sich noch immer in ihre Richtung. Etwas in ihr schreit auf, drängt sie, die Flucht zu ergreifen. Doch sie weiß, dass es keinen Sinn hätte. Niemand kann diesen Bienen entfliehen, wenn sie einmal in Rage geraten und entfesselt sind.
Ich muss sie umdrehen, muss sie abdrängen, muss die Kontrolle über sie bekommen …
Und siehe da! Sie machen kehrt, steuern von ihr weg und entfernen sich in östlicher Richtung. Sie hat es geschafft. Sie hat die Kontrolle über sie an sich gerissen, und ihre eigene Wut verbindet sich mit der Raserei der Bienen.
12
Während sein Vater lautstark die verborgensten, dunkelsten Gefilde des Schlaflandes erforschte, ging Jack nach draußen. Was die reine Wohnfläche betraf, war Dads Heim größer als Jacks Apartment in New York, aber irgendwie kam es ihm rein gefühlsmäßig viel kleiner vor. Vielleicht lag dies daran, dass er seine eigene Wohnung mit niemandem teilen musste. Auf jeden Fall brauchte er im Augenblick frische Luft.
Mit dem beruhigenden Gewicht der Glock im Rückenholster betrachtete er aufmerksam seine Umgebung, während er gähnte und sich streckte, und hielt Ausschau nach Hinweisen auf ungebetenen Besuch von Seiten des Clans. Semelee hatte zwar beteuert, dass Dad nicht länger vom Clan verfolgt würde, aber sie hatte sich draußen in den Glades doch ziemlich seltsam benommen. Was sollte sie daran hindern, es sich wieder anders zu überlegen?
Er begann das Haus zu umrunden, wobei er sowohl die Umgebung inspizierte als auch die körperliche Bewegung nutzte, um den Alkohol in seinem Blut abzubauen. So viel Scotch hatte er zwar nicht getrunken, trotzdem fühlte er sich ein wenig müde und benommen. Allerdings nicht müde genug für ein Nickerchen.
Diesmal saß keine weißhaarige junge Frau auf der Motorhaube seines Mietwagens. Es war überhaupt niemand zu sehen. Während er zur linken Seite des Hauses schlenderte, vernahm er ein leises Summen wie von einer weit entfernt in Betrieb befindlichen Kettensäge, das durch die milde Luft zu ihm herübergetragen wurde. Er sah sich um, suchte die Quelle, fand allerdings nichts dergleichen. Vielleicht arbeitete jemand auf einem der Anwesen auf der anderen Seite des Hauses. Eines wusste er jedoch genau, Carl war es nicht. Er ruhte sich für den Rest des Tages aus – allerdings hatte er Jack gegenüber durchblicken lassen, dass er am Abend herüberkäme, um wie gewohnt die Anya-Cam aufzubauen.
Das Summen wurde lauter, und Jack verschaffte sich wieder einen ausgiebigen Rundblick. Was zum Teufel …?
Dann bemerkte er die etwa menschengroße Wolke, die aus den Glades durch die Luft auf ihn zuwogte, und erkannte, gepackt von eisiger Furcht, um was es sich dabei handelte und wer ihm dieses Horrorgebilde geschickt hatte. Seine sämtlichen Instinkte trieben ihn an, herumzuwirbeln und davonzurennen, doch er zwang sich, die andere Richtung, der Wolke entgegen, einzuschlagen. Denn dort befand sich die Haustür. Er spurtete los, so schnell er konnte, doch die Bienen waren zuerst dort.
Er taumelte rückwärts, während sie ihn umschwärmten und zu stechen begannen. Urplötzlich bestand seine Welt nur noch aus zornigem Summen und dem Schmerz von Dutzenden rot glühender Eispickel, die in sein Fleisch gebohrt wurden. Er setzte beide Hände ein, um die Bienen von seinem Gesicht fern zu halten, doch dafür blieb seine restliche Körperfläche ungeschützt und den Attacken der fliegenden Monster ausgesetzt – sein Hals, sein Schädel, seine nackten Arme. Er konnte ihre Stiche durch sein T-Shirt spüren. Erneut versuchte er, die Tür zu erreichen, aber auch diesmal trieben sie ihn zurück.
Durch die summende, zuckende Wolke konnte er vage das matte Funkeln einer Wasserfläche erkennen … der Teich. Er setzte sich stolpernd in diese Richtung in Bewegung und beschleunigte allmählich seine Schritte. Als er das Ufer erreichte, hechtete er sich blindlings ins Wasser. Während er eintauchte, spürte er, wie der größte Teil des Bienenschwarms sich von ihm löste und zurückblieb – aber nicht alle Tiere gaben ihn frei. Einige klammerten sich an ihm fest und stachen ihn, während er …
Seine ausgestreckten Hände trafen auf die raue, harte Oberfläche eines Steins unter Wasser. Er hielt sich daran fest, um untergetaucht zu bleiben. Einstweilen befand er sich in
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