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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Sicherheit, doch schon bald würde ihm die Luft knapp und er müsste auftauchen, um zu atmen. Sehr bald schon …
    Der Stein bewegte sich und drehte sich unter ihm. Im trüben Wasser erkannte er, dass der Stein geschuppte Ränder und einen Schwanz hatte, und er brauchte die beiden hochgereckten Köpfe mit den weit aufgerissenen Mäulern nicht auch noch zu sehen, um zu begreifen, wer oder was sich im Augenblick diesen Teich mit ihm teilte.
    Er hielt sich an den Rändern des Schildes fest, während die riesige Alligatorschnappschildkröte zur Oberfläche stieg, sich hin und her drehte und versuchte, ihn abzuschütteln. Die schartige Oberfläche des Schildes war schleimig, und seine Finger verloren allmählich den Halt. Außerdem wurde Jack die Luft knapp, während er in Gedanken seine Möglichkeiten durchging. Sein Glück im Teich zu versuchen, war wohl aussichtslos. Er würde diese rettende Oase wohl oder übel verlassen und versuchen müssen, sich der Bienen irgendwie zu erwehren. Wenn die Schildkröte erst einmal vollends aufgetaucht war, müsste er das ohnehin.
    Während seine Lungen verzweifelt nach Luft gierten, zog er die Beine an, bis die Sohlen seiner Turnschuhe auf dem Schild standen. Sobald sein Kopf durch die Wasseroberfläche brach, stürzten sich die Bienen wieder auf ihn. Er hielt das Gesicht bis zum letzten Moment untergetaucht, dann streckte er die Beine, benutzte den Schild als Sprungbrett und machte einen Satz an Land. Sein rechter Turnschuh rutschte weg und raubte ihm die Sprungweite, die er brauchte. Dafür wurde ihm die Luft, die er während des Sprungs eingeatmet hatte, aus den Lungen getrieben, als er bäuchlings auf der Uferkante landete. Seine Beine befanden sich noch im Wasser, und für einen angsterfüllten Augenblick, in dem er das Rauschen des Wassers hörte, als die Schnappschildkröte ihn verfolgte, erinnerte er sich, wie diese Mäuler einen Besenstiel zurichten konnten. Eine bedrohliche Vision von sich selbst, wie er mit einem Stumpf dort, wo sein Fuß sich einst befunden hatte, an Land kroch, mobilisierte seine Kräfte, so dass er sich mit einer verzweifelten Rolle vollends an Land warf und genügend Abstand zum Wasser gewann. Während er mit wild rudernden Armen gegen den unbarmherzigen Bienenschwarm kämpfte, erhaschte er einen kurzen Blick auf die beiden Köpfe, die aus dem Schildkrötenpanzer grotesk herausragten und dort nach leerer Luft schnappten, wo sich soeben noch seine Beine befunden hatten.
    Konnte sich eine Alligatorschnappschildkröte auch zu Lande fortbewegen? Jack hatte wenig Lust, lange genug zu warten, um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, vor allem nicht, da die Bienen schon wieder wie rasend auf ihn einstachen. Er erkannte, dass er auf Anyas Seite aus dem Teich geklettert war, daher kämpfte er sich auf die Füße und rannte zu ihrer Haustür. Sie war zwar geschlossen, aber vielleicht nicht verriegelt.
    Bitte, sei nicht abgeschlossen!
    Doch er brauchte den Schutz des Hauses gar nicht. Sobald er Anyas grünen Rasen betrat, fielen die Mörderbienen regelrecht von ihm ab wie die Palmetto-Käfer in jener Nacht, als er ebenfalls sein Heil in der Flucht gesucht hatte und durch die Tür ins Haus seines Vaters gerannt war.
    Er hörte, wie das Summen schriller und lauter wurde, da sie ihn verfolgen wollten und zurückgetrieben wurden, sobald sie die Grenze von Anyas Anwesen zu überqueren versuchten.
    »Verschwindet!«, hörte Jack eine Stimme hinter sich rufen.
    Jack drehte den Kopf und sah Anya über den Rasen auf ihn zukommen. Sie wedelte mit den Armen, als wollte sie einen harmlosen Schwarm Vögel verscheuchen.
    »Verschwindet!«, rief sie noch einmal. »Verschwindet dorthin, von wo ihr gekommen seid!« Sie deutete auf die beiden Köpfe der Schnappschildkröte, die aus dem Teich herausragten. »Auch ihr! Verschwindet!«
    Die Bienen schwärmten ziellos herum, dann sammelten sie sich zu einer länglich geformten Wolke und summten davon. Als Jack wieder zum Teich blickte, war auch die Schnappschildkröte verschwunden.
    Nach Luft ringend sank er auf die Knie. Seine Haut schien in Flammen zu stehen, sein Magen drohte sich zu entleeren.
    »Danke«, keuchte er. »Ich weiß nicht, wie Sie es geschafft haben, aber vielen Dank.«
    »Habe ich Ihnen nicht erklärt, dass nichts auf Erden Ihnen hier etwas anhaben kann?«
    »Ich glaube, das haben Sie.« Er schaute zu ihr hoch. »Wer sind Sie? Die Wahrheit, bitte.«
    Anya lächelte. »Ihre Mutter.«
    Die vertrauten Worte ließen

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