Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Jack frösteln.
    »Genau das hat die russische Frau am Grab meiner Schwester auch zu mir gesagt. Und Gia bekam von der Inderin im Astoria das Gleiche zu hören. Was bedeutet das?«
    Anya schüttelte den Kopf. »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber, Schätzchen. Das brauchen Sie nicht zu wissen. Noch nicht. Hoffentlich niemals.«
    »Warum sagen Sie es mir dann?«
    Anya hatte sich abgewandt und machte Anstalten, sich zu entfernen. Über die Schulter antwortete sie: »Weil es die Wahrheit ist.«
     
     

13
     
    Semelee stolperte außer Atem und heftig schwitzend über den schmalen Trampelpfad durch den Palmenwald. Sie blieb stehen und lehnte sich an den Stamm eines Weißgummibaums, um Atem zu schöpfen.
    Dieselbe alte Frau … sie hatte es wieder getan … sie hatte Schwierigkeiten gemacht, hatte sich ihr in den Weg gestellt …
    Sie war stärker als Semelee. Irgendwie schaffte sie es, einfach mit der Hand zu winken und den Bienen und Dora zu befehlen, nach Hause zurückzukehren, und sie gehorchten auf der Stelle. Semelees Kräfte wurden neutralisiert, als würde eine Glühlampe ausgeknipst. Alles wurde schlagartig schwarz. Als sie endlich wieder zu sich gekommen war, stand die Sonne tief am Himmel, und sie lag zwischen den Farnkräutern auf dem Rücken und hatte die Muscheln in der Hand, anstatt auf den Augen.
    Der Frau musste das Handwerk gelegt werden, man musste sie aufhalten. Aber wie? Wie schaltete man jemanden aus, der über derartige Fähigkeiten verfügte, der solche Kräfte entfesseln konnte?
    Woher kam sie? Wer war sie wirklich, dass sie sich vor Dora und einem Bienenschwarm schützen konnte – mehr noch, dass sie sie nicht nur von sich fern halten, sondern ihnen auch Befehle erteilen konnte?
    Durchaus möglich, dass sie unverwundbar war. Zumindest schien sie für Semelee trotz ihrer besonderen Fähigkeiten unerreichbar zu sein.
    Semelee schaffte es mit schwerfälligen Schritten bis zum Ufer der Lagune und sah Luke an Deck der Bull-ship sitzen.
    Er winkte ihr mit trauriger Miene. »Schlechte Nachrichten, Semelee. Devil ist tot.«
    Eine Woge der Bitterkeit überrollte sie. Jegliche Kraft schien aus ihr herauszusickern. Sie ließ sich auf den Erdboden sinken und lehnte sich an eine Palme.
    Armer Devil … es war allein ihre Schuld … wenn sie nicht …
    Nein, einen Augenblick. Das war diese alte Hexe mit ihrem Hund gewesen. Sie waren es, die dafür gesorgt hatten, dass Devil gestorben war. Nicht sie, Semelee, trug dafür die Verantwortung.
    Sie knirschte mit den Zähnen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, es ihr heimzuzahlen.
    Ihr Blick wanderte nach links zu dem tiefen Loch in der Erde und bemerkte den Abglanz der Leuchterscheinungen, der durch die zunehmende Dunkelheit drang. Sie raffte sich auf, erhob sich und ging hinüber. Am Rand des Schlundlochs blieb sie stehen, dann legte sie sich flach auf dem Bauch und schob sich langsam nach vorne, bis sie über die Kante schauen konnte. Unter ihr gähnte ein mit Lichtblitzen erfüllter, scheinbar grundloser Schacht, und sie versuchte sich daran zu erinnern, was dort unten mit ihr geschehen war. Aber da gab es nichts in ihrem Gedächtnis, nur eine große Leere.
    Sie gab den Versuch auf, irgendwelche Erinnerungen zu wecken, und schickte sich an aufzustehen, als sie eine Idee hatte. Sie hielt immer noch die Augenmuscheln in der Hand und überlegte: Warum nicht? Sie legte sie sich auf die Augen. Für einen kurzen Moment blendeten sie die Lichter aus, doch dann erschienen sie plötzlich wieder. Nur sahen sie jetzt völlig anders aus.
    Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, bis Semelee begriff, dass sie die Erscheinungen jetzt nicht mehr von oben betrachtete, sondern von innen sah. Sie befand sich in irgendeinem Wesen dort unten und erblickte ihre Umgebung durch dessen Augen. Sie ließ den Blick umherschweifen und erkannte Schwingen und Mäuler und Zähne – viele lange und scharfe Zähne.
    Eine Idee entstand in ihrem Kopf, eine Idee, die so wunderbar war, dass sie unwillkürlich schallend zu lachen begann.
     
     

14
     
    »Ich finde noch immer, dass wir dich in die Notaufnahme bringen sollten«, erklärte Dad.
    Jack schüttelte den Kopf, während er unter der Decke erneut unkontrolliert zittern musste. »Ich erhole mich schon, Dad. Keinen Arzt.«
    Zumindest noch nicht.
    Er saß auf dem Sofa und zitterte trotz der dunkelblauen Wolldecke, in die er sich eingewickelt hatte, vor Kälte. Seine nach der Bienenattacke mit Schwellungen übersäte Haut war

Weitere Kostenlose Bücher