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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sein oder um Jacks Leben geht, dann kann ich schon damit leben, wenn ihn der Schuss tödlich erwischt. All die alten Reflexe waren plötzlich wieder da, als ich da oben in dem Baum hockte, Jack. Plötzlich befand ich mich wieder am Chosin-Stausee, und ich reagierte und handelte völlig automatisch. Dabei war ich total entspannt und locker, denn da draußen in den Glades gab es niemanden, der auf mich hätte schießen können. Da waren nur ich und das Gewehr, und ich hatte die gesamte Situation unter Kontrolle. Ich – aha, da ist sie ja.« Er holte eine dunkelgrüne Flasche aus dem Schrank und hielt sie hoch. »Warte ab, bis du dies hier gekostet hast.«
    »Scotch? Ich glaube, da ist mir ein Bier um einiges lieber.«
    »Nein-nein. Den musst du unbedingt versuchen. Erinnerst du dich noch an Onkel Stu?«
    Jack nickte. »Klar.«
    Onkel Stu war kein richtiger Onkel, sondern nur ein enger Freund der Familie. Eng genug, um in den »Onkelstand« erhoben zu werden.
    »Er gehört einem Club der Single-Malt-Scotch-Liebhaber an. Den hier hat er mich einmal kosten lassen, und ich musste mir sofort eine Flasche beschaffen. Er ist in alten Sherryfässern gereift – Amontillado, glaube ich.«
    »Und wurde er auch zusammen mit einem Skelett hinter einer alten Mauer entdeckt?« Als Dad ihn mit hochgezogenen Augenbrauen fragend ansah, winkte Jack ab. Er schien von der gleichnamigen Kurzgeschichte Edgar Alan Poes noch nie etwas gehört zu haben. »Vergiss es.«
    »Man trinkt diesen Stoff pur.« Dad schenkte jeweils zwei Finger breit in zwei kleine Gläser. »Eis, Wasser oder Soda hinzufügen, wird mit dem sofortigen Tod bestraft.« Er reichte Jack ein Glas und stieß mit ihm an. »Auf den besten Tag meines Lebens in den letzten fünfzehn Jahren.«
    Jack konnte sich eines plötzlichen Anflugs von Betrübtheit nicht erwehren. Der beste Tag? Stimmte das wirklich?
    Jack war nicht der typische Scotchtrinker. Er nahm einen vorsichtigen Schluck und ließ ihn um seine Zunge kreisen. Er besaß eine Süße und Fülle, die er noch bei keinem anderen Scotch geschmeckt hatte. Und der Nachgeschmack war einfach … phantastisch.
    »Um Gottes willen, Montresor!«, sagte er. »Das ist richtig gut!«
    »Nicht wahr?« Dad grinste triumphierend. »Habe ich dir zu viel versprochen?«
    »Keine Frage. Das ist ein hervorragender Stoff.«
    »Das höre ich, aber wo ist der Beweis?« Ein neuerlicher Versuch seines Vaters, einen Scherz zu machen.
    Jack ging kommentarlos darüber hinweg. »Wo kann ich eine Flasche davon bekommen?«
    »Nirgendwo. Es gibt keine mehr. Sie stellen nur eine bestimmte Anzahl Fässer her, und diese Charge ist schon lange ausverkauft.«
    Jack hob sein Glas, um einen zweiten Schluck zu trinken. »Dann sollten wir damit lieber sparsam umgehen.«
    »Mir macht es nichts aus, wenn wir die Flasche leeren. Dies ist ein besonderer Tag. Es ist verdammt lange her, dass ich mich so lebendig und so wohl gefühlt habe.« Er sah Jack an. »Aber ich muss dich etwas fragen.«
    »Nur zu. Spuck’s aus.«
    »Wo kam die Pistole her, die du hervorgezaubert hast, nachdem ich diesem unangenehmen Typen den Scheitel gezogen habe?«
    Jack fühlte sich seinem Vater in diesem Moment sehr nahe, viel näher, als er sich je erinnern konnte. Das Vater-Sohn-Gefälle war eingeebnet worden. Sie befanden sich jetzt auf Augenhöhe. Sie waren gleichrangig. Freunde. Er wollte nicht, dass dieses Verhältnis durch irgendetwas getrübt wurde, aber er konnte seinem Dad auch nicht weiszumachen versuchen, dass er sich die Glock nur eingebildet hatte.
    Daher zog er sie aus dem Holster auf seinem Rücken und legte sie auf die Küchenanrichte.
    »Meinst du die?«
    »Ja, genau.« Sein Vater ergriff sie und wog sie in der Hand. Dabei stellte Jack insgeheim mit Befriedigung fest, dass er darauf achtete, die Mündung nach unten und von ihnen beiden weg zu richten. »Aus welchem Material besteht sie? Es fühlt sich fast so an wie …«
    »Kunststoff? Das ist richtig, denn sie wurde zum größten Teil daraus hergestellt. Natürlich nicht die Trommel und auch nicht der Schlagbolzen, aber so gut wie der ganze Rest.«
    Dad drehte sie in der Hand hin und her und betrachtete sie eingehend. »Erstaunlich.« Er sah Jack an. »Aber was tut ein Haushaltsgerätetechniker mit so etwas?«
    Wie sollte er auf diese Frage reagieren …
    »Manchmal werde ich in eine ziemlich üble Gegend bestellt, und dann fühle ich mich um einiges wohler, wenn ich so etwas bei mir habe.«
    »Aber wie hast du das Ding

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