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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gekommen waren.
    Sie waren so groß wie Hummer – aber nicht wie die schlanken, eher mageren Exemplare, die man in dieser Region anzutreffen pflegte. Nein, diese Kreaturen waren dick und schwer und glichen den Kameraden aus dem Norden. Ihre Körper bestanden ebenfalls aus harten Schalen, und sie hatten kräftige Scheren. Damit aber endete schon jede Ähnlichkeit. Ihre Körper waren tailliert, wie der einer Wespe, und sie hatten Flügel, auf jeder Seite zwei transparente Gebilde, die ihnen – wie bei einer Libelle –aus den Rücken wuchsen.
    Höllenraubwespen – das war der Name, der ihr sofort in den Sinn kam, und er passte genau.
    Außerdem verfügten sie über Zähne. Oh Gott, waren das Zähne – jedes dieser Lebewesen hatte ein Maul so groß wie das einer Wassermokassinschlange, und es war dicht an dicht gefüllt mit langen, messerscharfen transparenten Fangzähnen, die wie Glasscherben aussahen. Fast am unheimlichsten waren die Reihen kleiner blauer Punkte an ihren Seiten, die wie Neonlampen leuchteten. Sie sahen aus, als stammten sie vom Grund des Meeres, wohin kein Sonnenstrahl dringt, von einem Ort, so tief und dunkel, dass sogar Gott ihn vergessen zu haben schien.
    Gott … er musste wirklich einen ausgesprochen schlechten Tag gehabt haben, als er diese Ungeheuer erschuf. Automatisch fragte sie sich, aus welcher Welt diese Wesen kamen und wie ein anderes Wesen überhaupt überleben konnte, wenn sie frei und ungehindert die Lüfte unsicher machten.
    »Da draußen ist es jetzt so dunkel wie in der Nacht! Versuch es doch! Du musst! Sie schießen Löcher in die Bootsrümpfe. Sie wollen uns versenken!«
    »Aber warum tun sie das? Warum greifen sie uns mit Handgranaten an, Luke? Wenn sie glauben, wir hätten die alte Lady in unserer Gewalt, und wollen sie zurück, haben sie denn keine Angst, sie zusammen mit uns zu töten?«
    »Wer weiß schon, warum sie irgendetwas tun, verdammt noch mal!«, brüllte Luke »Sie sind völlig verrückt!«
    Aber Semelee nahm einen seltsamen Ausdruck in seinen Augen wahr, als verberge er etwas vor ihr.
    »Was ist los, Luke? Warum haben sie ihren Plan geändert? Wie kommen sie darauf, dass sie wahrscheinlich gar nicht hier oder sogar tot ist? Du hast doch nicht etwa dein großes Maul aufgerissen, oder etwa doch?«
    »Nein. Natürlich nicht. Für wie dämlich hältst du mich?«
    »Nun, was dann? Was, Luke?«
    Luke senkte den Blick. »Ich nehme an, sie haben ihre Haut gefunden.«
    »Wie bitte? Wie konnten sie das denn? Du hast sie doch vergraben.« Luke hielt den Blick weiterhin gesenkt. »Du hast sie vergraben, wie ich es dir befohlen habe, oder etwa nicht, Luke?«
    Er schüttelte den Kopf. »Hm-hm. Ich hab sie aufgehängt, damit der Regen sie abspült, dann wollte ich sie gerben … du weißt schon, wie ein Tierfell.«
    Semelee schloss die Augen. Wenn sie in diesem Augenblick eine Pistole gehabt hätte, dann wäre Luke ein toter Mann gewesen. Sie hätte ihm eine Kugel durch seinen dämlichen eigensinnigen Schädel geschossen.
    Ihre Gedanken kehrten zu den Ereignissen der vorangegangenen Nacht zurück …
    Sie war rasend vor Zorn gewesen, hatte völlig die Kontrolle über sich verloren … sie war so wütend auf die alte Frau gewesen, weil sie Devil getötet und ihre Pläne mit Jack ruiniert hatte, dass sie … einfach durchgedreht war. Die ganze Mühe, die sie hatte aufwenden müssen, um diese Wesen aus dem Erdloch herauszulocken, hatte nicht gerade dazu beigetragen, die Situation zu vereinfachen. Als sie dann endlich begreifen musste, dass die Bestien bei Tageslicht nicht herauskommen würden, hatte sie schon fast Schaum vor dem Mund gehabt.
    Als die Sonne unterging, gehorchten die Wesen endlich ihrem Willen. Doch sie hatte von Anfang an große Probleme, sie unter Kontrolle zu halten und zu lenken. Sobald sie das Loch verließen, wollten sie ungezügelt losjagen, aber sie schaffte es irgendwie, sie zu sammeln und als eine Gruppe zusammenzuhalten und sie zum Haus der alten Frau zu führen. Als sie es erreichten, gerieten sie in einen wahren Blutrausch, zerfetzten das Fliegengitter des Hauseingangs und fraßen sich regelrecht durch die Haustür.
    Ihre Wildheit jagte Semelee eine namenlose Angst ein, und sie erinnerte sich daran, gedacht zu haben: Oh Gott, auf was habe ich mich da eingelassen? Und da sie in ihnen steckte, übertrug sich ihre Blutgier auch auf sie.
    Als sie die Tür überwunden hatten, war da die alte Lady mitten in ihrem Wohnzimmer, bekleidet mit einem ihrer

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