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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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leise und mit einem Ausdruck eisiger Kälte. »Nimm nie mehr meinen Namen für dich in Anspruch.«
    »Wer sagt, dass es Ihr Name ist?«, rief Semelee und fletschte raubtierhaft die Zähne.
    Das musste Jack ihr lassen – sie ließ sich nicht einschüchtern. Und so wie sie den Schlag wegsteckte … keine Frage, dass ihr derartige körperliche Misshandlungen nicht fremd waren.
    »Ich sage es«, antwortete Roma leise. »Und der einzige Grund, weshalb ich dir nicht deine Gliedmaßen und deinen Kopf vom Rumpf gerissen habe, ist der, dass du irgendwie – bestimmt nur durch reines Glück, nehme ich an – eine Möglichkeit gefunden hast, die Lady zu töten. Dafür stehe ich in deiner Schuld. Aber fordere dein Glück nicht heraus, kleines Mädchen.«
    »Es ist kein Glück«, erwiderte sie. »Und ich bin kein kleines Mädchen! Ich war in diesem Loch, bei den Lichtern, und ich habe die Stimmen gehört. Sie haben mir gesagt, ich sei die Einzige, und dass mein Name Rasalom sei.«
    Er schlug sie wieder, diesmal viel heftiger, brutaler, und jetzt ging sie zu Boden. Sie landete im Morast und massierte sich den Hals, der sich deutlich rötete. Noch vor wenigen Minuten hätte der Regen die Wirkung gemildert, aber er versiegte tatsächlich.
    »Das ist die letzte Warnung«, sagte er. »Du bist nicht die Eine. Was du da unten gehört hast, war, dass über mich gesprochen wurde, nicht über dich.«
    »Nein!«, kreischte sie, kämpfte sich auf die Füße und wich weiter zurück. »Ich bin die Eine, und mein Name ist Rasalom! Rasalom-Rasalom-Rasalom!« Sie hob die Hände und drückte sich die Muscheln auf die Augen. »Und nun werden Sie bezahlen! Niemand schubst mich mehr herum! Niemand!«
    Jack wusste, was nun geschehen würde, und er ertappte sich dabei, wie er innerlich ihre Partei ergriff und ihr die Daumen hielt.
    Feindin meines Feindes …
    Sein Blick schweifte hinüber zur Cenote, und er beobachtete, wie ein halbes Dutzend Höllenraubwespen aus der Öffnung aufstieg. Er vermutete, dass sie nicht sehr tief unten gewesen waren.
    Oh ja … auf Rasalom wartete ein sehr hässlicher, blutiger und – wie Jack hoffte – schmerzhafter Tod. Er freute sich, bei diesem Schauspiel praktisch in der ersten Reihe sitzen zu dürfen.
    Die Wespen ordneten sich zu einer V-Formation und griffen Rasalom an.
    Jack wappnete sich für das Kommende. Es würde sicherlich grässlich werden, aber er wollte jede Sekunde davon miterleben.
    Rasalom stand weiterhin ruhig da. Er sah Semelee an und hatte den Rücken dem Schlundloch zugewandt. Als ihn die Höllenwespen beinahe erreicht hatten, machte Rasalom mit der linken Hand eine Geste. Es war ein knappes Winken aus dem Handgelenk, so wie ein Gast in einem Restaurant einem Kellner signalisieren würde, dass er genug Wein in seinem Glas habe, vielen Dank – und sie stoppten ihre Attacke und umschwärmten ihn wie Wächterbienen, die ihren Stock schützten.
    Jack vernahm einen unterdrückten Schrei von Semelee. Sie biss die Zähne zusammen, und ihr Gesicht war zu einer Fratze verzerrt, während sie darum kämpfte, die Kontrolle über die Wespen zu behalten. Jack erkannte an dem leicht amüsierten Grinsen Rasaloms, dass er diesen Zweikampf genoss und dass sie nicht den Hauch einer Chance hatte, ihn zu gewinnen.
    Schließlich schien er dieses Spieles überdrüssig zu werden. Eine weitere knappe Geste, und die Höllenwespen stürzten sich auf sie wie Ameisen auf einen Zuckerwürfel. Sie ließ die Augenmuscheln fallen und versuchte, die Angreifer abzuwehren, aber sie griffen von allen Seiten an, und sie ging in einem wahren Blutregen um sich schlagend und tretend zu Boden. Es war grauenvoll, ihre Schreie hören zu müssen, während die Bestien sie zerfetzten. Trotzdem kam Jack die Frage in den Sinn, ob Anya vielleicht genauso hatte leiden müssen.
    Jack wandte den Blick von dem grauenvollen Schauspiel ab und schaute zu Rasalom. Fast noch schlimmer als die Schreie war der lustvoll begierige Ausdruck auf seinem Gesicht, während er ihren Todesqualen zusah. Wenn er einen Arm bewegen könnte, nur einen einzigen Arm, könnte er eine der Handgranaten, die noch an seinem Gürtel hingen, entsichern und den Bastard in die Ewigkeit schicken. Aber sein Körper reagierte nicht.
    Sobald Semelees Schreie versiegten, schien Rasalom das Interesse zu verlieren. Er schlenderte zu Jack hinüber, der nach wie vor an die Palme gelehnt auf dem morastigen Erdboden saß, und blieb vor ihm stehen.
    Jetzt bin ich an der Reihe, dachte er,

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