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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sein.«
    »Wissen sie von den Lichtern?«
    »Diese Frage kann ich beantworten: Ja, sie wissen über die Lichter Bescheid.«
    Irgendein Typ, William Soundso, von einer Firma namens Blagden and Sons war vor ein paar Wochen in einem Kanu erschienen und hatte sich erkundigt, ob jemand um diese Jahreszeit irgendwelche seltsamen Lichterscheinungen gesehen hätte. Die Clanleute, die er ansprach, hatten ihn zu Semelee geschickt, da sie so etwas wie eine Chefin sei. Nicht dass sie Wert darauf legte, die Chefin zu spielen, aber immer, wenn irgendetwas entschieden werden musste, schien es, als wäre nur sie es, die dafür zuständig war.
    Semelee war diesem William Soundso ziemlich misstrauisch begegnet, bis sie einigermaßen sicher sein konnte, dass er kein Fremdenführer oder Wissenschaftler oder etwas Ähnliches war und keine Bootsladungen von Touristen oder Forschertypen hierher locken würde, die den Clan ausfragten oder am Schlundloch herumhingen. Nein, alles, was William wollte, war, das Erdreich und den Sand von der Stelle einzusammeln, wo sie die Lichter gesehen hatten.
    Als ihm Semelee erzählte, dass die Lichter aus diesem Loch kämen, das früher unter Wasser gelegen hatte und nun auszutrocknen schien, wurde er ganz aufgeregt und wollte genau wissen, wo dieses Loch denn sei. Semelee tat so, als wollte sie es ihm nicht verraten, und blieb sogar standhaft bei ihrer Weigerung, als er ihr Geld anbot. Er steigerte daraufhin sein Angebot immer weiter, bis Semelee nicht anders konnte, als ihm den Wunsch zu erfüllen. Vielleicht hätte sie sogar noch mehr herausholen können, aber es hatte wenig Sinn, ausschließlich der Habgier zu gehorchen.
    Als sie ihn dann zu dem Schlundloch brachte, glaubte sie, er würde sich gleich in die Hosen machen. Er tanzte um das Loch herum und nannte es ein »Ssennotie« oder so ähnlich. Als sie ihn fragte, was er damit meine, buchstabierte er es für sie: C-E-N-O-T-E. Er sagte, es sei ein mexikanisches Wort, und man spräche es aus wie Koyote. Semelee gefiel Schlundloch viel besser.
    Das Baggern ging heimlich vonstatten. Der Clan durfte eigentlich gar nicht dort leben, denn die Region war zum Nationalpark erklärt worden, und Blagden and Sons durften auf gar keinen Fall Sand von dort abtransportieren.
    »Wenn du mich fragst«, erklärte sie Luke, »bin ich ziemlich sicher, dass sie den Sand gerade wegen der Lichter haben wollen.«
    »Das ist irgendwie unheimlich, meinst du nicht? Diese Lichter sind nichts Natürliches. Sie haben uns und alles in der Umgebung verändert. Wahrscheinlich sogar den Sand in diesem Loch.«
    »Wahrscheinlich.«
    Luke sah sie unbehaglich an. »Wofür um alles in der Welt wollen sie dann den Sand? Ich meine, was tun sie damit?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Luke. Und es ist mir eigentlich auch egal. Das muss nicht unsere Sorge sein. Ich weiß nur, dass unser kleines Schlundloch ohne all den Sand viel tiefer sein wird. Und das könnte bedeuten, dass die Lichter in diesem Jahr viel heller sind als je zuvor. Wenn es so weit ist, kann man vielleicht sogar in dieses Loch hineinschauen und feststellen, woher die Lichter kommen.«
    »Wer soll das denn tun?«, fragte Luke.
    Semelee blickte hinüber zum Rand des Lochs. »Ich.«
    Daraufhin packte Luke sie am Arm. »Äh-äh! Das tust du nicht! Das ist doch verrückt! Ich erlaube es dir nicht!«
    Wenn sie das Bedürfnis dazu verspürte, ließ sie es gelegentlich zu, dass Luke mit ihr Sex hatte, und das war vermutlich grundfalsch. Sie hatte ihm zwar von Anfang an erklärt, dass es nichts zu bedeuten hätte, dass sie nur ab und zu miteinander schliefen und mehr nicht, aber wahrscheinlich hatte sie einen Fehler gemacht, es überhaupt zuzulassen. Trotzdem, es geschah immer wieder, dass sich der dringende Wunsch in ihr meldete, mit jemandem zu schlafen, und Luke war von allen Mitgliedern des Clans der am wenigsten hässliche Mensch. Das Problem war nur, dass er jetzt glaubte, sie gehöre nun ihm und er müsse sie beschützen.
    Wenn jemand beschützt werden musste, dann ganz gewiss nicht sie.
    »Du hast in dieser Sache nichts zu melden, Luke«, erklärte sie ihm, während sie ihren Arm seinem Griff entwand. »Und jetzt lass mich in Ruhe. Ich muss in die Stadt.«
    »Weshalb?«
    Sie lächelte ihn verschmitzt an. »Ich gebe mein Debüt als Krankenschwester.«
    Er schüttelte den Kopf. »Was? Warum?«
    Semelee spürte, wie ihr das Lächeln verging, als Zorn in ihr aufwallte. »Um euren vermasselten Job von neulich zu Ende zu

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