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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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auffiel. Ihre Bewegungen waren unsicher, abgehackt. Sie wurde langsamer und schien sich anstrengen zu müssen, um voranzukommen, als hinderte die Luft sie daran. Er sah, wie ihr der Schweiß auf die Stirn trat, wie ihr Gesicht sich rötete und dann totenbleich wurde, während sie sich zwang, einen weiteren Schritt zu machen. Ihre Kehle zuckte, und es schien, als müsste sie sich jeden Augenblick erbrechen, was sie offenbar um jeden Preis verhindern wollte.
    Jack trat aus dem Bad heraus und ging auf sie zu.
    »Miss, sind Sie in Ordnung oder …?«
    Sie zuckte zusammen, fuhr zu ihm herum und starrte ihn mit großen, verwirrten, onyxfarbenen Augen an. Ihre Hand tauchte aus der Kitteltasche auf und fasste nach einer Schnur, die um ihren Hals geknotet war. Gleichzeitig glaubte Jack erkennen zu können, wie sich in ihrer Tasche etwas bewegte.
    Sie schüttelte den Kopf und zerrte an der dünnen Lederschnur um ihren Hals. Sie zerriss, aber die junge Frau schien es gar nicht zu bemerken. Sie war in Schweiß gebadet.
    »Wer …?«
    Ehe Jack antworten konnte, machte sie kehrt und stolperte aus dem Zimmer hinaus. Er wollte ihr folgen, vernahm jedoch in diesem Moment vom Bett her ein Stöhnen.
    »Dad?« Er eilte hin und griff wieder nach der Hand seines Vaters. »Dad, warst du das?«
    Er drückte die Finger – anfangs sacht, dann kräftiger. Sein Vater zuckte leicht, aber Dr. Huerta hatte ja bereits erklärt, dass er auf Schmerz reagierte. Nachdem er die Schulter seines Vaters geschüttelt und ihn angesprochen hatte, beides ohne eine Reaktion, gab er seine Versuche auf. Hier tat sich nichts.
    Er ging hinaus, um die Krankenschwester zu suchen. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht … und zwar außer der Tatsache, dass sie krank aussah.
    Im Schwesternzimmer traf er eine hoch gewachsene, kräftige grauhaarige Schwester, die offenbar Dienst hatte.
    Auf ihrem am Kittel befestigten Ausweis mit Passbild war ihr Name zu lesen: r. schoch, rn.
    »Verzeihen Sie«, sprach er sie an. »Gerade kam eine Kollegin von Ihnen ins Krankenzimmer meines Vaters und ging gleich wieder hinaus. Sie sah irgendwie schlecht aus, so als wäre ihr übel, und ich wollte nur wissen, ob sie okay ist.«
    Schwester Schoch runzelte die Stirn – beziehungsweise ihr Stirnrunzeln verstärkte sich. Stirnrunzeln schien ihr einziger Gesichtsausdruck zu sein. »Übel? Ich wüsste nicht, dass sich jemand krank gemeldet hat.« Sie drehte sich halb um und warf einen Blick auf den Dienstplan. »Zimmer dreihundertfünfundsiebzig, richtig? Wie lautete ihr Name?«
    »Ich konnte ihren Ausweis nicht erkennen. Wenn ich es recht überlege, trug sie gar keinen.«
    »Oh, das hätte sie laut Vorschrift aber tun müssen. Wie sah sie denn aus?«
    »Schlank, dunkelhaarig, knapp eins sechzig groß.«
    Schwester Schoch schüttelte den Kopf. »So eine Kollegin kenne ich nicht. Sie gehört jedenfalls nicht zu meiner Schicht. Sind Sie ganz sicher, dass es eine Krankenschwester war?«
    »Es gibt eine ganze Menge Dinge, derer ich mir nicht sicher bin«, murmelte Jack, »und diese seltsame Krankenschwester ist nur ein weiterer Punkt auf meiner Liste.«
    »Sie könnte vom Reinigungsdienst gewesen sein, aber dann hätte sie graue, nicht die weiße Kleidung getragen – und sie hätte auch in diesem Fall einen Ausweis haben müssen.« Schwester Schoch griff nach dem Telefonhörer. »Ich spreche mal mit dem Sicherheitsdienst.«
    Jack wünschte sich, sie würde es nicht tun – er wollte nicht, dass irgendwelche Mietcops in diese Angelegenheit verwickelt würden –, aber er wusste nicht, wie er Schwester Schoch davon hätte abhalten können.
    »Ja, okay. Ich bin dann wieder bei meinem Vater.«
    Die ganze Zeit über hatte er die Tür des Krankenzimmers im Auge behalten, um sicher zu sein, dass sich niemand dort hineinschlich. Als er wieder bei seinem Vater war, schaute er nach, ob er sich bewegt hatte – er hatte es nicht –, und begab sich dann zum Fenster, das auf den Parkplatz hinausging. Er sah eine schlanke Frau in weißer Kleidung den Platz überqueren. In der vor Hitze flimmernden Luft erschien sie wie eine Fata Morgana.
    Sie war es. Der lange Zopf war unverkennbar. Und nun öffnete sie gerade die Beifahrertür eines ramponierten roten Pick-ups, um einzusteigen.
    Jack rannte hinaus auf den Korridor und kam gerade rechtzeitig, um miterleben zu müssen, wie sich die Fahrstuhltüren schlossen. Der Lift wäre ohnehin zu langsam. Er fand die Treppe und rannte hinunter ins Parterre. Als er auf den

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