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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zusammengerafft und ihn gefragt, ob er vielleicht schwul sei. Jack hatte es sofort verneint, und sein unbeschwertes Lachen, als er ihm versichert hatte, dass er sich ausschließlich zu Frauen hingezogen fühlte, hatte ihn überzeugt, dass er die Wahrheit sagte. Tom wollte nicht leugnen, dass ihn dies unendlich erleichtert hatte. Aber wenn Jack auf seine Frage mit Ja geantwortet hätte, nun ja, dann wäre Tom nichts anderes übrig geblieben, als einen Weg zu finden, auch diese Tatsache zu akzeptieren. Er war froh, dass das nicht nötig war.
    Also wenn es das nicht war, was war es dann? Nahm er Drogen? Oder noch schlimmer, dealte er damit? Er hoffte inständig, dass es nicht so war. Und aus irgendeinem Grund glaubte er auch nicht ernsthaft an diese Möglichkeit.
    Er vermutete, am heftigsten wurmte ihn, dass Jack nichts aus seiner Hochschulbildung machte. Bildung war etwas, das Tom nicht auf die leichte Schulter nahm. Er selbst hatte schwer darum gekämpft, sich seine Ausbildung zu ermöglichen.
    In Gedanken wanderte er zurück bis in seine Kindheit. In der Nähe von Camden war er während der Großen Depression als Sohn eines Gemüsegärtners geboren worden, der mühsam sein Dasein fristete, ehe die Wirtschaft zusammenbrach, und sich nachher weiterhin nur mit Mühe und Not über Wasser hielt. Wenigstens hatten sie immer etwas zu essen auf dem Tisch, auch wenn es vorwiegend nur die Produkte waren, die sie selbst anbauten und dem Erdboden abrangen.
    Toms Vater war gerade alt genug gewesen, um ganz kurz aktiv am Ersten Weltkrieg teilzunehmen, und ein wenig zu alt, um in den Zweiten Weltkrieg einzugreifen. Das hatte ihn allerdings nicht davon abgehalten, wenigstens zu versuchen, sich freiwillig zu melden, nachdem er in den Nachrichten gehört hatte, was sich die Japaner in Pearl Harbor erlaubt hatten. Tom erinnerte sich, damals akute Angst gehabt zu haben, schon bald miterleben zu müssen, wie Horden gelbhäutiger Männer die Straßen Amerikas überfluteten. Er hatte Ende der dreißiger Jahre zahlreiche Geschichten zu genau diesem Thema in den Ausgaben der Operator 5 –Magazine gelesen, die er sich regelmäßig von einem Mitschüler ausborgte.
    Aber sein Vater wurde abgelehnt, und die Japaner setzten niemals einen Fuß auf nordamerikanischen Boden. So viel zu dieser Sorge.
    Doch als Tom achtzehn wurde, war kein Geld fürs College da. Er hatte auf der High School gute Leistungen gebracht, aber sie reichten nicht für ein Stipendium. Daher trat er in die Armee ein. Es herrschte Frieden und der Dienst beim Militär schien ein sicherer Job zu sein. Er könnte gutes Geld verdienen, würde so viel sparen wie möglich und dafür vielleicht ein wenig von der Welt sehen. Am wichtigsten war jedoch, dass sich ihm eine Chance bot, die kleine Farm hinter sich zu lassen.
    Ein Jahr, nachdem er sich eingeschrieben hatte, bekam er tatsächlich die Welt zu sehen. Er wurde nach Japan und danach nach Südkorea verschifft, um an einem »Polizeieinsatz« der Vereinigten Staaten teilzunehmen. Selbst heute noch musste er jedes Mal mit den Zähnen knirschen, wenn er diesen Ausdruck hörte. Es war ein regelrechter Krieg gewesen. Er hatte auf Kriegsschauplätzen vom sonnigen Seoul bis hinauf zu den eisigen Bergen Nordkoreas gekämpft, wo er aus erster Hand Zeuge der rotchinesischen Attacken geworden war, bei denen er und seine Kameraden von den Wogen der Soldatenmassen im wahrsten Sinne des Wortes überspült worden waren. Noch Jahre später erwachte er nicht selten mitten in der Nacht schwitzend und am ganzen Leib zitternd, wenn ihn die Erinnerung daran einholte. Wenigstens lebte er noch, um derartige Albträume durchleiden zu können, was viel zu vielen Kameraden aus seiner Einheit nicht vergönnt war.
    Wieder zurück in den Staaten suchte er sich einen Tagesjob und nutzte die Hilfsprogramme, die ehemaligen GI’s angeboten wurden, um die Abendschule zu besuchen. Er absolvierte eine Ausbildung zum Buchhalter und qualifizierte sich wenig später als staatlich anerkannter Wirtschaftsprüfer. Er ging zu Price Waterhouse und blieb für den Rest seines Arbeitslebens bei dieser Firma. Er konnte seiner Frau und seinen Kindern all die Dinge bieten, die sein eigener Vater nicht in der Lage gewesen war, ihm zu ermöglichen. Für Tom war das Wichtigste dabei das, was allgemein als höhere Bildung bezeichnet wurde. Tom jr. hatte sie zu seinem Vorteil genutzt, desgleichen seine geliebte Kate. Das Ergebnis waren ein Anwalt und eine Ärztin in der Familie.
    Und

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