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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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dass dein eigener Unfall genau in dieses Muster passt?«
    Die liebe Güte, Jack hatte Recht. Die Muskeln in seinem Nacken zogen sich krampfartig zusammen, aber nur für einen kurzen Moment. Reiner Zufall, was sonst?
    Tom zwang sich zu einem Lächeln. »Ist es das, was du in deiner Freizeit tust – Verschwörungstheorien erfinden?«
    Jack sah ihm in die Augen. »Wenn du es unbedingt wissen willst, aber genau das tue ich.«
    »Erzähl mir bloß nicht, dass du auch an UFO’s glaubst. Bitte nicht.«
    »Du meinst, an Fliegende Untertassen mit Besuchern von anderen Sternen? Das wohl kaum. Aber ich habe aufgehört, an Zufälle zu glauben.«
    Tom wunderte sich über Jacks düsteren Tonfall. »Was soll das heißen?«
    »Nichts.« Jack schüttelte den Kopf. »Vielleicht geheimnisse ich viel zu viel in diese Geschichte hinein. Für einen kurzen Moment kam mir der Gedanke, dass die Betreiber von Gateways einige ihrer rüstigeren Bewohner aus dem Weg schaffen, damit deren Häuser wieder an sie zurückfallen.«
    »Das ist aber eine verdammt wilde Idee.«
    Jack seufzte. »Ich weiß. Vor allem als ich erfuhr, dass die Häuser im Besitz ihrer jeweiligen Lebenspartner bleiben. Womit sich das Motiv für dieses Szenario in Luft aufgelöst hat.«
    »Außer …«, sagte Tom, als sich dieses krampfartige Ziehen in seinem Nacken wieder bemerkbar machte, nur diesmal um einiges stärker. »Außer dass Adele Witwe war und Joe und Ed ihre Frauen verloren hatten.«
    »O mein Gott.« Jack starrte seinen Vater entgeistert an.
     
     

10
     
    Soviel Semelee erkennen konnte, zumindest mit dem Auge, das von der Muschel bedeckt wurde, bewegte sie sich in einer Höhe von dreißig bis fünfzig Zentimetern über dem Erdboden vorwärts. Riedgrasbüschel wischten in Augenhöhe vorbei. Dann watete sie durch einen seichten Tümpel und kehrte wieder auf grasbewachsenen Untergrund zurück. Das Fortbewegen war schwieriger, als es hätte sein dürfen. Im September jedes anderen Jahres hätte sie – oder genauer, Devil – den gesamten Weg im Wasser zurücklegen können. Dieses Jahr sah es jedoch ganz anders aus. Dennoch, die Dürreperiode würde Devil nicht davon abhalten können, dorthin zu gelangen, wo sie ihn haben wollte.
    Zügig voranzukommen fiel aus einem anderen Grund schwer: Sie konnte nur ein Auge einsetzen, um auf Kurs zu bleiben und sich an vertrauten Geländepunkten zu orientieren.
    Schließlich erreichte sie den Tümpel, nach dem sie Ausschau gehalten hatte. Sein Pegel war gesunken, aber nicht so stark wie die der meisten anderen. Sie glitt ins Wasser und tauchte tief ab. Devils Sehvermögen unter Wasser war gut, besser als das jedes anderen Menschen. Und sehr schnell fand sie die Öffnung des Tunnels.
    Sie betrat einen dunklen Ort, so dunkel, dass sogar Devils Augen nicht mehr ausreichten. Irgendwann vor langer Zeit, als sich diese Landschaft herausbildete, war in der Gegend etwas geschehen, wodurch ein Kanal durch das Kalkgestein erhalten blieb. Er war breit genug, so dass Devil hindurchschwimmen konnte, aber nur ganz knapp. Semelee musste sich ausschließlich auf ihren Tastsinn verlassen, als sie den Alligator hindurchbugsierte.
    Der Kanal gabelte sich, und Semelee steuerte Devil in den linken Arm. Er schien nicht enden zu wollen, doch zuletzt erkannte sie vor sich einen Lichtschimmer. Devil drängte weiter. Sie konnte seinen Hunger spüren, aber sie hielt ihn zurück und sorgte dafür, dass er auf dem Grund des Kanals anhielt. Sie ließ ihn dort ein paar Herzschläge lang ausharren, dann begann sie mit einem langsamen Aufstieg zur Wasseroberfläche. Sie ließ lediglich seine Augen und sein Maul die Wasseroberfläche durchbrechen. Ein Silberreiher, der am Rand des Tümpels herumstolzierte, bemerkte ihn und ergriff die Flucht. Kluger Vogel. Während Devil durch die Nasenlöcher auf seinem Maul Luft holte, konzentrierte sich Semelee auf das Haus des alten Mannes.
    Sie hatte das Anwesen durch die Augen eines Frosches beobachtet und auf die Heimkehr des Sohnes gewartet. Nachdem sie ihm am Nachmittag in der Stadt so nahe gekommen war, hatte sie ihn wiedersehen müssen. Sie hatte gespürt, dass es zwischen ihnen irgendwie geklickt hatte. Es war wie ein Zauber gewesen. Sie sah darin so etwas wie eine Vorbestimmung. Was sollte es sonst gewesen sein?
    Aber von ihrem Beobachtungsposten aus hatte sie sehen müssen, wie er mit dieser alten Schachtel von nebenan und mit seinem Daddy eintraf! Semelee war derart geschockt, dass sie beinahe ihre

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