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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Augenmuschel fallen gelassen hatte. Zuerst hatte sie gedacht, dass diese Entwicklung von Nachteil war, doch dann war sie zu einem anderen Ergebnis gelangt. Sie erkannte, dass ihr von irgendwas oder irgendwem geholfen wurde. Irgendetwas Großes und Mächtiges, vielleicht sogar die Everglades selbst, musste die Ereignisse steuern. Denn nun, da der alte Mann das Krankenhaus verlassen hatte, war er ihr viel näher. Seine Heimkehr hatte den willkommenen Nebeneffekt, dass er sich jetzt für sie in Reichweite befand.
    Und um an ihn heranzukommen, hatte sie Devil hierher geführt. Sie musste diese Angelegenheit abschließen. Und es musste dieser alte Mann sein. Er war zum Opfer auserkoren worden und musste abtreten, bevor die Lichter erschienen.
    Sozusagen als Bonus, wenn der alte Mann aus dem Weg geschafft wäre, stünde nichts mehr zwischen ihr und seinem Sohn. Dann könnten sie zusammenkommen, so wie es vorherbestimmt war.
    Sie konzentrierte sich auf die Haustür. Wann der alte Mann wohl herauskäme … wenn überhaupt. Innerlich bereitete sie sich auf eine lange Wartezeit vor.
    Sie hörte Stimmen. Gut, dass sich die Ohren eines Alligators auf seinem Kopf befanden, gleich hinter den Augen, sonst wäre es ihr sicherlich entgangen. Ein kurzer Schlag mit dem Schwanz Devils ließ sie herumschwingen, so dass sie sehen konnte, wer da redete und …
    Semelee blinzelte – mit ihren eigenen Augen, nicht mit Devils – und konnte nur staunen. Da war er: der alte Mann – bekleidet mit einem der hässlichsten Hawaiihemden, die sie je gesehen hatte – und sein Sohn zusammen im Vorgarten der alten Dame. Das war zu schön, um wahr zu sein.
    Sie ließ Devil bis auf den Grund des Tümpels hinuntersinken und dann bis zum fernen Ende zurückgleiten. Wenn sie und Devil zuschlugen, dann musste er schnell sein. Er musste mit vollem Tempo aus dem Wasser schießen und den alten Mann attackieren. Der mächtige Alligator war hungrig, es durfte nicht sein, dass er durch etwas abgelenkt würde und sich jemand anderen als Opfer aussuchte – nicht diese magere alte Frau und schon gar nicht den Sohn. Sie musste dafür sorgen, dass er auf dem richtigen Kurs blieb. Das war nicht so einfach, denn sobald der Alligator sein Maul öffnete, versperrte es ihm die ungehinderte Sicht nach vorne. Um diesen Nachteil wettzumachen, hatte die Natur es so eingerichtet, dass der Oberkiefer wie eine Bärenfalle nach unten klappte, sobald irgendetwas den Unterkiefer berührte. Dies bedeutete, dass sie nur richtig zielen musste, damit nichts – keine Möbel und nicht die falschen Leute – Devil in die Quere geriet.
    Sobald er einmal seine Zähne in den alten Mann geschlagen hätte, gäbe es nichts, was ihn dazu bringen konnte, ihn wieder loszulassen. Semelee würde ihn von Devil ins Wasser und auf den Grund des Teichs zerren lassen. Der Tunnel war zu eng für den Alligator und seine Beute, daher würde sie zulassen, dass Devil, sobald der alte Mann ertrunken wäre, sich einen kleinen Imbiss gönnte, ehe er schnellstens wieder in die Lagune zurückkehrte.
    Nun hatte sie das Ende des Tümpels erreicht und stieg langsam zur Oberfläche hoch, um die Lage noch einmal zu sondieren. Ja … da war er, er redete und trank … wenn sie es richtig anstellte, hätte sie freie Bahn bis zu dem alten Knacker. Sie würde sich absinken lassen, Devils mächtigen Schwanz einsetzen, um sie durchs Wasser zu treiben, dann auftauchen und ein Stück über Land rennen. Der alte Mann würde gar nicht wissen, was ihn erwischte. Und schließlich würde sie beenden, was sie, Luke und Devil neulich nachts begonnen hatten.
     
     

11
     
    Tom blickte in den Sonnenuntergang. Er und Anya taten das sehr oft. Nicht jeden Abend, aber oft genug, um es zu einer kleinen Tradition werden zu lassen. Er trug eines seiner Lieblingshemden – es war das mit dem Mauna Loa, der auf seinem Rücken eruptierte und seine orangenen Lavafluten über die Vorderseite ergoss. Wie immer trank Anya ein Glas Wein. Er hatte ein paar Flaschen Bier mitgebracht. Des Öfteren besuchte er sie auch mit einigen Gimlets, die er in einem stählernen Cocktailshaker vorbereitet hatte, den er in den Eiskübel stellte. Doch sein Vorrat an Sapphire Gin war weitaus geringer, als er in Erinnerung hatte. War es möglich, dass sich Jack davon bedient hatte?
    Jack hatte seinen Bruder angerufen, um ihm mitzuteilen, dass ihr Vater wieder wohlauf sei, und hatte dann den Telefonhörer weitergegeben. Sein älterer Sohn hatte sich bemüht,

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