Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
kann es gerne für Sie in Erfahrung bringen, wenn …«
Ein weiteres Meister-Proper-Lachen. »Wenn ich Sie in Ihr Büro zurückkehren lasse? Ich glaube, das wird nicht möglich sein. Noch nicht jedenfalls. Aber vielleicht finden wir eine Möglichkeit, wie Sie die Nummer von hier aus beschaffen können.«
Ihre Blase schickte einen heftigen Schmerz in ihren Unterleib.
»Na schön, wenn ich schon nicht mein Büro aufsuchen darf, kann ich dann wenigstens auf die Toilette? Jetzt gleich? Wenn meine Blase mich dermaßen quält wie im Augenblick, kann ich sowieso nicht klar denken.«
»Natürlich.« Jensen deutete zum vorderen Ende des Wagens. »Gehen Sie durch diese Tür.«
Sie richtete sich auf einem Knie auf, schob ein wackliges Bein über den Kofferraumrand, vorbei an der Stoßstange, und stellte es auf den Boden. Als beide Füße wieder festen Grund hatten, streckte sie sich langsam, wobei ihr Rücken gegen jede Bewegung zu protestieren schien.
Sie blickte sich um und sah eine im Rohbau befindliche Garage. Links neben dem Wagen standen ein Stuhl und ein alter Tisch, in dessen dicke, ramponierte Platte zwei Nägel getrieben worden waren.
Außerdem lag auf dem Tisch eine Kette neben einem zusammengefalteten grünen Handtuch. Und nicht weit von der vorderen Stoßstange entfernt befand sich eine geschlossene Tür.
»Ist es dort?«, fragte sie.
Er nickte, doch als sie sich umdrehte, fühlte sie sich von hinten an den Schultern gepackt. Sie wurde herumgerissen und auf den Stuhl gesetzt, und ehe sie reagieren konnte, schlang Jensen die Kette um ihre Taille und ihre Brust.
»Was tun Sie?«
Sein Gesicht hatte einen grimmigen Ausdruck. Er gab keine Antwort. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, aber er war zu stark für sie.
Schließlich, als sich Jamie nicht mehr rühren konnte, ergriff Jensen wieder das Wort.
»Es wird Zeit zu testen, wie gut Sie sich wirklich erinnern können.«
»An was?« Ihr wild klopfendes Herz schien jeden Moment aus ihrem Brustkorb heraushüpfen zu wollen. »Nicht die Telefonnummer! Ich sagte Ihnen doch …«
»Bis jetzt haben wir die 2-1-2. Nur noch sieben Stellen fehlen.«
»Aber ich kenne die anderen Ziffern nicht.«
Jensen ergriff ihre linke Hand und legte sie mit der Handfläche nach unten auf die Tischplatte. Er verschob ihren kleinen Finger, bis er genau zwischen den beiden Nägeln fixiert war.
»Was haben Sie mit mir …«
»Ich hasse es, wenn Dinge nicht ausgewogen sind.
Geht es Ihnen nicht genauso?«
Jamie ahnte, in welche Richtung er sich bewegte, und das verdoppelte ihren Schrecken.
»Nein, ich …«
»Ihr rechter kleiner Finger, zum Beispiel. Er ist um einiges kürzer als ihr linker.«
»Nein.« Sie erinnerte sich an den Schmerz, an das Blut, als ihr reizender Ehemann ihn abgehackt hatte.
Sie hörte sich selbst schluchzen. »O bitte, bitte …«
»Vielleicht kann ich meine Abneigung gegen einen unausgewogenen Körper überwinden, wenn ich eine bestimmte Telefonnummer höre. Eine vollständige Telefonnummer. Eine, die mich mit dem Mann verbindet, den ich suche. Wenn nicht …«
Er hob das Handtuch hoch, und zum Vorschein kam ein schweres, stellenweise verrostetes Fleischbeil.
Jamies übervolle Blase kapitulierte. Sie spürte, wie sich eine warme Pfütze auf der Sitzfläche ihres Stuhls ausbreitete.
Jensen ergriff das Fleischbeil und wiegte es in der Hand, dann hielt er es über ihren Finger.
»Nennen wir das Ganze einfach eine kleine Übung in Gedächtnisschulung.«
Jamie konnte kaum zusammenhängend reden. Die Worte sprudelten ihr hysterisch schrill über die Lippen.
»O Gott, Jensen, bitte, Sie müssen mir glauben!
Bitte! Ich weiß die Nummer nicht, ich schwöre es, ich schwöre es, ich weiß sie nicht, wirklich nicht!«
Er sah sie an. »Wissen Sie, das Traurige daran ist, ich glaube Ihnen.«
Dann schlug er mit dem Fleischbeil zu.
12
Zwillinge (21. Mai-21. Juni): Sie sehen, was Sie sich wünschen, und Sie wissen, was Sie tun müssen, um es zu bekommen – schenken Sie ihm eine reichliche Portion Ihrer Aufmerksamkeit und warten Sie geduldig ab! Zu viel Begeisterung über neue Möglichkeiten könnten sie oder ihn abschrecken oder Ihre eigene Position schwächen.
Richie Cordovas Bürosessel knarrte, als er sich zurücklehnte, und quietschte, als er sich ruckartig wieder nach vorne beugte. Er hatte den Kopf nach hinten auf die Rückenlehne gelegt, und seine genähte Kopfhaut hatte ihn unmissverständlich wissen lassen, dass sie darüber nicht
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