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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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mögen ruhig glauben, dass sie immer besseren Kontakt zu ihrem inneren Xelton bekommen, aber in Wirklichkeit geschieht nichts anderes, als dass sie für die Einflüsse der Andersheit noch empfänglicher werden. Luther Brady offenbart das Opus Omega den wenigen Auserwählten, die die oberste Stufe der Leiter erreichen, und verheißt ihnen, dass es die Große Fusion einleiten wird – erwähnt jedoch die Andersheit mit keinem Wort. Er bestimmt dann diese ziemlich scheußlichen Leute zu seinen Kontinentalen oder Regionalen Wächtern, um das Opus zu fördern.«
    »Gehen wir mal davon aus, dass er das Opus Omega vollendet. Was dann?«
    »Wenn Säulen an allen vorbestimmten Orten vergraben wurden, erhebt sich die Andersheit. Der Widersacher kommt zu seinesgleichen, und die Welt beginnt, sich zu verändern.«
    Und zwar in einen Ort, der zum Lebensraum solcher Kreaturen wird, wie er sie unten in Florida bekämpft hatte … er wollte sich das gar nicht detaillierter ausmalen.
    »Okay. Wenn man Bradys augenblickliche Frequenz der Säulenvergrabungen betrachtet, wann, meinen Sie, ist er dann damit fertig?«
    »In etwa einem Jahr. Vielleicht auch früher.«
    Jack schloss die Augen. Ein Jahr … bis dahin wäre sein Kind auf der Welt. Weder das Baby noch Gia oder Vicky würden eine Zukunft haben, wenn Brady erfolgreich sein sollte.
    Und dann fiel ihm die Lösung ein. Sie war so offensichtlich …
    »Wir graben sie wieder aus! Ich stelle ein Ausgrabungsteam zusammen, und wir holen sie schneller raus, als Brady sie in die Erde kriegt. Wir machen sein …« Herta schüttelte den Kopf. »Nein? Warum nicht?«
    »Sobald sie erst einmal in die Erde gesenkt wurden, ist der Schaden schon entstanden. Dann ist es zu spät. Sie wieder auszugraben, ändert nichts mehr.«
    Verdammt. Er hatte geglaubt, eine Lösung gefunden zu haben.
    »Deshalb wollen Sie, dass die Dormentalist Church, wie Sie es ausdrückten, vernichtet … beschädigt, verstümmelt und in die Knie gezwungen wird.«
    Sie nickte.
    Jack rieb sich das Kinn. »Sie zu vernichten … das ist ziemlich viel verlangt. Sie ist überall ansässig, in fast jedem Land. Aber sie zu verstümmeln, zu lähmen … das könnte möglich sein. Nehmen wir mal an, Brady wird aus seiner Führungsposition verdrängt. Was hat das zur Folge?«
    »Es wird Opus Omega nicht aufhalten – sein Hoher Rat wird auch ohne ihn weitermachen. Aber es wird erheblich gebremst. Und das verschafft uns einige Zeit.«
    »Wofür?«
    Sie zuckte die Achseln. »Zeit für den Verbündeten, den Ernst der Bedrohung seiner Interessen hier zu erkennen. Zeit für den Widersacher, einen Fehler zu machen – er ist nicht unfehlbar, müssen Sie wissen. Ihm sind schon früher Fehler unterlaufen. Und er wartet so begierig auf seinen verheißenen Moment. Nach Jahrtausenden des Kampfs ist seine Zeit fast gekommen, und er reagiert ungeduldig. Das könnte für uns von Vorteil sein.«
    »Ich denke, wir bekommen vielleicht diese zusätzliche Zeit.«
    Ihre Augen hellten sich auf. »Wirklich? Wie? Warum?«
    »Wenn sich alles so entwickelt, wie ich es geplant habe, wird Luther Brady wie ein ordinärer Verbrecher behandelt.«
    »Wie soll das …?«
    »Schauen Sie nur regelmäßig ins Fernsehen.« Jack stand auf und bemerkte, dass er Anyas Haut noch immer zusammengefaltet in der Hand hielt. Er hielt sie hoch. »Was soll ich damit tun?«
    »Sie ist dafür bestimmt, dass Sie sie behalten.
    Wollen Sie das nicht?«
    »Sie ist nicht gerade das, was ich mir einrahmen und übers Bett hängen würde. Warum nehmen Sie sie nicht an sich? Sie wissen schon, als eine Art Andenken an Anya.«
    Herta erhob sich und begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. »Ich brauche kein Andenken.«
    »Was …?« Jack erschrak und sah sie verwirrt an.
    Er wusste nicht, wo er hinschauen sollte. Die Situation wurde für ihn zunehmend peinlich. »Was tun Sie?
    Moment mal!«
    Ihre verkrümmten Finger bewegten sich weitaus geschickter, als es zu den geschwollenen Knöcheln passte.
    Sie sah zu ihm hoch. »Es dauert nicht mehr als ein oder zwei Sekunden.«
    Während sie Knopf für Knopf öffnete, drehte sie sich zum Panoramafenster um und ließ den hinteren Teil ihrer Bluse bis zu ihrer Taille herabrutschen.
    Es verschlug Jack den Atem. »Heiliger …!«
    »Daran ist nichts Heiliges, das kann ich Ihnen versichern.«
    Er starrte auf ihre misshandelte Haut, auf die Masse von Narben, so groß wie Brandflecken von ausgedrückten Zigaretten, und sah die Linien, die dazwischen verliefen.

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