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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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verrückt. Es gibt Mitglieder, die sind so scharf darauf, auf der Fusions-Leiter weiterzukommen, dass sie auf ihre Häuser zweite und dritte Hypotheken aufnehmen, um den eigenen Aufstieg zu finanzieren.
    Diejenigen, die kein Vermögen besitzen, werben entweder neue Mitglieder an, oder sie stellen sich der Kirche als Freiwillige zur Verfügung.«
    »Und was bringt ihnen das?«
    »Sie bezahlen damit die Gebühren für ihre jeweilige aktuelle Stufe auf der FL. Allerdings erhalten sie kein Geld, sondern man gewährt ihnen einen Rabatt.
    Einen Rabatt können sie sich auch mit jedem neuen Mitglied verdienen, das sie anwerben.«
    »Das erinnert mich lebhaft an das Ponzi-System oder an Multi Level Marketing.«
    Jamie nickte. »Amway als Religion. Werber und Angestellte werden in einer Währung entlohnt, von der keine Steuern, Sozialabgaben oder Gebühren für die medizinische Versorgung abgezogen werden können.«
    »Nett.«
    »Aber das Ganze hat einen noch viel unheimlicheren Aspekt. Durch diese Art der Leibeigenschaft befindet man sich nicht nur in ständigem engem Kontakt mit anderen Dormentalisten – wodurch die Gefahr, mit Kritik an der Gemeinschaft konfrontiert zu werden, weitgehend gebannt ist –, sondern die Kirche benutzt die Freiwilligen auch, bis sie umfallen, wohl wissend, dass körperliche Erschöpfung die Menschen um einiges anfälliger für geistige Manipulation macht.«
    »Das klingt ja, als seien diese Dormentalisten richtig nette Menschen. Haben Sie sich deshalb auf sie eingeschossen?«
    Jack sah, wie Jamie Grant in Abwehrhaltung ging.
    Er hatte das Gefühl, als fiele gerade eine Tür zu.
    »Unterhalten wir uns über den Dormentalismus oder über mich?«
    »Über den Dormentalismus natürlich, aber ich wollte …«
    »Nichts da! Das alles hat mit mir nicht das Geringste zu tun! Und ich schwöre Ihnen, wenn man Sie hergeschickt hat, um sich an mich ranzumachen und …«
    Donnerwetter, dachte Jack. Ich glaube, da habe ich gerade einen besonders wunden Punkt erwischt.
    Er hob beide Hände zu einer beschwichtigenden Geste. »Hallo, hallo, immer sachte. Ich habe es weder auf Sie noch auf den Dormentalismus abgesehen.
    Ich suche lediglich einen harmlosen jungen Mann.«
    Jamie Grant schien sich zu entspannen, aber nur oberflächlich. Jack spürte, dass sie innerlich angespannt blieb. Fast wirkte sie, als hätte sie Angst.
    »Tut mir Leid, wenn ich Ihnen ein wenig paranoid vorkomme, aber Sie haben ja keine Ahnung, was hier los ist, seit dieser Artikel erschien. Telefonanrufe – ich musste sogar meine Privatnummer ändern lassen –, Drohungen, Anzeigen, Leute, die mich auf Schritt und Tritt verfolgen, jede Form von Belästigung, die man sich vorstellen kann.«
    »Sie sind nicht paranoid, wenn tatsächlich jemand hinter Ihnen her ist.«
    »Oh, das sind sie. Als ich mich um eine Mitgliedschaft bewarb, nannte ich einen falschen Namen und eine falsche Adresse. Es dauerte gar nicht lange, bis sie es herausbekamen. Sie erklärten mich zur UP – das heißt Unerwünschte Person – und warfen mich hinaus. Aber durch diesen Artikel stieg ich zu dem auf, was sie als ›Mauer-Drohne‹ bezeichnen …«
    »Das müsste eine MD sein, nicht wahr?«
    »Richtig. Aber ich bin nicht nur eine MD, sondern auch eine AA – das heißt Anti-Aktivistin. Damit bin ich ein ›Feind der Kirche‹ und sozusagen Freiwild für ihre Abwehrstrategien. Sie werfen einem charakterliche Fehler vor, um einen privat und beruflich zu diskreditieren. Und sie sind skrupellos. Ich habe gerade erfahren, dass eine oder mehrere unbekannte Personen versucht haben, mein privates Umfeld unter die Lupe zu nehmen – meine wirtschaftliche Situation, frühere Beziehungen und Bekanntschaften.
    Verdammt noch mal, sie haben sich sogar erkundigt, welche Videos oder DVDs ich mir ausgeliehen habe.
    Deshalb liest und sieht man so wenige Berichte über den Dormentalismus. Die Reporter und Zeitungsredakteure haben ganz einfach Angst vor der Schlammschlacht, die sie durch ihre Berichte auslösen.«
    »Das trifft aber nicht auf The Light zu.«
    Sie gestattete sich den Anflug eines zufriedenen Lächelns. »Nein. The Light lässt sich nicht einschüchtern. Deshalb bin ich immer noch bei diesem Wochenblättchen – ehemals Blätt chen , sollte ich vielleicht lieber sagen. Diese Exklusivberichte über den ›Erlöser‹ im vergangenen Juni haben die Auflage in die Höhe schnellen lassen – wo sie sich bisher auch halten konnte.«
    Jack fragte sich unwillkürlich, wie sie wohl

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