Handzahm
loslassen muss, um mich dem anderen Tittchen zuzuwenden, wird er umkippen und die Spitze sich durch den Druck noch schmerzhafter in die Brustwarze hineinbohren. Durch das Wachs bleibt die Nadel stehen, es macht die Qual erträglicher.»
Silvie haderte. Das, was er sagte, klang zwar logisch, und er besaß schließlich jahrelange Erfahrung, aber ein Rest Zweifel blieb.
Bevor sie weiter protestieren konnte, goss er einen dicken Tropfen Wachs über ihren rechten Nippel.
Sie schrie auf. Das heiße Kerzenwachs löste einen viel stärkeren Schmerz aus, denn er hatte die Kerze viel zu nah an ihre Brustwarze gehalten und das Wachs nicht von weit oben heruntertropfen lassen. Aber der Schmerz spülte auch Mösensaft in ihren Slip und ließ rasch nach, sodass sie ihre Schenkel aneinanderpresste und schwieg.
Sie würde das aushalten, nahm sie sich vor.
Ängstlich schaute sie auf die Kerze in seiner Hand. Wie in Zeitlupe kippte er sie. Anstatt auf seine Bewegung zu achten, um auch ja ihren Nippel zu treffen, betrachtete er Silvie. Er musterte sie, verfolgte jede Regung ihres Körpers und erfreute sich offensichtlich an ihrem Mienenspiel, das zwischen Furcht und Durchhaltewillen schwankte, denn er lächelte vergnügt.
«Sie sind wunderschön, wenn Sie sich fürchten», sagte er fasziniert. «Es gibt keine Gefühle, die sich meiner Meinung nach intensiver in der Mimik widerspiegeln als Angst und Verzweiflung. Schade, dass die Menschen solch eine Abscheu davor haben, diese Gefühle auszuleben, denn sie haben auch eine positive Seite. Leider bleibt sie den meisten für immer verborgen. Aber Sie, Frau Schneider, sind gerade dabei sie kennenzulernen.»
«Das klingt …» Krank, wollte sie sagen, brachte dieses Wort jedoch nicht über die Lippen. Jetzt fühlte sie sich ihm schrecklich ausgeliefert. Ihr Magen krampfte sich zusammen, ihr Puls beschleunigte sich und ihr Mund war ausgetrocknet.
«Ich bin kein Psychopath. Das Geben und Empfangen dieser Gefühle muss in beiderseitigem Einverständnis stattfinden», versicherte er ihr. «Nur wenige haben das Privileg, die Lust darin zu erkennen. Ja, ich spreche von Geilheit. Ich spüre mit jeder Faser meines Körpers, dass Sie geil sind. Die Angst macht Sie heiß, die Verzweiflung lässt Ihre Säfte fließen.»
«Nein, nein», protestierte sie atemlos. Seine Worte erschreckten sie, weil sie wahr waren. Sie starrte auf das Wachs, das sich langsam am Kerzenrand staute und jeden Moment auf sie heruntertropfen würde.
«Ich wette, wenn ich jetzt unter Ihren Rock fassen und meine Hand wieder hervorziehen würde, wäre sie nass.» Er schmunzelte. «Was meinen Sie? Wollen wir es testen?»
«Fahren wir einfach mit der Therapie fort. Ich habe noch einen Friseurtermin», log Silvie, weil sie nicht wollte, dass ihre Geilheit für ihn offensichtlich wurde.
Unvermittelt floss das heiße Wachs über den Rand der Kerze. Ein Schwall ergoss sich auf ihre Brustwarze und den Warzenhof und vergrub sogar einen Teil der Arterienklemme. Sie schrie erneut. Ihre Hände krampften sich um die Seiten der Liege. Sie drückte ihren Rücken durch, schüttelte sich, als könne sie dadurch das Brennen beseitigen, doch das Wachs klebte an ihr und brannte auf ihrem Nippel, den er noch empfindlicher gemacht hatte, als er ohnehin schon war.
Das Wachs erkaltete und stockte. Es hüllte ihre Brustwarzen wie ein Kokon ein. Der Anblick war befremdlich. Was hatte er nur mit ihr gemacht?
Honigduft erfüllte die kleine Praxis. Er legte sich schwer auf Silvies Lunge. Langsam beruhigte sich ihr Herzschlag wieder. Ihr Slip war pitschnass. Sie schämte sich entsetzlich, weil ihr Oberkörper entstellt war, sie sich quälen ließ und sie das auch noch geil machte. Aber sie tat es für ihre Gesundheit.
Er stellte die Kerze weg und griff nach einer chirurgischen Bohrnadel.
«Psst», machte er und streichelte ihren Bauch. «Bleiben Sie vollkommen still liegen, damit ich nicht abrutsche.»
Silvie war so fassungslos, dass sie sich ohnehin nicht hätte bewegen können. Wie paralysiert lag sie da und sah zu, wie er die Nadel recht weit unten anfasste und begann, die Spitze in das erhärtete Wachs zu bohren. Dabei ging er so behutsam vor, dass es sie schon wieder auf abartige Weise faszinierte. Wieso stach er nicht einfach zu? Weshalb dieses vorsichtige Herantasten? Er würde ihr doch eh wehtun. Wollte er den Moment auskosten, den Schmerz in die Länge ziehen oder es ihr so angenehm wie möglich machen?
Als sie die Nadelspitze an
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