Handzahm
Aber du hast dir gedacht, du brauchst keine Angst haben, weil du eh bald woanders wohnen wirst, aber da hast du falsch gedacht. Fürchte dich vor mir, Yvonne Maler, bald geschiedene Kröger, denn ich bin anders als die anderen Männer.»
Wie recht er hatte! Er kannte sie erst seit gestern und hatte sie trotzdem schon durchschaut. Sie wurde kreidebleich.
Er hatte ihre Scheidungspapiere entdeckt, hatte wahrscheinlich ihre Schubladen durchsucht und die meisten Schränke leer vorgefunden. Einen Großteil ihrer Sachen hatte sie bereits mit ein paar Freunden in die neue Wohnung geschafft. Nach der Trennung von ihrem Mann hatte sie fast vier Monate nach einer neuen Bleibe gesucht, weil die Mietpreise in München ihr Budget sprengten, und nur durch die Vermittlung ihrer Freundin ein kleines Apartment in Gronsdorf bekommen.
«Weil du mich absichtlich hinters Licht geführt hast, werde ich dir wehtun müssen», kündigte er vollkommen ruhig an. Er gab ihr einen Schluck Tee zu trinken und wischte ihr fürsorglich mit einer Papierserviette einen Tropfen vom Kinn. «Das siehst du ein, oder? Du darfst keine Geheimnisse vor deinem Gebieter haben.»
«Ja», antwortete sie atemlos. Sie fürchtete sich vor der ausstehenden Strafe und sehnte sie doch gleichzeitig herbei.
Unvermittelt schob er einen Finger in ihre Muschi, zog ihn wieder heraus und roch daran.
Yvonne zuckte erschrocken zusammen, doch das Tablett hielt ihre Schenkel gespreizt.
Zufrieden darüber, dass bereits seine Ankündigung sie nass gemacht hatte, leckte er lächelnd ihren Mösensaft ab. Er nahm die Sachen vom Tablett, ließ es jedoch auf dem Bett stehen, um Yvonnes Beine geöffnet zu halten. «Zehn Schläge in unterschiedlicher Intensität auf deine Möse sollten für den Anfang reichen.»
Yvonnes Herz pochte so heftig, dass sie befürchtete, es würde ihren Brustkorb sprengen, aber sie war auch schon wieder so geil, dass sie an nichts anderes denken konnte, als von ihrem Gebieter Schmerz und Lust zu empfangen.
Die Praxis des Herrn Kraczynski
«Wie oft haben Sie Migräne?», fragte Herr Kraczynski und schlang die Finger ineinander.
Nachdenklich schweifte Silvies Blick zu der Urkunde, die hinter dem Schreibtisch hing und Herrn Lech Kraczynski als Mitglied im Verband Deutscher Heilpraktiker e. V. auswies. Ihre Freundin Karen hatte ihn ihr empfohlen und gemeint, dass er manchmal unkonventionelle Heilmethoden anwenden würde, aber das taten viele Heilpraktiker und Homöopathen. «Inzwischen fast jede Woche.»
«Und wie lange schon?»
Silvie war skeptisch gewesen und hatte erst gar nicht in die Praxis für klassische Homöopathie gehen wollen, die, wie Karen ihr eigentlich zur Beruhigung erklärt hatte, nicht vielmehr als ein Zimmer in einem Einfamilienhaus in Wangen im äußeren Stadtbezirk Stuttgarts war, das wie ein Behandlungszimmer einer Arztpraxis aussah. Doch kaum hatte Herr Kraczynski sie an der Tür begrüßt, war sie förmlich über die Schwelle zu ihm ins Haus geschwebt. «Seit die Hochzeitsvorbereitungen begonnen haben, vor drei Monaten also.»
«Auch jetzt im Moment?»
Unbewusst begann sie, ihre Schläfe zu massieren. «Kopfschmerzen, aber noch keine Migräne.»
«Die Ursache könnte Stress sein», sagte er und musterte sie von den streng zurückgebundenen blonden Haaren bis zu den übereinandergeschlagenen Beinen, durch die ihr Rock über die Knie hochgerutscht war.
Sie nickte und errötete, weil er ihre nackten Beine betrachtete. «Möglich. Es gibt so viel zu tun.» Der Heilpraktiker sah einfach umwerfend aus, ein großer Mann mit dunklen Haaren und dichten, aber nicht buschigen Augenbrauen, smart, mit einem offenen Lächeln und gut gekleidet. Ganz Gentleman hatte er ihr den Mantel abgenommen und den Stuhl hingeschoben.
«Selbst wenn Stress nicht der Auslöser ist, fördert er natürlich den Kopfschmerz.» Er machte eine besorgte Miene. «Sie haben sich doch bestimmt ärztlich durchchecken lassen.»
Silvie hob erstaunt die Augenbrauen.
«Sie fragen sich, woher ich das weiß.» Er neigte sich in seinem Drehstuhl nach vorne und stützte sich mit den Ellbogen auf seinem Schreibtisch ab. «Ich bin immer die letzte Möglichkeit. Zu mir kommen viele Patienten erst, wenn sie mit ihrem Latein am Ende sind. Sind Sie genauso verzweifelt, Frau Schneider?»
«Ja», gab sie zu. «Ich weiß nicht mehr weiter. Sämtliche Migränemittel habe ich bereits ausprobiert, aber sie bekommen mir schlecht. Normale Kopfschmerztabletten sind zu harmlos oder
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