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Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Titel: Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hielten sie ein paar Fische im Aquarium und verkauften auch Tierfutter. Jenny hatte vorgeschlagen, einfach dort hinzuradeln und nachzufragen, dann konnten sie sich die Suche in der Bücherei ersparen. Das bisschen Regen machte den beiden nichts aus. Sie zogen warme Pullover über und schlüpften in ihre Regenjacken. Gut gelaunt holten die beiden ihre Räder aus dem Schuppen und fuhren los. Nach einer Weile riss die Wolkendecke auf, und dann kam sogar die Sonne durch.
    Nanni schaute den beiden durchs Fenster des Gemeinschaftsraums hinterher. Sie hätte auch Lust auf eine Radtour gehabt. Und auf einen Abstecher in die Stadt!
    „Nanni?“, hörte sie von der Seite ihren Namen rufen. Nanni drehte sich vom Fenster weg. Sie hatte Olivia versprochen, an diesem Nachmittag mit ihr die französischen Grammatikaufgaben durchzusprechen.
    „Nanni?“, wiederholte Olivia mit einem Lächeln. „Kommst du morgen nach dem Kaffee mit ins Kino? Es läuft ,Die wunderbare Welt der Rosalie‘.“
    „Sehr gern“, lächelte Nanni zurück. Olivia war einfach lieb und hatte tolle Ideen!
    Die beiden setzten sich mit ihren Schulbüchern an einen Tisch, und Nanni begann leise zu erklären.
    Katrin saß ein paar Tische weiter und starrte seufzend auf ihr Blatt. In Gedanken war sie bei Leonie und Levin auf dem Dachboden. Ob es ihren Kleinen gut ging? Hoffentlich hielten sie noch eine Weile durch, bis sie wussten, was Fledermäuse im Winterquartier fraßen. Und darum kümmerten sich ja zum Glück Hanni und Jenny.
    In der Zwischenzeit musste sie Frau Roberts’ Strafarbeit schreiben. Katrin beugte sich über ihr Papier und zog die Stirn in tiefe Falten.
    Mamsell genoss den ruhigen Nachmittag in ihrem Zimmer. Sie lehnte sich in ihrem eleganten Sessel zurück und rührte in ihrer Kaffeetasse. Endlich hatte sie den Text für die Abschlussklausuren der Sechstklässlerinnen fertig. Stille herrschte in den Fluren.
    Es war wirklich ein Segen, dass die Lehrerinnen eine kleine Kochplatte in ihrem Zimmer hatten, stellte Mamsell bei sich fest. So konnte man sich wenigstens schnell einen Kaffee bereiten. Schön stark musste er für sie sein. Wie in Frankreich. Das gelang den Küchenmädchen nie.
    Mamsell öffnete die Pralinenschachtel, die ihr der Bruder aus Frankreich zugeschickt hatte, und angelte sich eine Praline heraus. Nougatpralinen aus Montélimard: eine Köstlichkeit! Mit den Pralinen war sie geizig. Sich selbst gönnte sie höchstens drei am Tag.
    „Mon Dieu!“, murmelte Mamsell zufrieden und nippte an ihrem Kaffee. Doch was war das? Da fehlte ja Zucker!
    Mamsell öffnete die Zuckerdose. Doch die war leer. Und dann fiel es ihr ein. Sie war doch neulich in der Stadt gewesen, um ein paar Dinge zu besorgen. Zufällig hatte sie ihre Freundin, die Kunstlehrerin Frau Walker, getroffen. Über einem gemeinsamen Tässchen Kaffee und einem wunderbaren Stück Sahnetorte in dem kleinen Café am Marktplatz hatte sie vollkommen vergessen, Zucker zu kaufen.
    Mamsell seufzte. Sie wurde eben schusselig. Sie griff nach der Zuckerdose und begab sich auf den Weg durch die langen Flure in die Küche. Die Köchin würde ihr sicher mit etwas Zucker aushelfen.
    In der Küche herrschte reges Treiben. Die Köchin und die Küchenmädchen waren gerade dabei, Schnittchen und Gebäck für den Nachmittagskaffee fertig zu machen.
    Mamsell ließ sich rasch von Ruby die Zuckerdose füllen und wollte eben wieder aus der Küche verschwinden, da bemerkte sie, wie sich draußen vor dem Fenster jemand wegduckte.
    „Da war doch jemand“, sagte sie überrascht. „Haben Sie das auch gesehen?“
    Doch außer ihr hatte niemand etwas bemerkt. Die Köchin und die Küchenmädchen waren viel zu beschäftigt, um gerade jetzt aus dem Fenster zu schauen.
    Doch Mamsell ging der Sache nach. Mit der Zuckerdose in der Hand trat sie ans Fenster und linste hinaus.
    „Sag ich’s doch“, nickte sie dann.
    Doch es war keine Schülerin, die sich da ins nasse Gebüsch duckte, sondern ein etwas heruntergekommen aussehender Mann. Seine aschblonden Haare wurden auf dem Schädel bereits schütter, wie Mamsell von oben mitleidig bemerkte. Dabei sah er so aus, als sei er kaum älter als vierzig.

    Mamsell öffnete das Fenster. Der Mann duckte sich noch tiefer in die tropfenden Büsche.
    „Monsieur“, rief Mamsell ihm zu. „Trauen Sie sich ruhig! Die Köchin bringt Ihnen gerne etwas zu essen heraus. Wer hungrig ist, klopft nicht vergebens an die Tür von Lindenhof.“
    Es war nicht ungewöhnlich, dass

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