Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)
der Zwillinge gehalten. Olivia wurde ganz warm vor Freude.
„Bitte sehr“, sagte das Mädchen und hielt Frau Walker das Paket hin. „Ich bringe Ihnen eine Kleiderspende für die Stoffkiste.“
Frau Walkers Gesicht leuchtete auf. „Wie lieb, dass du daran gedacht hast! Komm doch herein.“
Sie bat Olivia, das Paket abzustellen. Sie würde es später selbst in den Zeichensaal hochbringen. Doch als sie einen ersten Blick in das Paket warf, stutzte sie. „Die Kleider sind doch alle noch völlig in Ordnung“, wunderte sie sich. „Bist du sicher, dass du das alles hergeben willst?“
Olivia nickte. „Das steht mir alles nicht. Und außerdem kratzen die Kleider. Wahrscheinlich habe ich eine Wollallergie.“
„Also, wenn du wirklich ganz sicher bist …“, meinte Frau Walker zögernd.
„Ganz sicher!“, nickte Olivia.
„Dann bedanke ich mich sehr herzlich.“ Frau Walker wandte sich wieder ihrem Tee zu. „Gibt es noch etwas?“, fragte sie, weil Olivia offensichtlich noch nicht gehen wollte.
„Haben Sie einen Moment Zeit für mich?“
Frau Walker nickte verwundert.
Olivia zog die Tür hinter sich zu. „Ich würde gern kurz mit Ihnen reden. Es geht um die Partnerarbeit beim Wandbehang …“
Hanni, Katrin und Jenny verbrachten den Vormittag in der Bücherei und wälzten dicke Lexika.
„Fledermaus, Mopsfledermaus, Mückenfledermaus, Zwergfledermaus“, las Hanni vor. „Tausend verschiedene Fledermäuse, aber kein Tipp, was sie fressen!“
Jenny blätterte gerade einen Bildband durch. „Kleinere Fledermäuse wohnen in Spalten, die nur ein bis zwei Zentimeter breit sind, beispielsweise in Rissen der Hauswand“, las sie vor. „Wie soll das denn gehen?“, fragte sie.
Hanni zuckte mit den Schultern. „Kann ich mir auch nicht vorstellen. Außerdem brauchen wir etwas übers Füttern. Such weiter.“ Damit vertiefte sie sich wieder in ihren Wälzer.
Katrin schleppte weitere Bücher herbei. Seufzend griff Jenny nach dem nächsten Band und begann zu blättern.
Die Tür ging auf. Die kleine, blasse Petra erschien in der Bücherei. Zielstrebig steuerte sie ein Regal an der hinteren Wand an und zog einen dicken Wälzer hervor. Eben wollte sie sich mit ihrem Schmöker in die Leseecke verkriechen, da bemerkte sie Hanni, Jenny und Katrin. Überrascht sah sie die drei durch ihre dicken Brillengläser an. Dann kam sie zu ihnen hinüber. „Was macht ihr denn hier?“, fragte sie.
„Bobfahren?“, erwiderte Jenny spöttisch.
Hanni warf Jenny einen strafenden Blick zu. Petra bekam sowieso fast nie den Mund auf. Es war nicht nett, dass Jenny ausgerechnet sie verspottete.
„Wir wollen wissen, was Fledermäuse fressen“, erklärte Hanni freundlich. „Wir suchen schon seit einer Stunde, aber wir haben nichts herausgefunden. Vielleicht gibt es hier nicht die richtigen Bücher.“
Katrin wurde schon wieder ganz aufgeregt. Heftig schüttelte sie hinter Petras Rücken den Kopf. Wenn Frau Theobald etwas von ihren Fledermäusen mitkriegte!
Petras Augen begannen zu strahlen. Wenn es darum ging, sich neues Wissen anzueignen, konnte sie auf jeden Fall helfen.
„Da sucht ihr an der falschen Stelle“, erklärte sie eifrig. „Ihr müsst in die Abteilung ‚Einheimische Tiere’. Da findet ihr sicher etwas.“
„Und wo ist diese geheimnisvolle Abteilung?“, fragte Jenny.
„Wartet mal.“ Petra verschwand um die Ecke. Wenig später kam sie mit zwei schmalen Bänden und einem dickeren Buch zurück.
„Versucht es mal damit“, meinte sie und begann bereits zu blättern. „Da haben wir es“, nickte sie zufrieden und las vor: „Die meisten Fledermäuse sind reine Insektenfresser. Sie fressen Fliegen, Motten, Mücken, auch Spinnentiere, Tausendfüßler …“
Während Petra vorlas, wurden die Gesichter von Hanni und Jenny immer länger. Tausendfüßler und Spinnen? Sollten sie jetzt etwa auf Krabblerjagd gehen?!
Petra schob den dreien das Buch hinüber.
„Fledermäuse sind ein unglaublich spannendes Thema. Warum interessiert ihr euch dafür?“
Die Freundinnen sahen sich stumm an.
„Jennys Bruder … muss ein Referat über Fledermäuse halten“, log Katrin hastig.
„Wir schreiben auf, was wir finden, und schicken ihm alles per Post“, nickte Jenny. „Es ist furchtbar wichtig für seine Note. Und wir haben versprochen, ihm zu helfen.“
„Du weißt ja toll Bescheid in der Bücherei“, lenkte Hanni ab. „Kennst du jedes Buch, das hier steht?“
„Das ist gar nicht so schwer.“ Petra rückte
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