Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
seine Arme um mich legte. »Er hat recht. Wir sind ein verdammt großartiges Team!«, rief ich, an seine Brust gedrückt. Er umarmte mich noch fester.
Wir saßen an einem Tisch draußen vor dem Apple Tree. Sonnenstrahlen sickerten durch die Akazie über uns und fielen auf Daves Unterarme.
»Du hast dafür gesorgt, dass Hugh mir das Projekt anvertraut hat, hab ich recht?«
»Nein«, sagte er. Und dann: »Prost, du verrücktes Huhn!« Er stieß sein Glas Tomatensaft gegen meins.
»Du brauchst dich gar nicht rauszuwinden. Du hast Hugh dazu überredet, das hat er doch gerade selbst gesagt!«
Dave lächelte. »Nun, das hat dir zugestanden. Du hattest alle Qualifikationen für ein solches Projekt, und du hast die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern bei Weitem übertroffen. Du magst zwar eine Irre sein, aber eine verdammt talentierte!«
»Du liebe Güte, Dave. Ich habe dir so viel zu verdanken. Du bist einfach erstaunlich. Was würde ich bloß ohne dich anfangen? Ich verstehe nicht, was Hugh gemeint hat, als er sagte, es sei eine Schande, dass wir nicht weiterhin zusammenarbeiten könnten. Was mich anbetrifft, so drehe ich ohne dich keinen weiteren Dokumentarfilm! Jetzt sitze ich am Drücker, Brennan!«
Ich fuhrwerkte mit der Worcestersoße und dem Tabasco herum. Ich hatte eine Virgin Mary bestellt, doch man hatte mir ein Tablett mit Würzsoßen und einen mickrigen Tomatensaft gebracht. Dave zündete seine Selbstgedrehte an und lachte. »Das wird grauenhaft schmecken«, sagte er.
»Halt die Klappe«, erwiderte ich automatisch. Dann blickte ich auf und sah ihn an. Er betrachtete mich mit einem Ausdruck, den man nur als tiefe Traurigkeit bezeichnen konnte. Ich legte meine Selleriestange zur Seite. »Dave?«
Er zog an seiner Zigarette. »Hugh meinte, wir können in Zukunft nicht zusammenarbeiten, weil ich in ein paar Tagen nach Afghanistan aufbreche.«
Mir wich die Farbe aus dem Gesicht. »Du tust was ?«
Dave sah mich scharf an. »Ja. Afghanistan. Ich habe die Kriegsgebiete vermisst. Ich bin nur wegen Freya zurückgekommen, und jetzt ist sie nicht länger Teil des Ganzen. Ich habe mir meine Versetzung während der letzten Wochen hart erarbeitet.«
Nein.
Das durfte nicht sein. Ich wollte Dave nicht gehen lassen. Er war mein Dave. Mein schottischer Kumpel, der den Joghurt mit der Ecke aß, Pullis mit vögelnden Wichteln trug und Kuschelrock hörte. Er war Dave, der mir immer das Gefühl gegeben hatte, ich sei meinem Job gewachsen und auch meine Unbeholfenheit und meine Gabe, ständig ins Fettnäpfchen zu treten, seien absolut in Ordnung. Er war Dave, der mich in seine großen Arme schloss und mich liebevoll festhielt, Dave, der mir sagte, ich sei genau richtig, so wie ich war.
»Meinst du das ernst?«, fragte ich. Meine Stimme zitterte leicht, also drückte ich den Rücken durch und versuchte, einen souveränen Ton anzuschlagen.
Er nickte.
»Aber Dave, du könntest ums Leben kommen. Oder verletzt werden! Oder in Geiselhaft geraten! Es könnte alles Mögliche passieren, du …« Ich verstummte, hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte.
»Ich weiß. Es ist ein Risiko, natürlich, aber ich hab das schon einmal gemacht. Ich kenne mich damit aus. Sie tun ihr Bestes, um uns zu schützen.«
Ich sah auf die Stelle an seiner linken Hand, an der sein kleiner Finger hätte sein müssen. Woher wollte er wissen, ob der nächste Zwischenfall genauso glimpflich ausgehen würde? »Aber was ist mit Stefania? Ich weiß ,dass du mit ihr zusammen bist, Dave. Du kannst doch nicht einfach auf und davon gehen und sie im Stich lassen!«
Er lachte ein wenig und spielte mit seinem Tomatensaft. Er hatte noch keinen Schluck getrunken. »Frances O’Callaghan. Du bist bemerkenswert gut darin, dir zu überlegen, wer mit wem schläft, aber du liegst immer total daneben. Natürlich bin ich nicht mit Stefania zusammen. Mein Gott! Ich hab viel zu viel Angst davor, mich mit Leuten wie ihr einzulassen!«
Ich starrte ihn an.
Wieder lachte er. »Kannst du dir vorstellen, was passieren würde, wenn man zu spät zu einem Date kommt? Himmel, das Mädel würde einen glatt zu einem ihrer verfluchten Eintöpfe verarbeiten! An der Decke aufknüpfen! Nein, ich liebe Stefania über alles, aber mit ihr zusammen sein – nein. Ein weiterer typischer Fall von Fran, der verhinderten Detektivin.«
Ich stellte fest, dass ich kurz vorm Heulen stand.
»He, was soll das lange Gesicht?«
Ich kämpfte heftig mit den Tränen, die mir tatsächlich für ein
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