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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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paar Sekunden in die Augen traten.
    »Hey, du, nein …« Eine dicke, fette Träne rollte über meine Wange und tropfte in meinen Tomatensaft. Dave streckte die Hand aus und wischte mit dem Finger behutsam die nächste ab, die mir aus dem Auge quoll. »Nicht weinen, Franny. Ich hab’s nicht so gemeint. Ich bin mir sicher, aus dir wird noch einmal eine Spitzendetektivin!«
    Ich schüttelte den Kopf und gab mir alle Mühe, mich zusammenzureißen.
    »Ach, komm schon, mir wird schon nichts passieren! Ich bin eine harte Nuss. Du hättest die kugelsichere Weste sehen sollen, die sie mir beim letzten Mal verpasst haben – die war so groß wie du !«
    Zwei weitere Tränen quollen hervor. Eine gewaltige, traurige Kluft tat sich in meiner Brust auf. Ohne meinen großen, lustigen, talentierten Freund wäre ich völlig verloren. »Ich will nicht, dass du gehst«, flüsterte ich.
    Er reichte mir eine Serviette von meinem Würzsoßentablett. »Es tut mir leid, Fran, aber im Herzen bin ich nun mal ein Kameramann für Kriegsgebiete. Ich muss mich wieder darauf besinnen.«
    »Wann brichst du auf?«
    »Donnerstag.«
    »Für wie lange?«
    Er zuckte die Achseln. »Auf unbestimmte Zeit.«
    Ich weiß. Verheerend  , lautete eine SMS von Leonie. Ich drückte das Tor zu meinem Hof auf und steckte das Handy in die Tasche. Aus irgendeinem Grund hatte ich gehofft, Leonie würde mir mitteilen, das alles sei nur ein Witz und Dave würde in Wirklichkeit eine Woche in Bognor Regis Wohnwagenurlaub machen.
    Duke Ellington saß faul in der Sonne, als ich das Tor hinter mir schloss. Als er mich sah, rollte er sich auf den Rücken und lud mich ein, ihm den Bauch zu kraulen, damit er meine Hand zerkratzen konnte. Doch anstatt ihm den Gefallen zu tun, setzte ich mich neben ihn. »Dave geht weg«, erzählte ich ihm bedrückt.
    Immer noch auf dem Rücken liegend, wedelte er mit einer Pfote durch die Luft. »Sieh dir nur meinen hübschen, weichen, einladenden Fellbauch an«, sagten seine Augen. »Würdest du den nicht liebend gerne streicheln?«
    »Ich habe gerade meinen Dave verloren, da möchte ich nicht auch noch meine Hand riskieren. Lass mich in Ruhe.« Duke Ellington rollte sich herum und setzte sich auf. Nachdem er ein paar Sekunden lang überlegt hatte, stieß er ein kurzes, scharfes Miauen aus. »Ich weiß. Das ist Mist, stimmt’s? Ich werde ihn wirklich vermissen. Ich meine, ich bin froh, dass er das tut, was er liebt, aber trotzdem bin ich total geknickt.«
    Duke Ellington beobachtete eine dicke, fette Hummel, die gefährlich nah an seinem Gesicht vorbeibrummte.
    »Tu’s nicht! Bleib weg davon, du Irrer!« Und dann fing ich wieder an zu weinen, weil mir klar wurde, dass Dave genau das zu mir gesagt hätte. Duke Ellington miaute zum Trost verärgert.
    Ich holte sehr tief Luft und versuchte, mich zusammenzureißen. Es war ein schöner Tag, den man nicht mit Jammern verschwenden sollte. Ein Tag, an dem man ein wallendes Sommerkleid tragen und mit einer Gruppe gesund aussehender Leute in der Sonne scherzen, prickelnden Traubensaft trinken und Brie essen sollte. Ich stand auf und blickte auf meinen Kater hinab. »Ich weiß gar nicht, was ich mit mir anfangen soll«, sagte ich zu ihm.
    Im selben Augenblick hörte ich durchdringendes, slawisches Gelächter und das Rasseln von Schlüsseln. Stefania. Und dann, unverkennbar, das dröhnende Lachen eines Mannes. Ich starrte Duke Ellington schockiert an. »Mist!«, flüsterte ich ihm zu, und dann schossen wir beide den Baum hinauf. Es war wahrscheinlich der am leichtesten zu erkletternde Baum der Welt, trotzdem schaffte ich es nur knapp, bevor sie durchs Tor spazierten. Ich spähte durch das Blätterdach, um herauszufinden, wer der Mann war.
    »Was tust du denn da auf dem Baum, Frances?«, fragte Stefania neugierig.
    »Oh, hallo! Ich habe mich bloß mit Duke Ellington unterhalten«, erklärte ich und kletterte hinunter.
    Stefania lachte wieder.
    Und da war er. Ein Mann. Der Mann, wer immer er sein mochte. Er sah wirklich nett aus, wie ein verschrobener Professor, wenn auch einer der jüngeren Generation – wie die Sorte Genie, die sich mit Astrophysik auskennt und noch dazu in der Lage ist, das humorvoll auf Twitter rüberzubringen. Er hatte kurz geschnittenes sandfarbenes Haar und markante Wangenknochen.
    »Oh, hallo! Ich bin Fran!«, stellte ich mich ihm vor und streckte ihm die Hand entgegen.
    Er schüttelte sie begeistert. »Hi. Roland. Ich habe schon viel von dir gehört.«
    Ich warf Stefania

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