Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
zurück. »Oh Mist, tut mir leid, Fran. Was möchtest du stattdessen?«
»Nun, wenn ich heute Abend keinen Champagner trinken darf, wann dann?« Sie sah mich argwöhnisch an. Ich lächelte. »Ehrlich, ich habe den Alkohol nicht vermisst. Ich habe einfach eine verrückte Phase durchgemacht. Ein Glas Champagner lässt mich so kalt wie dein Kapitel sieben über Analsex.«
Grinsend reichte sie mir meinen Champagner. »Zum Wohl«, sagte sie und stieß ihr Glas gegen meins. »Ich bin so stolz auf dich.«
Ich langte um sie herum und kniff ihr in den Hintern. »Und ich bin so stolz auf dich. Das ist ein super Abend!« Ich nahm ein Schlückchen. Es schmeckte gut. Mehr nicht.
»Bleib hier«, sagte sie. »Ich bringe das nur schnell deinen Eltern und Alex. Bin gleich zurück! Ich muss mit dir reden, Frances O’Callaghan.«
Ich nickte gehorsam, lehnte mich gegen den Tresen und beobachtete das Treiben um mich herum. Wie glücklich ich war! Mein Boss mit seinen seltsamen Macken, meine Freunde, meine Familie, meine Kollegen: Alle waren gekommen, um meinen bescheidenen kleinen Dokumentarfilm zu sehen! All meine Freunde – außer Dave. Daran gab es nichts zu rütteln. Ich wünschte mir verzweifelt, er wäre hier, wünschte mir, er würde mich aus seinen warmherzigen, zerknitterten Augen ansehen und lächeln, wenn ich mal wieder das Falsche zu jemandem sagte oder über einen Barhocker fiel. Ich wünschte mir die Geborgenheit seiner massigen Gestalt neben mir. Sogar über seine Qualmerei hätte ich hinweggesehen.
Dass Dave nicht hier war, fühlte sich ganz und gar verkehrt an.
»Alles in Ordnung?«, fragte Leonie, als sie zu mir zurückkehrte.
Ich nickte. »Ja. Also, was gibt’s?«
»Ach, keine große Sache. Ich habe mich nur gefragt, ob du in Betracht ziehst, mal wieder bei dieser Singlebörse aktiv zu werden.«
»Oh Leonie! VERSCHONE MICH ! Ich habe mich mit acht verschiedenen Männern getroffen! Es war grauenhaft! So etwas werde ich NIE wieder tun!«
Sie zog ein beleidigtes Gesicht.
»Hör auf damit! Keine Chance! Lieber gehe ich mit einem Stofftier ins Bett!«
Sie nahm einen Schluck Champagner und dachte nach. »In Wahrheit hast du dich nur siebenmal verabredet, Fran.«
»Das ist richtig, aber ich habe Date Nummer sieben nur abgesagt, weil ich dachte, ich würde eine dauerhafte Beziehung mit Date Nummer acht eingehen. Da wäre es wohl kaum fair gewesen, mit Date Nummer sieben auszugehen.«
Leonie schob leicht die Unterlippe vor. »Ich finde das jammerschade. Dieser Freddy schien ein echt abgefahrener Typ zu sein.«
»Wieso erinnerst du dich sogar an seinen Namen ?«
»Weil der Kerl echt toll zu sein schien. Und – korrigier mich, wenn ich falschliege – Stefania behauptet, du hättest ihr erzählt, es wäre dir vorgekommen, als könnte er in deine Seele blicken. Wie oft hat man schon ein solches Gefühl bei einem Typen, dem man noch nicht mal persönlich begegnet ist?«
»Ich habe mich einfach mitreißen lassen. Bestimmt war er ein netter Kerl. Aber das Thema ist abgeschlossen.«
Dann tat Leonie etwas Ungewöhnliches. Sie riss mir das Glas aus der Hand, stellte es auf den Tresen und klatschte mir eine. Ordentlich. Seitlich gegen den Kopf. » VERDAMMT NOCH MAL , FRAN !«, polterte sie los.
Ich war baff. »Ähm, entschuldige, aber was sollte das?«
Leonie krallte die Hände in ihren Rock, als stünde sie kurz davor zu explodieren. » DU BIST DER FRUSTRIERENDSTE MENSCH AUF DEM GANZEN PLANETEN ! WIESO SIEHST DU ES NICHT ? WIESO SIEHST DU NICHT , WAS DU DIREKT VOR DEINER VERFLUCHTEN NASE HAST ?«
Ich starrte ihr ins Gesicht, dann auf ihren Champagner. »Leonie, hat man dir was ins Glas getan?«
» ARRRGH ! FRAN ! Wach auf! Wach auf, verdammt noch mal! Bist du denn gar nicht neugierig auf Freddy?«
Leonie sah aus, als würde sie gleich einen Kürbis zur Welt bringen. Einen Stachelkürbis. Einen großen, flammenden Stachelkürbis.
»Ähm, Leonie, brauchst du einen Arzt? Warum flippst du so aus wegen eines Typen aus dem Internet?«
»Meine Damen und Herren! Ruhe, bitte! Noch eine Minute bis zur Sendung!«, dröhnte Hughs Stimme durch den Pub. Ich blickte ihn an und dann zurück zu Leonie, die sich in einen rasenden Stier verwandelt hatte. Jetzt ließ sie ihren Rock los und reichte mir meinen Champagner. »Wie ich schon sagte: direkt vor deiner Nase.«
Sie drängte sich durch die Menge, zurück an den Tisch, an dem sie mit Alex und meinen Eltern saß. Ich sah ihr verblüfft nach.
»Meine Damen und Herren,
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