Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
sie mitten auf die Straße und hob ihr Kleid hoch. Ihre weißen Pobacken blitzten fröhlich auf der fast dunklen Straße auf. Ein Taxifahrer stieg ins Eisen. Ein Milchwagen auf der anderen Straßenseite fuhr rechts ran und würgte den Motor ab.
»Heathrow. Schnäll.«
»Welches Terminal?«, fragte der Fahrer benommen, als Stefania mich auf die Rückbank schubste. Nach kurzem Zögern schubste sie auch Leonie hinein, dann sprang sie selbst hinterher. Sie knallte die Tür zu. » ALEX ! DU FINDEST DAS RICHTIGE TERMINAL HERAUS !«, bellte sie. »Und Sie, fahren Sie los! Wir sagen es Ihnen, sobald wir es wissen!«
»Verstanden! Bin schon dabei!«, rief Alex und zog sein iPhone aus der Tasche.
Der Taxifahrer fuhr los und hielt zwei Sekunden später an einer roten Ampel.
»Nein, nein, nein«, sagte Stefania. »Das meinen wir nicht mit ›schnäll fahren‹. Hier gäht es um Läbben und Tod! Meine Freundin wird ihre Brüste jedem Polizisten zeigen, der uns anhält. Fahren Sie einfach, schnäll, und brächen Sie, wenn nötig, das Gesätz!«
Der Taxifahrer gab Vollgas.
Leonie legte ihren Arm um mich und küsste mich auf die Schläfe. »Tut mir leid, dass ich dir eine geknallt habe, altes Haus«, sagte sie im Plauderton, »aber du bist wirklich schwer von Begriff.«
Stefania nickte weise. »Das stimmt.« Sie reichte mir ein gestreiftes Taschentuch, das nach Parma-Veilchen duftete.
Ich putzte mir die Nase, und Leonie rieb die Wimperntuscheflecken auf meinen Wangen ab. »Lächeln, Fran!«, rief sie und drückte mich aufmunternd.
»Nicht, bevor ich nicht weiß, ob wir noch rechtzeitig ankommen werden. Warum hat Alex noch nicht wegen des Terminals angerufen?«
»Weil wir erst vor zwei Minuten losgefahren sind, Franny. Mach keinen Stress. Er wird uns innerhalb der nächsten Viertelstunde die Flugnummer, den Check-in-Schalter, eine genaue Wegbeschreibung und die Auswahl an vegetarischen Bordmenüs durchgeben. Darauf kannst du dich verlassen.«
Ich musste unwillkürlich lächeln. »Woher wusstest du, dass Dave sich als Freddy ausgegeben hat? Und warum hast du mir nichts davon erzählt?«
Leonie zog eine Augenbraue hoch und blickte zu Stefania hinüber, dann fingen beide an zu lachen. »Der Acht-Dates-Deal sollte dazu dienen, dich und Dave zusammenzubringen, bevor Michael die Chance hatte, dich wieder in sein Läbben zu zärren, du DÄMLICHER KOHLKOPF «, sagte Stefania zu mir. »Aber dann hast du dich eingemischt und alles vermasselt!«
Ich sah sie ungläubig an. » Im Ernst? Ihr habt diese ganze Freddy-Geschichte ausgeheckt?«
»Jawohl. Ich habe lange an diesem Plan gearbeitet, Frances. Erinnerst du dich an die Nacht, in der du betrunken warst und Dave dich nach Hause gebracht hat? Er hat dich deinen Rausch auf den Stufen ausschlafen lassen, damit du Michael nicht vollkotzt.« Ich nickte und errötete leicht. »Nun, ich habe ihn gesähn, bevor er mich entdäckt hat. Er hat dich gehalten wie ein kleines Kind. Der Ausdruck auf seinem Gässicht …« Stefania verstummte. Du liebe Güte, ihre Lippen zitterten, und ihre Augen füllten sich mit Tränen! Jetzt fingen auch meine Lippen an zu zittern, und ich stand kurz davor loszuheulen. Die Vorstellung, wie Dave mich im Schlaf betrachtet hatte, versetzte meinen Magen in Aufruhr.
»Der Ausdruck auf seinem Gässicht war schön«, sagte sie schlicht. »Er hat dich angeschaut, wie du da betrunken und äkkällig in seinem Schoß lagst, als wärst du sein ärrstgeborenes Kind. Michael war gerade ärrst nach London gezogen, aber in dem Augenblick wusste ich, dass du mit dem falschen Mann zusammen warst.«
Ich war verwirrt. »Das hast du mir nie gesagt – warum nicht?«
»Weil du mir nicht zugehört hättest!«, fauchte sie. »Du warst in diesen Michael verliebt!«
Ich nickte. »Schön und gut. Aber er hat geschrieben, Freya habe ihn schon vor zwei Jahren verlassen. Das ist doch Unsinn! Das hätte er mir doch gesagt!«
»Nein«, stellte Leonie klar. »Er hat keinem von uns etwas gesagt, bis Michael und du euch getrennt habt. Wir waren alle beim Gin-Donnerstag – du hattest dich in deinem Zimmer eingeigelt – und hatten ziemlich viel getrunken. Stefania ist damit herausgeplatzt, dass sie dachte, er würde auf dich stehen« – Stefania nickte stolz –, »und nach ein paar Stunden Kreuzverhör ist er eingeknickt. Er hat im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gehoben und erklärt: ›Na schön, ich bin in Fran verliebt, was ist denn schon dabei?‹ Ich hätte mir fast in die
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