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Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Alexander
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versprach, ein herrlicher Sommertag zu werden.
    Adam entdeckte den kleinen Fluss als Erster. “Meinst du, es gibt hier Fische?” wollte er aufgeregt wissen.
    “Ganz bestimmt. Wenn wir leise sind, können wir sie vielleicht sehen”, erwiderte Harriet und führte ihre Brüder zu einer Stelle an dem kleinen Strand, wo sie sich im Schatten einiger Bäume und Büsche niederließen. Doch ihre Hoffnung auf ein wenig Ruhe erfüllte sich nicht.
    Als Adam und Justin einige Forellen sahen, brachen sie in laute Begeisterungsrufe aus. “Wenn ich eine Angel hätte, würde ich uns jetzt ein leckeres Essen fischen”, erklärte Justin.
    “Mal sehen, ob wir uns für morgen eine besorgen können”, versprach Harriet, doch der nächste Tag war für die Kinder noch viel zu weit entfernt.
    “Manche Leute kitzeln die Forellen”, meinte Adam. “Sie streicheln sie unter Wasser, und dann können sie sie einfach herausnehmen. Bitte, Harriet, darf ich das mal ausprobieren?”
    “Ja, aber sei vorsichtig.” Sie sah zu, wie sich Adam bäuchlings hinlegte und eine Hand ins Wasser tauchte.
    “Ich auch”, bettelte Justin.
    “Einverstanden, aber wir suchen uns einen anderen Platz.” Harriet führte ihn ein Stückchen stromabwärts und hockte sich neben ihren jüngeren Bruder, als dieser vorsichtig die Fingerspitzen eintauchte.
    “Das Wasser ist viel zu kalt”, erklärte er sogleich. “Wollen wir nach Vogelnestern suchen? Ich weiß, dass die Jungen längst ausgeflogen sind, aber die Nester sind ja trotzdem noch da.”
    “Nun gut”, willigte Harriet ein. In diesem Moment hörte sie einen schrillen Schrei. Entsetzt sah sie, dass Adam im Wasser war und wild um sich schlug. Es war wohl tiefer, als sie angenommen hatte. Immer wieder verschwand Adams Kopf unter der Wasseroberfläche.
    “Du bleibst hier.” Sie warf Justin einen strengen Blick zu, streifte ihre zierlichen Schuhe ab, watete ins Wasser und arbeitete sich zu Adam vor. Sie umfasste den Jungen, der sich voller Panik an sie klammerte und ihr die Arme um den Hals warf.
    “Du darfst nicht so zappeln”, schrie sie. “Ich halte dich sicher.”
    Noch während sie sprach, wurde Harriet von einer unterschwelligen Strömung erfasst und meterweit stromabwärts gezogen. Vergeblich streckte sie eine Hand nach einigen tief herabhängenden Zweigen aus.
    Plötzlich stieß sie heftig gegen einen Felsblock, der größtenteils unterhalb der Wasseroberfläche lag. Ein scharfer Schmerz durchzuckte sie, doch Harriet achtete nicht darauf. Sie versuchte vielmehr, an dem glitschigen Gestein irgendwo Halt zu finden.
    “Los, Adam, kletter hinauf”, rief sie. Ihre Röcke waren schwer von der Nässe, umschlossen ihre Beine und zogen sie mit Macht nach unten. Es wollte ihr kaum gelingen, sich an dem Felsen festzuhalten. Mit aller Kraft drückte sie ihren Bruder dagegen. Sowie er auf der flachen Oberseite des Steins lag, zog sie sich selbst hinauf.
    “Puh, das war knapp”, stieß sie schwer atmend hervor. “Was für eine dumme Idee, schwimmen zu gehen. Das Wasser ist viel zu kalt dafür.” Ihre nächste Sorge galt Justin, der weinend am Ufer stand.
    “Justin, weißt du noch, welchen Weg wir gekommen sind?” Als er nickte, fuhr Harriet fort: “Dann musst du den gleichen Weg zurückgehen und dabei rufen und mit den Armen wedeln. Irgendjemand wird dich bemerken.”
    “Aber ich will nicht ohne dich gehen”, jammerte der Kleine.
    “Tu, was ich gesagt habe”, rief Harriet strenger, als sie beabsichtigt hatte. Doch die Schärfe in ihrer Stimme brachte Justin zur Besinnung, und nach kurzem Zögern machte er sich auf den Weg.
    Harriet hatte nun Muße, sich intensiver um Adam zu kümmern. Besorgt musterte sie ihn und stellte alarmiert fest, dass seine Lippen eine bläuliche Färbung angenommen hatten. Hoffentlich traf Justin bald auf einen Erwachsenen. Es stand allerdings zu befürchten, dass er sich in dem weitläufigen Parkgelände verlaufen würde.
    Sie musste irgendetwas tun. Vielleicht konnte sie, wenn sie Adam auf dem Felsblock zurückließ, durch die Strömung waten und Hilfe holen. “Du bleibst hier”, sagte sie entschieden zu ihrem Bruder, der bei diesen Worten angstvoll die Augen aufriss. Doch Harriet ließ sich davon nicht beirren, sondern begann sich vorsichtig an dem rutschigen Felsen hinabgleiten zu lassen.
    “Das würde ich an Ihrer Stelle nicht versuchen, Miss Woodthorpe”, erklang die tiefe Stimme von Lord Ashby.
    Harriet schaute zum Ufer und sah, dass er dort hoch zu Ross

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