Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Alexander
Vom Netzwerk:
sich um alle möglichen Angelegenheiten. Ich verstehe leider nicht besonders viel von diesen Dingen.”
    “Lord Ashby hat dir gegenüber den Vorteil jahrelanger Erfahrung. Eines Tages wirst du genauso viel wissen wie er”, machte Elizabeth ihm Mut.
    “Wahrscheinlich hast du recht.” Piers zuckte die Schultern. “Ich wünschte nur, er wäre nicht so unnachgiebig in seiner Weigerung, mir zu erlauben, mich bei Wellington als Freiwilliger zu melden. Aber morgen Vormittag wird Hugh wieder hier sein, dann kann ich ihn noch einmal um seine Zustimmung bitten.”
    Harriet fühlte sich in ihrer Absicht, am nächsten Tag nicht im Hause zu sein, bestätigt. Je weniger sie von Lord Ashby sah, desto besser. Rasch wechselte sie das Thema. “Ich hatte vergessen, wie wunderschön es in England auf dem Lande ist. Die Niederlande sind so unglaublich flach, und ich bin froh, wieder von Hügeln umgeben zu sein. Ich sehne mich danach, eure Ländereien zu erkunden.”
    “Ganz in der Nähe gibt es einen kleinen Fluss”, berichtete Piers. “Ungefähr eine Meile von hier. Den Jungen wird es dort gefallen. Ich würde euch gern selber in unserem Einspänner dorthin bringen, muss mich aber leider erst mit Hugh treffen. Vielleicht wartet ihr, bis ich die Angelegenheit erledigt habe?”
    “Wir können durchaus zu Fuß gehen”, erklärte Harriet bestimmt. “Du musst uns nicht so verwöhnen. Aber wir würden uns freuen, wenn du später zu uns stoßen würdest.” Ihr fiel auf, dass Elizabeth sehr erschöpft und blass aussah, und sie stand abrupt auf. “Wir werden uns für heute zurückziehen”, verkündete sie. “Der Tag war sehr lang für uns.”
    Elizabeth schaute ihre Schwester dankbar an und folgte ihr nach oben. Erst als sie in ihrem Schlafgemach waren, sprach sie wieder. “Harriet, wäre es dir recht, wenn ich dich und die Jungen morgen früh nicht begleite? Ich muss mit der Haushälterin sprechen und womöglich auch mit der Köchin.”
    “Lizzie, Liebste, kein Mensch erwartet von dir, dass du dich in aller Frühe schon unten blicken lässt. Warum lässt du dir nicht das Frühstück ins Zimmer bringen?”
    “Meinst du?”, entgegnete Elizabeth zweifelnd und setzte hinzu: “Allerdings hätte ich große Lust dazu.”
    “Ich werde mich darum kümmern.” Harriet gab ihrer Schwester einen leichten Kuss auf die Stirn, nahm einen Leuchter mit drei brennenden Kerzen und begab sich zu ihrem Zimmer.
    Harriet fand keinen Schlaf. Lord Ashby wollte ihr einfach nicht aus dem Sinn gehen. Sie hatte vom ersten Augenblick an eine große Abneigung gegen ihn gefasst und geahnt, dass sie beide nicht gut miteinander auskommen würden. Allerdings hätte sie niemals gedacht, dass er es wagen würde, sich ihr auf unschickliche Weise zu nähern und sie zu küssen.
    Dabei hätte sie doch damit rechnen müssen. Die Warnungen waren unübersehbar gewesen. Wie er sie vielsagend angelächelt hatte … Wie seine Augen geglitzert hatten …
    Plötzlich setzte sich Harriet in ihrem Bett auf. Ihr war eine glänzende Idee gekommen, wie sie Seiner Lordschaft eine Lektion erteilen konnte, die er so schnell nicht vergessen würde. Eine Hutnadel war genau das, was sie brauchte, um Hugh zu zeigen, dass sie kein Schmusekätzchen war. Er würde ihre Krallen zu spüren bekommen.
    Ihre gerade noch fröhliche Laune erhielt einen Dämpfer, als ihre Gedanken abschweiften und sie an die Situation in Brüssel dachte. Die Fachleute hatten behauptet, Napoleon würde in Nîmes besiegt werden, doch sie hatten sich geirrt.
    Nach seiner Flucht von der Insel Elba war der französische Kaiser mit seinen Truppen unaufhaltsam nach Norden marschiert und war bereits in Paris angekommen, wo ihm ein rauschender Empfang bereitet worden war, sehr zum Leidwesen seiner Feinde.
    Die Alliierten würden jedoch nicht zulassen, dass er das riesige Reich zurückeroberte, über das er einst geherrscht hatte. Da sie an den Grenzen zu Frankreich in Bereitschaft lagen, blieb dem Kaiser nichts anderes übrig, als seine Widersacher anzugreifen.
    Harriet sprach ein stilles Gebet für ihre Lieben, die sich vielleicht genau in diesem Augenblick in höchster Gefahr befanden. Doch zumindest hatte sie ihre Geschwister nach England in Sicherheit gebracht.
    Mit diesem beruhigenden Gedanken schlief sie schließlich ein.
    Am nächsten Morgen war Harriet schon recht früh mit Adam und Justin unterwegs zu dem Wasserlauf, von dem Piers erzählt hatte. Die Sonne strahlte bereits vom wolkenlos blauen Himmel, und es

Weitere Kostenlose Bücher