Happy End in Mailand
dem Kunden das Leben gerettet. Es hätte ja auch jemand unglücklicher getroffen werden können, als es dich erwischt hat. Grace hält dich bestimmt für einen Helden.“
„Ich war einfach nur zur rechten Zeit am rechten Ort. Außerdem bekommen Helden keine Beulen.“
Bella lachte.
Doch Luc blieb ernst. „Ich weiß zu schätzen, dass du für Heather einspringst. Hätte sie mir von ihrer Sorge erzählt, wäre ich aufgestanden und hätte mich um Grace gekümmert.“
Bella warnte ihn, vorsichtig zu sein. „Wahrscheinlich ist es wirklich nicht mehr als eine ganz leichte Gehirnerschütterung, aber auch damit ist nicht zu spaßen. Du musst vernünftig sein und bis morgen Ruhe halten.“
Damit nickte sie ihm noch einmal zu und ging hinaus.
10. KAPITEL
„Du siehst immer so schön aus“, sagte Grace bewundernd, als Bella das Bilderbuch ins Regal zurückstellte.
Im Kinderzimmer befanden sich wunderschöne Spielsachen, Kuscheltiere, Puppen, Bücher in Englisch und Italienisch und eine elektrische Eisenbahn. Es war das reinste Kinderparadies, und Bella sah sich verträumt um. Hier konnte man sich stundenlang beschäftigen. Einige Stofftiere waren älter und vom Liebhaben abgenutzt. Bella lächelte verträumt, wandte sich wieder der Kleinen zu und steckte die Bettdecke fest. „Danke. Wegen meiner Arbeit muss ich solche Kleider tragen. Zu Hause laufe ich auch in bequemeren Sachen herum. Die entwerfe und nähe ich selbst.“ In letzter Zeit hatte sie allerdings wenig Gelegenheit gehabt, für sich selbst zu arbeiten.
Grace streckte ihr die Arme entgegen, und Bella beugte sich zu ihr hinunter. Liebe, Sorge und Freude stiegen in ihr auf. Aber Grace war Lucs Kind, nicht ihres. Und das durfte sie nicht vergessen.
Sie drückte die Kleine an sich und bemerkte, wie sie sich anschmiegte und ihr die Augenlider schwer wurden. Behutsam legte sie das Mädchen zurück auf das Kissen und flüsterte: „Gute Nacht.“
Leise knipste Bella das Licht aus, verließ den Raum und ging hinunter. Sie sah sich die Nachrichten im Fernsehen an, und als das Programm zu Ende war, läutete das Telefon. Es war Heather, die ihr mitteilte, dass sie nicht zurückkommen konnte, da in ihrem Stadtteil nach einem heftigen Gewitter die Straßen überflutet waren.
„Ich habe es in den Nachrichten gesehen“, sagte Bella. „Ich bleibe über Nacht hier. Machen Sie sich keine Sorgen.“
Sie nahm ihre Tasche und ging hinauf. Noch einmal schaute sie nach Grace, die tief und fest schlief. Neben dem Kinderzimmer entdeckte sie ein unbenutztes Schlafzimmer. Kurz entschlossen stellte sie ihre Tasche aufs Bett und streifte die Schuhe ab.
„Du brauchst nicht auf Zehenspitzen hier herumzuschleichen. Ich schlafe nicht“, murmelte Luc, als Bella in sein Zimmer spähte. Es lag im Dunkeln, und er erkannte nur ihre Silhouette vor dem Hintergrund des erleuchteten Flurs. Ihr Haar umrahmte ihr Gesicht wie ein goldener Schleier.
Sie trug eins seiner T-Shirts, das ihr bis zu den Knien reichte, und obwohl es ihren schlanken Körper weit umspielte, erregte ihr Anblick ihn ungemein.
„Du siehst aus, als wolltest du länger bleiben“, bemerkte er rau.
„Wegen eines Gewitters schafft Heather es heute Nacht nicht nach Hause.“ Sie trat auf sein Bett zu.
Unmöglich konnte er zulassen, dass sie sich über ihn beugte und ihm in die Augen sah. Wie sollte er ihre verführerische Nähe ertragen und dabei passiv bleiben? „Mir geht es gut. Ich bin in bester Verfassung, aber das sollten wir nicht diskutieren, wenn du so aussiehst wie im Moment.“
„Oh.“ Als ihr bewusst wurde, wie aufreizend sie in dem Shirt auf ihn wirken musste, zupfte sie verlegen am Saum. Dabei straffte sie den Stoff unbeabsichtigt über ihren Brüsten.
Diese kleinen, perfekt gerundeten Brüste weckten in Luc den unwiderstehlichen Drang, sie zu berühren und zu liebkosen, bis weder er noch Bella an etwas anderes denken könnten als an ihr Verlangen nacheinander.
„Ich schaue nur kurz nach dir, dann gehe ich ins Gästezimmer.“ Sie knipste die Nachttischlampe an und vermied Lucs Blick. Sie fragte sich, wie es wäre, dieses breite Bett mit Luc zu teilen, und ihr Puls raste.
Luc wollte sie umarmen, doch er musste sich beherrschen und hoffen, dass sie sein Begehren nicht erahnte. „Tu, was du nicht lassen kannst, aber setz dich. Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch zurückhalten kann, wenn du dich so über mich beugst.“
„Dann setze ich mich eben.“ Mit zitternden Knien ließ sie sich am
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