Happy End in Mailand
Rückbank des Wagens niederließ. Mitfühlend legte Bella ihr eine Hand auf den Arm. „Gute Reise, Maria. Und wenn ich irgendwas tun kann oder du einfach nur reden willst, ruf mich an.“
„Es geht um die Familie, Arabella. Und die Vergangenheit kann man nicht ungeschehen machen. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich jetzt noch einmal die Chance habe …“
Bella runzelte die Stirn und trat vom Wagen zurück. Maria schloss die Tür und winkte ein letztes Mal. Dass sie noch einmal die Chance hatte? Gewiss meinte sie Luchino, der in ihr Leben zurückgekehrt war.
Erschöpft verabschiedete Bella einige Stunden später die letzte Kundin und schloss die Tür der Boutique ab. Der Laden war immer gut besucht, doch freitags war es wirklich sehr stressig. Ob es nun am schlechten Wetter lag oder am bevorstehenden Wochenende, sie hatte nicht nur eine, sondern gleich drei schwierige Kundinnen zu betreuen gehabt. Dann war Hannah mit Magenbeschwerden nach Hause gegangen. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hatte eine Kundin angerufen, um ihren Auftrag zurückzuziehen. Natürlich hatte sie ihre Anzahlung zurückgefordert.
Bella hatte nicht nachgegeben. Die Anzahlung würde sie nicht erstatten. Schließlich war das Kleid, eine Maßanfertigung, fast fertig, und sie wusste nicht, ob sie es noch würde verkaufen können.
Und heute Abend musste sie Luc wiedersehen, musste mit ihm ausgehen, um weitere Kundinnen zu gewinnen. Bald jedoch wären ihre Schulden abgetragen, und sie hoffte, dass Luc sich dann aus ihrem Leben zurückziehen würde. Im Ringen um wenigstens ein bisschen Kontrolle hatte sie darauf bestanden, die Theaterkarten selbst zu besorgen.
Jetzt musste sie Luc anrufen und ihm mitteilen, wo sie sich treffen würden. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, wenn sie auch nur an den Klang seiner Stimme dachte.
„Hallo, ‚Diamonds by Montichelli‘, Kayla am Apparat? Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Hallo, Kayla.“ Warum nimmt diese Kayla Lucs Anrufe auf seinem privaten Telefon entgegen? „Ist Luchino in der Nähe? Hier ist Arabella Gable. Ich muss mit ihm wegen des Theaterbesuchs heute Abend sprechen.“
Einen bedrückenden Augenblick herrschte Schweigen.
Dann räusperte sich Kayla. „Ich dachte, irgendjemand hat Ihnen Bescheid gesagt, Lucs Haushälterin oder das Krankenhaus. Eine der neuen Lampen ist von der Decke gefallen und hat Luc unglücklich getroffen. Diese Dinger sind ganz schön schwer …“
„Luc ist verletzt? Wo ist er? Wie schwer verletzt ist er?“ Bella wurde ganz flau im Magen.
„Er war im Krankenhaus, ist aber inzwischen wieder zu Hause. Mehr weiß ich leider nicht. Da sie ihn schon wieder entlassen haben, scheint es ja nicht so bedrohlich zu sein.“
„Vielen Dank für die Auskunft.“ Bella legte auf und schloss den Laden ab. Dabei überschlugen sich ihre Gedanken. Luc war verletzt, aber zu Hause. Ging es ihm wirklich gut?
Sie hastete die paar Blocks bis zu ihrem kleinen Wagen hinunter. Bevor sie losfuhr, rief sie Sophia an, um ihr die Situation zu erklären und ihr die Theaterkarten anzubieten.
„Sie liegen auf meinem Nachttisch unter dem Radiowecker.“ Natürlich hatte sie die Karten nicht dort aufbewahrt, um sie sich vor dem Schlafengehen noch einmal anzusehen und an den bevorstehenden Abend mit Luc zu denken. Nein, es war einfach ein sicherer Aufbewahrungsort. „Ich muss jetzt auflegen, Sophia, und es tut mir leid, dass ich den Wagen schon wieder mit Beschlag belege.“
„Kein Problem. Und was die Karten angeht, kann ich sie gut gebrauchen. Das ist doch endlich mal wieder eine Gelegenheit, mir eine schöne Frisur zu machen und mein bestes Kleid anzuziehen.“ Sie räusperte sich. „Pass auf dich auf, Bella. Ich weiß, dass dir an Luchino liegt, aber vergiss nicht, wie sehr er dich verletzt hat …“
„Aber ich bin nicht … Luc und ich sind noch nicht mal …“
„Oh, da kommt Joe. Ich muss aufhören. Danke noch mal für die Karten.“ Damit beendete Sophia das Telefonat.
Also würde sich ihr Freund und Nachbar von Sophias Redeschwall beglücken lassen. Joe war eine gute Seele, und Bella freute sich für Sophia, dass sie sich offenbar in den fürsorglichen jungen Mann verliebt hatte.
Jetzt hatte sie andere Sorgen. Sie musste herausfinden, wie verletzt Luc war. Eilig fuhr sie zu seinem Haus. Und die ganze Fahrt über redete sie sich ein, dass sie gar nicht privat an seinem Wohlergehen interessiert sei. Schließlich musste sie wissen, was mit Luc los war, damit sie
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