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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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schrecklichen Einsamkeit und Leere zu leiden. Sie wusste nicht, ob sie all das Leid ein zweites Mal durchmachen konnte.
    Als sie zu viert in der kleinen Kapelle vor dem Pfarrer standen, schaute sie unwillkürlich zu Steve hin. Er begegnete ihrem Blick, und es gelang ihr, ein Lächeln zu Stande zu bringen. Als er es nicht erwiderte, sah sie schnell wieder weg.
    Die Trauungszeremonie, so kurz sie auch war, rührte Hallie zu Tränen. Todd und Donnalee hatten nur Augen füreinander. Hallie freute sich natürlich für ihre Freunde. Gleichzeitig jedoch tat es ihr weh, das Glück der beiden zu sehen.
    Während der Hochzeits-Zeremonie stand Steve stocksteif da. Bis auf den einen Blick, den er ihr am Anfang zugeworfen hatte, ignorierte er sie vollends. Hallies Hand zitterte, als sie ihre Unterschrift auf den Trauschein setzte. Steve hingegen zeigte keinerlei Gefühlsregung. Mit sicherer Hand unterschrieb er die Urkunde.
    Für die Fahrt von der Kirche zum Hotel, wo der Empfang stattfinden sollte, hatten Todd und Donnalee einen Ford aus dem Jahr 1928 gemietet. Nachdem das Brautpaar unter Klatschen und Zurufen das Gefährt bestiegen hatte, eilte Meagan an Hallies Seite.
    „Hallie, Hallie!“ Überschwänglich schlang Meagan ihr die Arme um die Taille. „Du siehst so schön aus. Nicht wahr, Dad?“ rief sie Steve zu, der ein paar Schritte von ihnen entfernt stand.
    „Bezaubernd“, erwiderte er, und sekundenlang fiel die Maske von seinem Gesicht, und Anerkennung blitzte in seinen Augen auf.
    Sein kurzer bewundernder Blick hob Hallies Laune beträchtlich.
    „Dads neue Nachbarn sind eingezogen, und sie haben natürlich keine Kinder.“ Die missmutige Bemerkung kam von Kenny. Der Junge trug einen offensichtlich neuen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte. Hallie hätte wetten können, dass Steve mit Engelszungen reden und seinen Sohn womöglich bestechen musste, eher er sich in das Outfit zwängen ließ.
    „Die neuen Nachbarn sind okay“, sagte Meagan.
    Hallie hatte das junge Paar getroffen und fand es außerordentlich nett. „Ich bin sicher, sie werden sehr bald Kinder haben.“
    „Die neuen Nachbarn sind nicht du, das ist es, was die beiden stört“, erklärte Steve schulterzuckend. „Aber so ist das Leben nun mal. Leute kommen und gehen. Die Kinder werden sich ebenso daran gewöhnen wie ich.“ Deutlicher hätte er nicht zum Ausdruck bringen können, dass er sie nicht vermisste, sie nicht brauchte. Dass seine Gefühle für sie gestorben waren.
    „Du fehlst uns allen, Hallie“, sagte Meagan, als wollte sie die herzlosen Worte ihres Vaters wieder gutmachen. „Es macht keinen Spaß mehr ohne dich.“
    Nein, es machte keinen Spaß mehr, auch ihr nicht. Aber Hallie hütete sich, das vor Steve zuzugeben.
    In dem Hotel, wo die Hochzeit gefeiert werden sollte, warteten schon die Gäste. Stürmischer Applaus brach aus, als Todd und Donnalee den festlich geschmückten Saal betraten. Beim Empfang stand Hallie zwischen Donnalee und deren Eltern, während sich Steve neben Todd und dessen Eltern postiert hatte.
    Nach einer Weile zählte Hallie nicht mehr mit, wie viel Hände sie geschüttelt, wie viel Namen sie gehört hatte. Es war unmöglich, sich an all die Leute zu erinnern. So lächelte sie bloß und fuhr fort, den Gästen, die an ihr vorbeidefilierten, die Hand zu reichen.
    Nach dem Empfang wurde ein Essen gegeben. Hallie und Steve saßen mit dem Brautpaar zusammen am oberen Ende des Tisches. Einmal bemerkte Hallie, wie Steve sie ansah. In der Hoffnung, damit die Spannung zwischen ihnen etwas zu lockern, lächelte sie ihn an. Sie wusste nicht, war es das ausgezeichnete Essen oder der Champagner, der dazu ausgeschenkt wurde, jedenfalls begann Steve seine starre Haltung endlich abzulegen. Und auch Hallie entspannte sich allmählich.
    Nachdem das Brautpaar die Hochzeitstorte angeschnitten hatte und jedem Gast sein Tortenstück serviert worden war, begann die Band zu spielen. Donnalee und Todd eröffneten den Tanz. Weil nach dem Brautpaar üblicherweise die Trauzeugen miteinander tanzten, blieb Steve nichts anderes übrig, als Hallie auf die Tanzfläche zu führen. Doch sie hätte seine Schwester sein können, so locker hielt er sie in den Armen.
    Sie hatten noch nie zuvor miteinander getanzt, und es erstaunte Hallie, wie harmonisch sie sich miteinander bewegten. Es war, als würde ihr Körper Steves Bewegungen vorausahnen und ihnen automatisch folgen. Doch trotz aller körperlichen Harmonie glaubte sie Steve erleichtert aufatmen

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