Happy End in Seattle (German Edition)

saß ich am Steuer. Kenny saß mit seinem Vater auf dem Rücksitz und fächelte ihm mit dem Handbuch für Notgeburten Luft zu. Meagan saß neben mir auf dem Beifahrersitz, und wir beide keuchten um die Wette.
    Nachdem wir das Hospital erreicht hatten, lief alles wie am Schnürchen. Fünf Stunden später war Travis auf der Welt. Meagan und Kenny sind glücklich über ihren kleinen Bruder. Kenny findet es prima, einen zweiten Jungen in der Familie zu haben, und Meagan zankt sich mit ihrem Vater um das Privileg, dem Baby die Windeln wechseln zu dürfen.
    Ich finde es wunderbar, Mutter zu sein. Wenn ich Travis in den Armen halte, kommen mir manchmal die Tränen, so glücklich bin ich. Es erfüllt mich immer wieder mit Staunen, wenn ich daran denke, dass er ein Teil von Steve und mir ist, dass er in mir heranwuchs. Dabei muss ich oft an Dad denken, dem es versagt blieb, seinen ersten Enkelsohn zu begrüßen. Er wäre so stolz gewesen, hätte er gewusst, dass wir unseren Sohn nach ihm benannt haben. Travis Douglas – ein großer Name für einen so kleinen Jungen.
    Was mich angeht, so bin ich rundum glücklich. Die emotionale Leere, die sich nach Dads Tod in mir auftat, schließt sich langsam. Denn jetzt habe ich Steve und unsere Kinder. Als ich vor zwei Jahren beschloss, mir einen Mann zu suchen und eine Familie zu gründen, hatte ich keine Ahnung, wohin mich dieses Abenteuer führen würde. Inzwischen bin ich froh, dass ich damals nichts überstürzte, denn sonst wäre ich jetzt nicht mit Steve verheiratet. Und ein Leben ohne ihn und die Kinder, Meagan, Kenny und Travis, kann ich mir nicht mehr vorstellen.
    Heute früh habe ich mich mit einer von meinem Mann servierten Tasse Kaffee an den Tisch gesetzt und mir mein Tagebuch vorgenommen, wie ich es an jedem 1. Januar tue, um meine Zielsetzungen niederzuschreiben. Dabei musste ich feststellen, dass meine Ziele sich verschoben haben, dass der Schwerpunkt jetzt nicht mehr bei meinem Geschäft, sondern bei meiner Familie liegt. Vorläufig jedenfalls. Und das kann mir nur recht sein. Dieses Unternehmen – Ehe und Mutterschaft – ist wirklich ein voller Erfolg geworden.
    – ENDE –