Happy End in Seattle (German Edition)
gehe noch einmal weg“, verkündete Steve.
Meagan und Kenny hielten mitten in ihrem Tun inne. Erstaunt starrten sie ihn an. „Wohin?“
Nachdem er die Entscheidung getroffen hatte, zögerte er nicht mehr. „Ich will mit Hallie reden.“
Kenny tauschte einen Blick mit seiner Schwester aus. Dann pfiff er schrill durch die Finger.
„Los, Dad, hol sie zurück“, feuerte Meagan ihn an.
„Ja!“ Kenny hatte es endlich geschafft, sich von seinem Schlips zu befreien. Wie ein Lasso wirbelte er ihn durch die Luft. „Wir wollen, dass du sie heiratest.“
„Es muss noch eine Menge geklärt werden, ehe wir übers Heiraten reden können.“ Steve wollte keine falschen Hoffnungen in den Kindern wecken. Schließlich hatte er keine Ahnung, wie sein Gespräch mit Hallie verlaufen würde.
„Ich wusste von Anfang an, dass sie die Richtige für dich ist“, erklärte Meagan altklug.
„Ich habe es zuerst gesagt“, fiel Kenny ihr ins Wort.
„Nein, ich“, widersprach ihm Meagan von oben herab. „Nachdem wir ihr zum ersten Mal begegnet waren, habe ich zu dir gesagt, dass sie eine gute Frau für Dad wäre. Erinnerst du dich nicht?“
Kenny nahm ihren Einwand nicht zur Kenntnis. Vermutlich wollte er nicht zugeben müssen, dass sie Recht hatte.
„Ich weiß nicht, wie lange ich wegbleibe“, sagte Steve.
„Lass dir Zeit“, meinte Meagan.
„So viel Zeit, wie du willst“, fügte sein Sohn hinzu.
Steve eilte zu seinem Wagen hinaus. Als er den Motor anließ, sah er, dass Kenny und Meagan am Fenster standen und ihm nachblickten. Er winkte ihnen zu, und sie winkten aufgeregt zurück.
Auf der kurzen Fahrt zum Federal Way überlegte er sich, was er zu Hallie sagen sollte. Nachdem er kurz bei einem Supermarkt angehalten hatte, bog er auf den Parkplatz ihres Apartmenthauses ein. Er brauchte zehn Minuten, um ihre Wohnung zu finden. Nachdem er noch einmal die Nummer mit der auf seinem Zettel verglichen hatte, klingelte er an der Tür.
Er bekam Herzklopfen und feuchte Handflächen, während er darauf wartete, dass Hallie ihm die Tür aufmachte. Im Geiste wiederholte er noch einmal das Sprüchlein, das er sich zur Begrüßung zurechtgelegt hatte. Doch als die Tür dann geöffnet wurde, blieben ihm die Worte im Hals stecken.
Ein hochgewachsener junger Mann stand vor ihm – zu jung für Hallie, wie es Steve sofort durch den Kopf schoss.
„Ja, bitte?“
„Ich muss mich in der Wohnungsnummer geirrt haben.“ Mit gerunzelter Stirn überprüfte Steve die Adresse auf seinem Zettel.
„Wollen Sie zu Hallie McCarthy?“
Steve blickte auf. „Ja.“
„Kommen Sie herein. Hallie ist mit dem Baby im Schlafzimmer.“
Steve merkte, dass er schon wieder die Stirn runzelte.
„Ich bin Jason, Julies Mann.“
„Ach so.“ Während Steve sich vorstellte und dem jungen Mann die Hand gab, fiel ihm ein, dass Julie Hallies kleine Schwester war. Die Mutter von Ellen. Apropos … schuldete Hallie ihm nicht noch tausend Dollar, nachdem er ihr damals, in jener Nacht im Frühling, geholfen hatte, das Baby zu beruhigen?
„Julie und ich wollen morgen früh nach Hawaii fliegen“, erklärte der junge Mann. „Wir übernachten heute bei Hallie, damit wir es nicht so weit zum Flughafen haben.“
„Ich verstehe“, murmelte Steve. Einen ungünstigeren Zeitpunkt hätte er sich kaum aussuchen können. „Vielleicht sollte ich ein andermal vorbeikommen.“ Weil er nicht wusste, was er mit ihnen anfangen sollte, legte er die Rosen, die er unterwegs gekauft hatte, auf den Fernsehapparat.
Er war schon halb auf dem Parkplatz, als er Hallie seinen Namen rufen hörte. Er drehte sich um. Steif, mit gestrafften Schultern, stand er da.
„Wenn du mir jetzt davonläufst, Steve Marris, dann mache ich dir wirklich die Hölle heiß.“ Mit in die Seite gestemmten Armen stand sie da. „Hast du mir diese Rosen aus einem bestimmten Grund gebracht?“
„Ja“, sagte er, um Gelassenheit bemüht. „Es ist ein Brautbukett. Auf der Hochzeitsfeier wurde es dir weggeschnappt. Ich wollte dir die Möglichkeit geben, es doch noch zu fangen.“
„Lieferst du auch den Bräutigam dazu?“ fragte sie schlagfertig.
„Das kommt ganz darauf an“, rief er zurück. Plötzlich merkte er, wie albern es war, diese Unterhaltung über den halben Parkplatz hinweg zu führen. Er ging auf sie zu. Sie tat dasselbe. Ein paar Schritte voneinander entfernt blieben sie stehen.
„Warum bist du gekommen?“ fragte Hallie leise. In ihren schönen Augen lag ein flehender Ausdruck.
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