Happy End in Virgin River
Fällen kooperiert, die sich überschnitten. Von daher habe ich ein wenig Erfahrung damit. Und ich hatte mit vielen Kids zu tun, was mir hier in dieser Geschichte zugutekommt. Ich kann ohne deine Hilfe anfangen, aber ich bin mir sicher, dass ich dich früher oder später um deinen Rat bitten werde. Kannst du damit umgehen?“
„Ich kann es versuchen. Zufällig kenne ich mich da sehr gut aus, und das nicht nur aus persönlicher Erfahrung. Ich habe viele Opfer von Vergewaltigungen auf die Gerichtsverhandlung vorbereitet.“
„Ich hatte gehofft, dass du bereit bist, zu helfen. Ich muss weg, um mich mit ein paar Leuten zu unterhalten. Aber Mel kann es gar nicht mehr abwarten, dich zu sehen.“
„Ist sie in der Praxis?“
„Inzwischen wird sie wohl schon vor der Tür stehen.“ Als Mike die Tür öffnete, entdeckte er Mel in der Nähe des Hintereingangs der Bar. Sie warf David in den Armen hoch, um ihn glücklich zu machen und weil sie ihm und Brie die Zeit und den Raum geben wollte, die sie brauchten. Er winkte sie heran, aber Brie war bereits vom Tisch aufgestanden, um sie zu begrüßen. Mit ausgebreiteten Armen umarmte sie Mel mit dem Baby wie eine Schwester.
An dem kleinen Küchentisch machte Mel es ihrem Sohn auf dem Sitz neben sich bequem, während Brie für sie beide ein Sodawasser holte. „Wie gefällt es dir, jetzt einmal bei mir in der Küche zu sitzen?“, fragte Brie.
Mel lächelte. „Dazu hast du lange genug gebraucht.“
„Ich musste es mir gut überlegen …“
„Du siehst wunderschön aus“, stellte Mel fest. „In deinen Augen ist kein Zweifel erkennbar.“
„Glaubst du, dass sie sich auch unterhalten? Die Männer?“
„Nicht so, wie wir es tun. Mike würde mit Jack nicht über dich reden. Da bin ich mir sicher. In Bezug auf dich und Mike hat Jack sich wie ein richtiger Idiot benommen.“
„Darüber ist er jetzt hinweg“, sagte Brie. „Jemand hat uns das Frühstück gebracht und es einfach draußen hingestellt. Ich vermute, es war Jack.“
„Nun, gut. Es wurde auch Zeit, dass er wieder zu sich kommt. Ich würde mich ja für den Dickkopf deines Bruders entschuldigen, aber du kennst ihn länger als ich.“ Mel lachte. „Jemand hätte mich warnen sollen, dass er eine solche Landplage ist, die sich in alles einmischt. Und rechthaberisch? Lieber Himmel.“ Sie legte den Kopf auf die Seite. „Man muss dich nur ansehen, um zu wissen, dass es genau das Richtige für dich ist. Für euch beide. Mike hat schon einen richtigen Glorienschein um sich.“
„Den muss er auch haben. Schließlich ist er ein Engel. Noch nie hat sich jemand mit so viel Freundlichkeit und Zärtlichkeit um mich gekümmert. Noch nie. Monatelang hat er nur mit mir geredet, was mir über diese dunklen Tage hinweggeholfen hat. Dabei hat er nicht einmal angedeutet, dass er mehr von mir erwarten könnte. Wie viele Männer sind dir bekannt, die bereit wären, sich so zu engagieren, wenn für sie vielleicht gar nichts dabei herauskommt?“
„Mike ist ein guter Mann“, stimmte Mel ihr zu. „Er würde eine Frau, an der ihm etwas liegt, nicht in Verlegenheit bringen.“
„Ich war mir nicht mal sicher, ob ich mich überhaupt jemals wieder auf einen Mann einlassen könnte, Mel. Du kannst dir nicht vorstellen, wie nervös ich war.“
Mel wartete nur ruhig ab. Wenn Brie ihr weitere Einzelheiten erzählen wollte, könnte sie dies tun. Nachdem jedoch ein Moment verstrichen war, in dem Brie nichts mehr gesagt hatte, ergriff sie das Wort: „Ich bin einfach nur so dankbar, dass ihr euch am Ende gefunden habt und dass du uns allen dadurch zurückgegeben wurdest.“
Eine Sekunde lang blickte Brie nach oben und schüttelte dann, noch immer völlig verwundert, den Kopf. Es waren Zeiten wie diese, in denen sie ihre Schwestern am meisten vermisst hätte, aber da Mel hier bei ihr war, hatte sie die weibliche Verbindung, die sie brauchte. Diese verschworenen Gespräche, die Frauen miteinander führen. „Es gab eine Menge, worüber ich nachdenken musste, aber schließlich bin ich hergekommen, weil sich in Sacramento etwas ergeben hat.“
Mel zog die Augenbrauen hoch. „Kannst du darüber reden?“
„Ich hatte noch gar keine Möglichkeit, Jack davon zu erzählen, aber Mike weiß Bescheid. Der Grund, weshalb ich so plötzlich und unangemeldet hier aufgetaucht bin, ist der, dass Brad kam und mir sagte, sie hätten Jerome Powell in Florida gestellt. Der Staatsanwalt ist jetzt mit der Auslieferung beschäftigt, um ihn hier vor
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