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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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weißer Kehle. Mein Gott, war er schön. „Das ist ein alter Herr. Jahrelang ist er den Jägern entkommen.“
    „Sieh ihn dir an“, sagte Tom. „Ich wäre nie in der Lage, auf ihn zu schießen.“
    „Sein Fleisch ist wahrscheinlich sowieso ein wenig zäh“, meinte Paul. „Wir sollten uns mal angewöhnen, eine Kamera mitzunehmen.“
    Schweigend saßen sie im Sattel und bewunderten den Hirsch. Dann wieherte eins der Pferde, und er riss den Kopf hoch, nahm Witterung auf, drehte sich um und verschwand zwischen den Bäumen.
    „Glaubst du, dass er Schmerzen hatte?“, fragte Tom. Und wieder wusste Paul, dass von Matt die Rede war.
    Um die Distanz zwischen ihnen zu überbrücken, streckte Paul den Arm aus und legte Tom seine Hand fest auf die Schulter. „Junge, er hat gar nichts mehr gefühlt. Vielleicht läuft er jetzt da oben im Himmel herum und wundert sich, was zum Teufel ihn da getroffen hat. Aber Schmerzen hatte er nicht. Und das ist nicht nur eine Spekulation von mir … dein Dad hat sich mit dem Kommandanten der Truppe in Verbindung gesetzt.“
    Als sie sich wieder auf dem Rückweg zum Haus befanden, bat Tom: „Erzähl mir von Jack. Von diesen Männern …“
    „Jack“, begann Paul. „Als Matt und ich ihn kennenlernten, war er bereits Schütze, ein Scharfschütze, ein Marine mit diversen Auszeichnungen, und wir beide waren noch Kinder. Als dann später meine Reserveeinheit abgerufen wurde, habe ich ein zweites Mal unter ihm gedient. Es ist die Gruppe, die bis heute zusammenhält. Zu der Zeit, als Jack schließlich ausschied, hatte er mehr Medaillen, als ich zählen konnte. Vielen hat er das Leben gerettet. In fünf Kampfgebieten war er im Einsatz. Zu den Marines kam er als junger Mann, aber bei dieser Entscheidung muss er einen verdammt guten Instinkt gehabt haben, denn er war wahnsinnig gut, ein geborener Kriegsheld. Nachdem er seinen Dienst quittiert hatte, kam er hierher nach Virgin River und hat diese Hütte in ein Bar-Restaurant umgebaut, Mel geheiratet, als sie hier auftauchte, und heute scheint er nichts weiter zu sein als ein ganz normaler Dorfbewohner.
    Aber er ist kein ganz normaler Dorfbewohner. Er ist immer noch ein Kämpfer der Marines. Da gab es diesen Vorfall. Mitten in der Nacht war so ein Kerl aus den Wäldern angerückt, der in Docs Praxis nach Drogen suchte. Mel hatte damals dort übernachtet. Der Kerl war eingebrochen und hielt dann Mel ein Messer an den Hals, wobei er drohte, sie wegen dieser Drogen zu töten. Doc hatte etwas gehört und rief Jack an, der auf der anderen Straßenseite in der Bar schlief. Jack schnappte sich seine Waffe, eine Neun Millimeter, und rannte los. Gerade noch, dass er es schaffte, sich seine Jeans überzuziehen, und das war’s. Halb angekleidet, barfuß, zwei große Tattoos auf diesen kräftigen Armen, die er da hat, und ich weiß nicht, ob du jemals diesen Killerblick gesehen hast, den er manchmal im Gesicht haben kann … er muss ausgesehen haben wie ein Wilder. Die Tür zu Docs Praxis hat er einfach eingetreten und stand dann diesem Wahnsinnigen gegenüber, der seine Frau festhielt, ein riesiges gezacktes Messer an ihrer Kehle, und Jack hatte nur ein winzig kleines Ziel.“ Paul hielt Daumen und Zeigefinger hoch. „Direkt neben Mels Gesicht. Du weißt ja, wie sehr er an Mel hängt, er verehrt sie. Unter keinen Umständen würde er jemals ihr Leben riskieren. Aber er brauchte höchstens eine Sekunde, um sich zu entscheiden, um zu handeln. Er hat den Kerl beseitigt. Ihm in den Kopf geschossen, ihn getötet.“
    „Unmöglich.“
    „Doch. Er gehört zu den Männern, die niemals zögern. Aber er weiß, was er tut. Er weiß, was er tun und was er nicht tun kann. Er weiß, was er tun muss. Und dann tut er es. Mit völlig klarem Kopf.“
    „Echt cool.“
    Paul lachte.
    „Was ist mit Mike? Valenzuela?“
    „Mike? Nach unserem ersten Einsatz ging er zum LAPD und blieb wie ich in der Reserve. Wir wurden zur selben Zeit abgerufen. Im Irak kam es dann zu ein paar harten Kämpfen, die ihm aber nur ein paar Medaillen eingebracht haben. In Falludschah hatte er nämlich dem ganzen Trupp das Leben gerettet, weil er Heckenschützen in Schach hielt, während Joe und ich nur noch bluteten; und einigen anderen ging es genauso. Aber Mike hat sie aufgehalten, bis Jack und der Rest unseres Zugs uns retten konnten. Aber dann, vor ungefähr einem Jahr, als er schon längst wieder in L.A. war, wurde er als Officer in einer Abteilung für Bandenkriminalität von einem

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