Happy End in Virgin River
verdammt schwer für Sie ist, mein Junge. Und ich weiß, dass Sie hier sind, weil Vanni Sie darum gebeten hat.“
„Ich werde tun, was immer sie von mir verlangt, Sir. Ich habe Matt mein Wort gegeben. Und Vanni bedeutet mir ungeheuer viel.“
„Sie sind ein guter Mensch.“ Der General klopfte ihm auf den Arm und entfernte sich über den Flur. Sein Schritt war ein wenig langsamer geworden.
Dies hat ihn ganz schön altern lassen, dachte Paul. Ein paar Hundert Soldaten hat er beerdigt, aber das hier fordert seinen Zoll.
Um zehn schaltete Paul CNN ein. Um elf sah er sich die Nachrichten aus San Francisco an. Um zwölf begann er, darüber nachzudenken, nochmal zur Baustelle rauszufahren, aber um halb eins ging schließlich die Haustür auf. Tommy war deutlich überrascht, ihn noch anzutreffen. „Hey, du bist ja noch wach!“
„Ja“, antwortete Paul, der noch immer nicht genau wusste, wie er das Thema am besten angehen sollte. Aber er musste darüber sprechen, solange noch eine Möglichkeit bestand, das Schlimmste zu verhindern, und weder der General noch Vanni waren dazu in der Lage.
„Das ist gut. Ich muss mit dir über etwas reden, Mann. Ich will mir nur schnell ein Soda holen. Willst du auch was?“
„Nein, mach nur.“
Als Tommy mit seinem Sodawasser ins Wohnzimmer zurückkehrte, setzte er sich Paul gegenüber und rutschte nach vorne auf den Rand seines Sessels. Etwas nervös, der Kleine, dachte Paul. „Willst du nicht ablegen?“, fragte er.
„Oh. Natürlich“, antwortete Tommy, stellte sein Soda ab und zog sich den Mantel aus. „Hör zu, ich muss dir etwas erzählen. Ich habe mir heute Abend sozusagen deinen Wohnwagen ausgeliehen. Ich hoffe, du bist deswegen nicht sauer.“
Mit hochgezogenen Augenbrauen wartete Paul ab.
„Es hat sich so ergeben. Ich hätte dich auch um Erlaubnis gefragt, aber ich schwöre dir, ich hatte es absolut nicht geplant. Es kam wirklich alles ganz plötzlich. Aber hey, dann ist es echt fantastisch gelaufen.“
„Möchtest du vielleicht mal versuchen, das näher zu erklären?“
„Natürlich. Ja. Ich hatte für Brenda ein Weihnachtsgeschenk. Das hatte ich schon vorher gekauft … bevor das alles passiert ist. Ursprünglich hatte ich diese tolle Idee, dass ich sie irgendwo schön ausführen würde … zu einem Abendessen an der Küste oder so. Aber dann ging ja nun wirklich gar nichts mehr. Also bin ich mit ihr zur Baustelle rausgefahren, nur um dort zu parken und ihr dieses schöne Armband zu schenken, das ich für sie gekauft hatte.“ Er lächelte. „Übrigens, von deinem Geld.“
„Und wie ging’s dann weiter?“, fragte Paul sich ahnungslos gebend.
„Nun, es ist alles ziemlich gut gelaufen. Sie fand es wahnsinnig schön, und, wenn du es genau wissen willst, es war für viele Küsse gut. Aber dieser verfluchte kleine Truck, du verstehst? Dann kam ich auf die Idee. Ich sah deinen Wohnwagen und hab mich einfach bedient. Ich schwöre dir, Paul, ich hätte dich gefragt … aber vorher hatte ich nicht einmal daran gedacht.“
„So. Dann hattest du also Teenager-Sex in meinem Anhänger?“
„Zum Teufel nein! Mensch, Mann, ich habe keinen Sex mit Brenda!“ Dann aber fügte er doch noch lächelnd hinzu: „Allerdings habe ich wirklich richtig schön mit ihr geschmust.“
„Hör zu, Tommy. Vielleicht sollten wir uns mal unterhalten …“
„Ach, spar dir das. Solche Gespräche hatte ich mindestens schon hundertmal. Ich habe keinen Sex. Was ich sehr bedaure. Versteh mich nicht falsch, ich hätte wirklich gerne Sex. Aber Brenda ist ein nettes Mädchen und sehr zurückhaltend … was mir übrigens gut gefällt. Und abgesehen davon, ich bin noch Jungfrau. Und wenn du das irgendwem erzählst, werde ich dich umbringen müssen.“
Paul merkte, wie er lächelte. „Ach so, und was habt ihr dann in meinem Wohnwagen gemacht?“
„Also komm, Paul. Meinst du nicht, dass du da ein bisschen neugierig bist?“
„Unter den gegebenen Umständen …?“
„Mann, ich wollte einfach nur etwas Weiches fühlen, verstehst du das nicht? Dieser Monat war so schrecklich. So grauenhaft. Heute Abend war es richtig schön. Wir haben uns einfach nur irgendwie gegenseitig festgehalten, wie die Rockstars rumgefummelt und …“ Sein Gesicht nahm einen verträumten, gedankenverlorenen Ausdruck an. „Sie hat gesagt, dass sie mich liebt.“
„Wow! Sag bloß!“
„Ich bin mir ziemlich sicher, das lag an dem Armband.“
„Du darfst dir ruhig auch selbst etwas anrechnen“, sagte
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