Happy End in Virgin River
Paul.
„Ich rechne mir an, dass ich die Idee mit dem Armband hatte. Gott, sie ist so scharf.“
„Ihr könnt meinen Wohnanhänger aber nicht dazu benutzen, miteinander rumzumachen“, stellte Paul fest. „Am Ende werdet ihr Sex miteinander haben. Das sehe ich kommen. Und ich würde mir vorkommen wie ein Komplize oder so.“
„Ich hoffe, du hast recht“, sagte Tommy lachend. „Aber ich glaube es nicht. Jedenfalls nicht so bald. Brenda ist, was das angeht, ziemlich ängstlich. Also … wann hast du sie verloren? Du verstehst?“
„Da war ich schon über siebzehn“, antwortete Paul lächelnd. „Ich denke, das dürfte anschaulich genug sein. Hast du Kondome, für den Fall …“
„Oh Mann! Überleg doch mal. Hat der General dem Jungen Kondome gegeben? Meine Güte, Paul … er hat zugesehen, wie ich sie über Bananen gestreift hab. Mich wundert nur, dass ich kein Modell bauen musste. Wahrscheinlich zählt er sie jeden Tag nach, wenn ich in der Schule bin. Am liebsten würde ich ein paar davon wegwerfen, nur um mal seinen Herzschlag zu beschleunigen. Ja. Ich habe Kondome. Und … ich habe nicht vor, mich allein auf Kondome zu verlassen. Was sagst du dazu? Ich werde mit keiner Frau Sex haben, die nicht auch selbst verhütet. Und über so etwas haben wir noch nicht einmal geredet, Brenda und ich. Es wird bestimmt noch dauern. So weit zufrieden?“
„Allmählich ja.“
„Ich werde Brenda nicht ausnutzen. Ich mag sie wirklich sehr. Bis es für sie in Ordnung ist, wird es so etwas Riskantes zwischen uns beiden nicht geben. Und wenn sie so weit ist, wird sie sich abgesichert haben, und ich werde sie noch zusätzlich absichern. Sie bedeutet mir sehr viel, Mann. Das werde ich mir nicht vermasseln.“
Verdammt, dachte Paul. Den Jungen hat’s ernsthaft erwischt. „Du kannst meinen Wohnwagen nicht zum Rummachen benutzen“, wiederholte er sich. Allerdings grinste er dabei, denn lieber Himmel, der Junge war so süß. Paul wurde ganz nostalgisch und erinnerte sich an eine gewisse Verabredung zum Abschlussball, wo er sich sicher gewesen war, absolut sicher , dass es das für ihn sein würde. War es nicht. Das kam erst später, als er am wenigsten damit gerechnet hatte. Paul merkte, wie er beinahe schon hoffte, dass der Junge seinen Sex haben würde. „Das verstehst du doch, nicht wahr?“
„Natürlich. Aber du bist nicht sauer wegen heute Abend?“
„Nein, damit kann ich leben. Und du bist dir wirklich sicher, dass nichts Schlimmes passiert ist? Denn falls es, sogar mit Kondom, passiert sein sollte, könnten wir immer noch etwas unternehmen.“
„Ja, auch davon habe ich gehört. Die kleine Pille für den Morgen danach. Aber glaube mir, das Einzige, was ich über Sex nicht weiß, ist, wie gut er sich anfühlt.“
14. KAPITEL
L etztendlich kam sie viel zu schnell – die Gerichtsverhandlung gegen Jerome Powell wegen Vergewaltigung. In der dritten Januarwoche fuhr Brie in Begleitung von Mike nach Sacramento zurück, um gegen ihn auszusagen. Sie fuhren etwas früher, weil Brie sich auf ihre Aussage noch vorbereiten wollte. Jack fuhr dann zur Verhandlung, allerdings ohne Mel, denn sie konnte ihre Frauen nicht allein lassen. Lilly ging es inzwischen sehr schlecht, und Vanni war hochschwanger, dazu noch in tiefster Trauer. Paige und Preacher sowie John Stone versprachen, Mel zu unterstützen, aber trotzdem fiel es Jack sehr schwer, sie zu verlassen.
Während der Wahl der Geschworenen und der Darlegung der Standpunkte von Anklage und Verteidigung saß Brie erstmals mit ihrem Vergewaltiger im selben Raum. Ihr Partner, ihr Bruder, ihr Vater, ihre Schwestern – alle waren bei ihr. Sicher, sie hatte Unterstützung, aber Fakt war auch, dass die gesamte Marschkapelle des Marine Corps jetzt hinter ihr sitzen könnte, und dennoch wäre sie aufgewühlt und würde sich verletzbar fühlen. Wieder und wieder durchlebte sie in ihrer Vorstellung das Verbrechen aufs Neue. Alle hofften für sie, dass diese Tortur bald überstanden wäre.
Der Fall stand schlecht für Powell, denn auch wenn er ein Kondom getragen hatte, um kein DNA-Material zu hinterlassen, hatte die Spurensicherung im Krankenhaus Haar von ihm an Brie gefunden, und bei seiner Festnahme hatte er ihre Waffe dabeigehabt. Er behauptete, er hätte sie gefunden.
Allerdings war es der Verteidigung gelungen, sämtliche Bekundungen über frühere Verhaftungen oder Gerichtsverhandlungen auszuschließen, sodass Brie ihre eindeutige Identifizierung nicht darauf
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