Happy End in Virgin River

hatte, haben wir miteinander geschlafen, und danach musste sie geheiratet werden. Also war es das, was wir taten. Wir heirateten, und dann wurde ich in den Irak geschickt. Als ich nach Hause zurückkam, wollte sie etwas anderes. Sie hat mir gleichzeitig das Herz gebrochen und das Leben gerettet, alles auf einen Schlag, denn ich hätte sie niemals verlassen und wäre weiterhin ein schrecklicher Mann für sie gewesen. Ich lebte immer im Augenblick, wurde viel zu leicht abgelenkt und dachte dabei ständig nur an mich.“
    „Und die andere?“, fragte sie.
    Mike zuckte mit den Schultern. „Wir haben geheiratet, weil wir uns schuldig fühlten. Als ich anfing, mich mit ihr zu treffen, war sie mit einem anderen Mann zusammen, und sie hatte sich meinetwegen von ihm getrennt. Es war ihre Entscheidung. Ich hätte sie nicht darum gebeten. Aber genau wie Carmel musste sie anschließend geheiratet werden. Vielleicht konnten wir beide nicht so recht mit dem umgehen, was wir angestellt hatten. Mein katholisches Schuldgefühl ist ganz schön ausgeprägt. Also haben wir geheiratet. Wir hatten versucht, eine sexuelle Affäre in wahre Liebe zu verwandeln, und es hat nicht funktioniert. Es dauerte keine sechs Monate, und sie war weg. Von Anfang an war es ein Fehler, aber es hat noch eine ganze Weile gedauert, bis ich meine Lektion aus diesen Dingen gelernt habe. Wenn eine Frau sich für mich erwärmte und bereit dazu war … lebte ich nach wie vor für den Moment und dachte nur an mich. Es gibt keine Entschuldigung für das, was ich den beiden angetan habe, aber ich war erst sechsundzwanzig, als meine zweite Ehe gescheitert war, und immer noch ein junger Dummkopf.
    Die andere Sache war, dass ich die Ehe überhaupt nicht ernst genommen hatte. Ich glaubte, ich würde automatisch eine Frau finden, einfach zielen, feuern und bumm! – wäre ich verheiratet und hätte einen Haufen Kinder.“ Er zuckte mit den Achseln. „So haben es meine Brüder gemacht. Und meine Schwestern. Sie sind eine Weile mit jemandem gegangen, haben geheiratet, der Rest ist Geschichte. Alle sind glücklich. Es war mir nie in den Sinn gekommen, dass sie tatsächlich wussten, was sie taten.“
    „Du hast dir Kinder gewünscht?“
    „Aber sicher. Gott sei Dank ist es nicht dazu gekommen. Ich fände es furchtbar, wenn Kinder unter meinen Fehleinschätzungen zu leiden hätten. Bevor auf mich geschossen wurde, hatte ich null Geduld und kaum irgendwelche Skrupel. Vor vier Jahren hätte ich wahrscheinlich versucht, mit dir zu flirten, wenn du nicht so offensichtlich in deinen Mann verliebt gewesen wärst.“
    „Was hat die Schießerei bei dir verändert?“
    „Das meinst du jetzt nicht im Ernst, oder? Ich wäre fast gestorben. Ich hatte Unmengen Zeit – Zeit, in der es mir sehr schlecht ging –, um darüber nachzudenken, wie ich mein Leben vergeudet habe. Über all die Menschen nachzudenken, die ich enttäuscht haben muss, wobei ich selbst nicht als Letzter zu nennen wäre. Ich war nicht viel anders als Brad, ein Kerl, der zu viel aufs Spiel setzt und Dinge riskiert, die ein Mensch mit etwas Grips im Kopf niemals riskieren würde. Und er hat für alles zahlen müssen. Ich habe für alles zahlen müssen.“ Er trank einen Schluck Bier. „Meine Ex-Frauen … sie waren vielleicht nicht perfekt, aber ich kann niemandem Vorwürfe machen, außer mir selbst.“
    „Siehst du?“, sagte sie und setzte sich gerade. „Dir muss das Herz gebrochen werden!“
    „Ja. Das wird mit Sicherheit so sein.“
    „Nur, über eins komme ich nicht hinweg“, fuhr sie fort. „Was ist, wenn mir das noch einmal passiert? Was, wenn ich mich in einen Mann verliebe, mein Leben mit ihm verbringen möchte und alles in Ordnung ist. Wundervoll. Perfekt. Und dann …?“
    „Ach, Brie, in diesem Leben gibt es keine Garantien. Das weißt du doch besser als jeder andere. Wenn du dir Zeit lässt und so viel wie möglich über ihn in Erfahrung bringst und nach bestem Ermessen dein Urteil fällst, vielleicht bist du es dann, die irgendwann ihre Meinung ändert.“ Im Feuerschein schienen seine dunklen Augen zu glühen. „Oder aber du täuschst dich nicht, über deine Gefühle und seine, und das Schicksal scheint zu wollen, dass es ewig dauert, ewig perfekt ist, und dann geschieht etwas, das du nicht vorhersehen konntest. Er stürzt von einem Berg ab oder fällt aus einem Boot.“ Er tippte ihr mit dem Finger auf die Nase. „Wenn du dich dieser wundervollen Versuchung gegenübersiehst und genügend