Happy End in Virgin River
„Wo sind denn alle abgeblieben?“
„Hmm. Ich glaube, Jack ist nach Eureka gefahren, um Vorräte zu besorgen, denn die Jungs werden wohl bald hier auftauchen. Ich hatte ihm angeboten, das für ihn zu übernehmen, aber er sagte, er wolle sich selbst darum kümmern, und dann war er auch schon verschwunden. John ist hinten und kümmert sich ums Mittagessen, und wie üblich wuselt Christopher um ihn herum.“
„Und wo steckt Mike?“
Paige hob die Schultern.
Mit einem Tablett voller Gläser in der Hand kam Preacher aus der Küche. Etwas unsanft schob er es unter den Tresen. „Hey, Preach“, sprach Mel ihn an. „Wo steckt Jack?“
„Eureka.“
„Und Mike?“
„Ich bin heute nicht an der Reihe, auf ihn aufzupassen“, antwortete er muffig und verschwand wieder in der Küche.
„Lieber Himmel“, bemerkte Mel, aber als sie Paige ansah, fiel ihr auf, dass es in ihren Augen blitzte. „Was ist so lustig daran?“
„Wie es scheint, ist John ein wenig angespannt. Mich wundert dabei nur, wie er es vorher so viele Jahre ohne täglichen Sex aushalten konnte.“
„ Täglich ?“, fragte Mel nach. „Du liebes bisschen, sein Testergebnis würde ja zu null tendieren!“ Sie warf einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass sie allein waren. „Wie kommt er denn mit dem Entzug klar?“
„Ein wenig gereizt ist er“, teilte Paige ihr amüsiert mit. „Ich sage ihm ständig, dass es ganz allein seine Entscheidung ist. Wenn es ihm zu viel wird, können wir auch etwas ändern. Aber er will alles richtig machen.“
„Ich hoffe nur, dass er nicht explodiert.“
„Er hat mich gefragt, ob wir am Ovulationstag nicht die Bar schließen können.“
Überrascht riss Mel die Augen auf, und dann brachen sie beide in schallendes Gelächter aus.
Jack hatte Rick zwei Tage lang nicht gesehen, aber kaum war er aus Eureka zurück, da tauchte er in der Bar auf. Ein paar Jäger saßen noch bei einem späten Frühstück an einem der Tische, also schwang Rick sich auf einen Barhocker, und Jack versorgte ihn mit Kaffee. „Willkommen daheim.“
„Es war eine tolle Party, Jack. Danke noch mal für alles, was du getan hast.“
„Ich habe gar nichts getan. Hier ist es doch üblich, dass der Ort für wichtige Leute etwas auf die Beine stellt.“
„Ich habe Liz besucht. Es geht ihr super. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gut sie aussieht. Richtig schön.“ Rick lachte. „Und ich dachte immer, sie könnte gar nicht mehr schöner werden.“
„Dieser Besuch scheint dir richtig gutgetan zu haben“, meinte Jack und hob seine Tasse. „Dein Teint wirkt jetzt ein wenig heller.“
Rick lachte und senkte dann ein wenig den Kopf. „Ich will dir sagen, wie es aussieht, Jack. Mit mir und Liz … das ist noch nicht gelaufen. Ich werde mein Ding durchziehen. Allein. Und wir werden uns gegenseitig nichts versprechen, bis ich das hinter mir habe.“ Er zuckte mit den Achseln. „Liz soll mal erst ein wenig älter werden, die Schule beenden, und dann schauen wir mal, wo wir stehen. Ich will, dass sie eine Alternative hat, verstehst du. Wenn es für sie nicht das Richtige ist, mit mir fest zusammen zu sein, dann möchte ich, dass sie Zeit und Raum hat, etwas anderes zu machen. Bis dahin, also jedenfalls im Augenblick, hängen wir aber noch viel zu stark aneinander. Das kannst du doch verstehen, nicht wahr? Nach allem … Also“, er griff nach seinem Becher und trank einen Schluck, „uns verbindet ziemlich viel. Solange sie mich braucht, werde ich für sie da sein. Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich werde ihr nicht sagen, dass sie solche Gefühle nicht haben darf, dass sie darüber hinwegkommen soll.“
„Und wie steht es mit dir?“
„Oh-oh.“ Rick lachte. „Mir geht es ziemlich gut dabei. Dieses Mädchen haut mich wirklich um. Das war schon immer so. Es wird einfach nur noch etwas Zeit brauchen, bis wir wissen, ob es auch von Dauer ist oder ob uns das alles nur so passiert ist.“
„Dabei gehst du aber kein Risiko mehr ein, nicht wahr?“
„Natürlich nicht. Und damit meine ich, absolut nicht. Mach dir keine Sorgen. Halte mich doch bitte nicht für einen totalen Idioten, der niemals zuhört, wenn du etwas sagst.“
Jack legte Rick eine Hand auf den Arm. „Dafür halte ich dich bestimmt nicht.“
„Danke.“ Einen Augenblick lang wurde Rick ganz still. „Es ist einfach schön, Jack, wenn es einmal nicht so viel Leid gibt. Wenn es keine Tränen mehr gibt. Wirklich schön.“
„Ja, da hast
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