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Happy Family

Happy Family

Titel: Happy Family Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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Welt, das man nicht mit Gewalt lösen könnte».
    Als wir auf ihn zugingen, rief er auch gleich aggressiv: «Ey, was wollt ihr Freaks hier? Verzieht euch!»
    «Wir sind die Freaks?», fragte Fee. «Wer von uns trägt denn einen Ziegenbart?»
    Der Wachmann griff darauf instinktiv zu seinem Schlagstock, doch bevor er uns gefährlich werden konnte, blickte ihm Fee schon tief in die Augen: «Ich wünsche mir, dass du uns in das Wachsfigurenkabinett hineinlässt.»
    Voller Freude griff der Mann zu seinem Schlüssel, sagte «Aber klaro!» und öffnete die schwere Eingangstür. Solche Hypnosekräfte, so dachte ich mir dabei, mussten im alltäglichen Leben wirklich ungeheuer praktisch sein: Bei der Kundenbetreuung, in der Polizeikontrolle, vor allen Dingen aber in der Kindererziehung.
    «Und jetzt wünsche ich mir», bat Fee nun den Wachmann, «dass du den Rest deines Lebens der Rettung von Robbenbabys widmest.»
    Der Mann nickte eifrig, eilte davon, und ich stellte mir vor, wie er in Zukunft in der Arktis Robbenkeuler keulte.
    Wir gingen hinein. Dort stand das übliche Sortiment an Wachsfiguren: Madonna, Michael Jackson, George Bush, der Dümmere … Aber auch berühmte Österreicher: Sigmund Freud, Niki Lauda, Arnold Schwarzenegger im Terminator-Kostüm und Adolf Hitler.
    Wir kamen an Brad Pitt und Angelina Jolie vorbei. Ich betrachtete mir diese toughe Frau: Wie schaffte die Jolie das alles bloß? Die hatte gefühlte siebzehn Kinder, noch mehr Häuser, drehte Filme im Dutzend und fand dennoch laut Regenbogenpresse die Zeit, auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos ihren Mann mit Bill Clinton im Bett zu betrügen. Selbst wenn ich ihre Nannys und Assistenten hätte, wäre ich spätestens nach einer Woche eines solchen Lebens völlig erledigt gewesen und vermutlich auf Bill Clinton eingeschlafen.
    «Keine Spur von unserer Zahnlosfee», stellte Fee fest.
    «Vielleicht hast du dich geirrt mit den magischen Knotenpunkten, Max», mutmaßte ich.
    «Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass Baba Yaga hier ist», erwiderte er, und seine Stimme zitterte dabei.
    «Wie kommst du darauf?», wollte ich wissen.
    «Nun, Michael Jackson bewegt sich.»
    Ich drehte mich um, und tatsächlich: Die Wachsfigur Michael Jackson stapfte auf uns zu.
    «Okay … das könnte ein Argument sein», schluckte ich.
    Aber nicht nur Michael Jackson machte sich auf den Weg, sondern auch Sigmund Freud, Arnold Schwarzenegger, Angelina Jolie und Mozart. Oder halt, es handelte sich doch nicht um Mozart, es war Falco in Mozartklamotten.
    Die Wachsfiguren bewegten sich bei ihrem unheimlichen Gang ähnlich eckig wie Michael Jackson in seinem «Thriller»-Video, wirkten dabei nur etwas schlechter choreographiert. Sie waren nicht sonderlich schnell, aber sie versperrten uns den Weg zum Ausgang, und sie sahen nicht so aus, als ob sie uns hier je wieder rauslassen wollten.
    «Au Mann», stöhnte Fee, «war ja klar, dass wir auch noch Zombies begegnen.»
    «Zombies gegen Monster», sagte Jacqueline und versuchte, sich dabei keine Furcht anmerken zu lassen, «das wäre ein cooler Filmtitel.»
    Die Wachsfiguren wollten uns attackieren, und ihr hirnloser Gesichtsausdruck machte mir Angst: Sicher würden diese Geschöpfe keine Bedenken haben, uns zu töten, weil sie ja gar nicht denken konnten.
    Gott sei Dank hatten wir Frank dabei. Entschlossen ging er auf Sigmund Freud zu, rief «Ufta» und schlug ihm mit einem Schlag den Wachskopf ab. Der Kopf flog durch das halbe Kabinett, und Max jubelte laut: «Analysiere das, Sigmund!»
    Doch leider ging Sigmund ohne Kopf mit ausgestreckten Armen einfach weiter.
    «Schmeipfe», fluchte Frank.
    «Totale Schmeipfe», bestätigte Fee, auf die Terminator Schwarzenegger zuwankte. Jede der Wachsfiguren nahm sich einen von uns vor. Ich selber wurde von Angelina Jolie angegangen. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, schlug die Jolie mir mit der Faust ins Gesicht, und ich taumelte nach hinten. Der Schlag war so brutal, mein normaler Körper wäre jetzt sicherlich schon krankenhausreif gewesen. Mein Kopf dröhnte, und Angelina setzte zu weiteren Prügeln an. Panisch blickte ich mich um, sah eine Figur von Prince Charles in Gala-Uniform, die nicht zum Leben erwacht war, rannte zu ihr und klaute ihr den Säbel. Angelina wankte im Zombiestil hinter mir her. Ich aber nahm den Säbel, lief auf sie zu und schrie: «Nimm dies, du Over-Achieverin!»
    Dann rammte ich ihr das Ding in den Bauch. Doch meine Hoffnung, sie unschädlich zu machen, währte nur

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