Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
Vom Netzwerk:
ihrer eigenen Sprache miteinander, die sie durch Stöße und Püffe in Schultern und Rippen unterstrichen. Ich streckte den Arm aus und hielt die Antenne meines Walkie-Talkies fest, damit sie nicht länger an den Milchbehälter tickte.
    Ich dachte, sie würden mich nicht finden. Warum auch? Sie müssten schon hinter die Theke kommen und nach verdorbener Milch suchen. Doch dann drängte sich plötzlich ein Gedanke, den ich die ganze Zeit im Hinterkopf gehabt hatte, in den Vordergrund. Warum sollte sich eine Gruppe von Gorg in die Toilette teleportieren und dann den ganzen Weg hierher zu Fuß gehen?
    Weil sie es vergeblich mit der Zelle probiert hatten, die J.Lo ausgeschaltet hatte, Dummerchen. Und gleich finden sie heraus, warum sie nicht funktionierte.
    Als sie vorbeigegangen und nur noch wenige Schritte von unserer Toilette entfernt waren, schleuderte ich eine leere Milchflasche über die Straße. Sie zerbrach in tausend Scherben auf dem Boden eines dieser Läden, die elektrische Nasenrasierer und solarbetriebene Staubsauger verkauften. Durch den Lärm oder die Bewegung oder beides schalteten sich zwei Nikoläuse und ein Roboterhund ein. Die Gorg drehten sich um und wollten wissen, wo all das Bellen und
Feliz Navidad
herkam. Es war richtig was los.
    Ich hielt die Antenne weiter ruhig und schlich zur Männertoilette zurück, doch dann quietschte es ganz leise aus meinem Rucksack, wie ein winziges Zugunglück. Das Walkie-Talkie. Ich erstarrte und flitzte in ein Souvenirgeschäft mit Ware, die Menschen nur im Urlaub kaufen. Hinter einem Regal mit Glücksmäusen in T-Shirts mit der Aufschrift »Offizielles Souvenir« riss ich das Walkie-Talkie aus dem Rucksack.
    »
Was?
«, fauchte ich.
    »
Shhhhkk
Ich hab’s geschafft!«, kreischte der Lautsprecher.
    »Nicht so laut«, flüsterte ich und warf einen verstohlenen Blick um die Kante des Regals. »Was geschafft?«
    »
Chuuk
Tipmom! Ich habe Tipmom gefunden! Sie ist hiers!«
    »Geht’s ihr gut?«
    »
Shckuk
Weiß ich nicht.«
    »Dann frag sie gefälligst«, sagte ich und machte mich ganz klein, als laute Schritte auf mich zukamen.
    »
Chhrk
Nein nein. Sie ist in einem Computer! Die Gorg haben sie teleportiert, aber nicht bis hiers. Sie ist in dem Computer zu gespeichert wie Daten!«
    Ich kramte in meinem Rucksack und holte die Kamera heraus.
    »OhmeinGott! Kannst du sie rausholen?«
    »
Shhsh
Ja! Ich bringe sie her, gesund wie munters.«
    »Moment.«
    Ich steckte das Walkie-Talkie ein und hob den Blick vom Boden zu den Gorg, die im Kreis um mich herumstanden.
    »Hi«, sagte ich. »Bitte recht freundlich.«
    Das Blitzlicht zuckte und alle vier Gorg wichen erschrocken zurück. Gleichzeitig warf ich wie ein Schiedsrichter ungefähr sechzig Aspirin in die Luft. Zwei Gorg erholten sich rasch und verfolgten mich, als ich durch die Beine der anderen flitzte. Doch dann landete das Aspirin auf ihren Rücken und ich hatte das Glück, den Rand des sich rasch ausbreitenden Schneeplaneten zu erwischen, der jetzt das Geschäft verhüllte. Der Kaltschaum knallte mich wie ein riesiger Boxhandschuh auf die Straße. Ein Blick über die Schulter zeigte einen Schneeball in der Größe eines Heißluftballons, der immer noch wuchs, während hier und da Gorgteile und Comicmäuse aus ihm hervorlugten. Doch der Schneeball löste sich bereits auf und ich raste die Straße hinunter zu J.Los Toilette. Währenddessen fummelte ich das Walkie-Talkie an der Antenne wieder aus dem Rucksack.

    »Hallo? J.Lo?«
    »
Chhk
Wo warst du? Was ist passiert?«
    »Nichts. Hab angehalten und ein Foto gemacht. Ist Mom schon da?«
    »
Chuk
Nein – du hast gesagt, ich soll …«
    Den Rest konnte ich nicht mehr hören, weil in meinem Rücken Schritte donnerten. Also rannte ich zu der vertrauten Falltür auf der Straße. Die Gorg schossen auf mich und zerstörten das Dach eines Churros-Stands. Ich hievte die Falltür hoch und sauste die Leiter hinunter.
    »
Shch
Was war das?«
    »Nichts. Bring Mom nicht zurück, solange noch irgendwo was explodiert, ja?«
    »
Chch
Ja.«
    Hinter mir regnete es Feuer über die Leiter.
    »Gut! Sobald ihr fertig seid, beginnt mit der Operation ›Katastrophe‹!«
    Die Gorg wollten sich durch die Luke kämpfen, aber sie waren zu groß.
    »
Chk
Ich dachte, die Operation heißts ›Sauschleife‹.«
    »Ich kann gerade nicht reden. Keine Zeit.«
    Als ich durch die dunkle Halle raste, feuerten die Gorg über mir und rissen mit ihrer schweren Munition den Asphalt auf. Ich konnte es zwar

Weitere Kostenlose Bücher