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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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Sau.«
    Dann warf ich sie ihm mit aller Kraft gegen seinen Bauch.
    Sau quiekte laut und bohrte ihre Krallen in Gorg, während eine Wolke aus Haaren von ihrem Rücken aufstieg. Gorg sah erschrocken nach unten und nahm eine Hand vom Gewehr, um Sau wegzuschlagen. Ich warf ein Aspirin darauf und trat Gorg gegen das Schienbein, was mir eine Höllenquetschung an den Zehen einbrachte, wenn ihr meine Ausdrucksweise verzeiht. Doch mit der in Schaum gehüllten Hand konnte Gorg Sau nichts tun. Sie sprang ab und versteckte sich hinter der Teleklonzelle.
    Und dann ereignete sich die unfassbar schlimmste allergische Reaktion, die ich je gesehen habe. Gorgs Bauch wurde rot und bildete dicke rote Blasen wie Tomatensuppe. Dieses Symptom breitete sich über Hals und Kopf aus, während er abwechselnd krampfhaft nieste und keuchte. Ich glaube, er versuchte sogar noch, das Gewehr abzufeuern, doch mit seinen dicken roten Fingern kam er nicht mehr an den Abzug. Ich schlich vorsichtig um ihn herum.
    »Fahr die Zelle hoch!«, sagte ich und wartete, bis J.Lo den Daumen reckte. Dann schubste ich Gorg so fest es ging, was nicht sonderlich fest war, doch ein erbärmliches Niesen half mir, ihn auf diese Weise in den Käfig zu bugsieren. Und ab ging’s!
    »Wohin hast du ihn geschickt?«, fragte ich.
    »Meidaho, glaube ich«, sagte J.Lo.
    »Idaho.«
    »Ja. An den Ort«, sagte er und schaltete die Zelle wieder ab. Er sah prüfend auf einen Computerbildschirm an der Seite des Telekloners. Oben drauf ringelte sich massenhaft gummiartiges Klebzeug, in dem J.Lo herumstocherte und matschte, als würde er Lehm bearbeiten. Über dem Kladderadatsch erschienen Formen und Symbole in der Luft, die ihm mitteilten, was er wissen wollte. Ich zog Sau aus ihrem Versteck und belohnte sie mit Leckerli.
    »Das tue ich nie wieder«, versprach ich ihr. »Wenn es sich vermeiden lässt.«
    »Der Computer behauptet, andere Teleklonzellen sind in der Nähe – ungefähr im Umkreis einer Quadratmeile. Wenn ich weiter zu gucke, sagt er mir vielleichts, wo sie Tipmom hingesteckt haben«, sagte J.Lo.
    »Gut. Mach das und halt Sau fest. Ich sehe mich mal um.«
    »Pass auf. Ruf auf dem Talkie-Walkie, wenn du in Gefahr gerätst.«
    Ich schlich um die Ecke, wo noch ein Raum mit Waschbecken und der Notausgang lagen. Daneben gab es noch einen kleineren Ausgang, als wäre einer für Erwachsene und der andere für Kinder. Auf der kleinen Tür stand »Mäuse« und auf der anderen »Menschen« und das gibt es auf der Welt nur einmal. Am schönsten Ort der Welt.
    »Unmöglich«, flüsterte ich und ging hinaus.
    Ich entdeckte die grammastische Vokachterbahn und Rumpelstilzchens Spinnrad. Über mir verliefen die Zwillingsspuren der Duorail und hingen die Kronen üppigbärtiger Palmen. Und direkt vor mir lag der Palast der Eiskönigin.
    Als ich merkte, dass ich ungeschützt im Freien stand, kroch ich schnell zu einer Reihe von Geschäften und kauerte mich in einen Eingang. Immerhin war es mitten in der Nacht.
    »Wir sind im Königreich der Glücksmäuse«, flüsterte ich in mein Walkie-Talkie. »Wir sind wieder in Orlando. Over.«
    »
Shhhch
Niemalszu«, sagte J.Los Stimme so schrill und knisternd wie die automatische Speisekarte im Drive-In. »Over.«
    »Doch, wirklich! Das starke Signal, das du gefunden hast, gehört zum Königreich der Glücksmäuse. Ich stehe direkt vor dem Palast. Over.«
    »
Chh
Ist eigentlich klar. Den Boov zu gefiel es in Florida. Also haben die Gorg sie aus Florida zu vertrieben und hiers ihr Stützlager hingestellt. Pupser.«
    Dennoch waren nirgends Gorg in Sicht, weder in der Nähe des Palastes noch hinten am Zeitungsstand oder an der Cafeteria des Großen Vorsitzenden Muh. Ich schlich in die Cafeteria, während ich die ganze Zeit überlegte, wo man in einem Vergnügungspark am besten jemanden gefangen hielt. Ich wusste nicht einmal, wonach ich suchen sollte. Nach Käfigen? Riesigen Netzen? Gefäßen mit löchrigen Deckeln?
    Ich war den Broadway schon weit hinuntergelaufen, als ich plötzlich Stimmen hörte. Als ich den Kopf um die Ecke der MilchBar steckte, liefen vier Gorg aus einer weiteren Toilette, diesmal einer für Damen, in meine Richtung. Noch eine Teleklonzelle, dachte ich. Oder Gorg gehen gerne gruppenweise aufs Klo.
    Ich wich zurück und versteckte mich hinter der Theke. Der Boden war mit klebrigen schwarzen Gummimatten ausgelegt, die unter dem Gestank von saurer Milch und Füßen vergammelten.
    Die Stimmen der Gorg kamen näher. Sie sprachen in

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