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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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überrannt wurden!«
    »Stopp!«, sagte ein Boov. Dann schrie er etwas auf Boovisch, was wahrscheinlich auch »Halt« heißen sollte. Möglicherweise wussten sie, dass wir nicht bewaffnet waren, denn sie legten ihre Gewehre nicht an. Sie staunten nicht schlecht, als wir alle gleichzeitig die Leiter erreichten und ich die beiden ersten mit Glasreiniger vollspritzte.
    »Baaah!«, brüllten sie und legten die Hände vor die Augen. »MuNah-ah-ah-ah!«
    Sie blieben abrupt stehen und versperrten den Gang, sodass die anderen über sie fielen. Gleichzeitig drängte ich J.Lo die Leiter hinauf. Ich blieb dicht hinter ihm, doch ein Boov war mir auf den Fersen. Ich versuchte es wieder mit dem Putzmittel, aber da er seinen breiten mülleimerdeckelgroßen Mund aufriss, landete das Ammoniak nur in seinem Hals. Er schleckte es auf, als wäre es Obstpunsch.
    »Nicht zu füttern!«, rief J.Lo. »Warum tust du das?«
    Wir waren oben an der Leiter angekommen und drängelten uns durch eine Falltür in die blaue Morgenluft. Als der Boov-Wachposten ausholte, um meine Knöchel festzuhalten, war ich für die Froschärmchen sehr dankbar. Trotzdem würde er mich gleich schnappen.
    Dann fiel mir die Miniatur-Bratenspritze ein. Ich holte sie aus der Tasche, zielte abwärts und drückte ab. Ein ohrenbetäubender Kegel aus riesigen Klebblasen sprühte wie knallender Champagner hervor. Es war so laut wie ein Triebwerk. Die Boov purzelten von der Leiter und J.Lo und ich wurden wie Kanonenkugeln durch die Falltür katapultiert. Ein paar Meter weiter landeten wir unsanft auf der Erde.
    »Das … das ist nicht das, wofürzu es ist«, sagte J.Lo.
    »Was?«
    »Was?«
    »Wo ist das Auto?«
    »Was?«
    Wir rappelten uns auf und sahen uns um. Christian hatte uns ganz in die Nähe des Vogelhundkarussells geschickt. Ich hoffte, dass der Wagen noch da war. Ich hoffte, dass Sau noch drin war.
    Wir rasten zu einem Kreis aus Toastern, in denen Vogelhunde steckten. Die Vogelhunde waren in dem einen Toasterschlitz und man fuhr in dem anderen im Kreis Karussell, während der Hebel einen in die Luft warf und wieder auffing. Dieses Karussell hatte ich immer schon gehasst.
    Wir waren fast da, als eine Glücksmausstatue, an der wir gerade vorbeikamen, plötzlich keinen Kopf und keine Arme mehr hatte. Die Boov schossen auf uns.
    »Runter!«, schrie ich. »Versteck dich!«
    Ich schubste J.Lo hinter eine Snackbar und fragte mich, ob sie alles kurz und klein ballern würden.
    »Was machen sie? Was machen sie?«, wisperte ich.
    J.Lo riskierte einen Blick. »Sie kommen langsam auf uns zu. Zum zingeln. Vielleicht denken sie, wir haben noch mehr zuschießen.«
    Ich wünschte, das stimmte. Der Wagen war so nah, ich konnte ihn schon zwischen zwei Vogelhundköpfen sehen. Es war zum Wahnsinnigwerden.
    »Es gibt eine gute Neuigkeit und eine nicht so gute«, flüsterte J.Lo.
    »Die gute wäre?«
    »Ich glaube langsam, die wollen mich lebendig.«
    »Und die schlechte?«
    »Ich glaube, dich nicht.«
    »Vielleicht …«, flüsterte ich, »vielleicht, wenn wir ganz dicht zusammenbleiben, schießen sie nicht.« Und dann dachte ich: Wieso flüstere ich? Die wissen doch genau, wo wir sind.
    »Hey!«, schrie ich. »Heeeeey!«
    J.Lo sah mich an, als hätte ich endgültig den Verstand verloren.
    »Was …«, fragte er leise. »Was du …«
    Ich kreischte mein bestes Monsterfilm-Kreischen. Wir spähten beide um die Ecke der Snackbar.
    »Warum tust du das? Warumwieso?«
    »Löwen«, erwiderte ich. »Sie können nicht auf Bäume klettern, aber ihre Ohren sind in Ordnung.«
    »Ah.« J.Lo nickte. »Hm. Ist das eine alte Menschensredewendung?«
    Dann passierte es. Ein Boov schoss mit einem halb verhungerten Löwen auf den Fersen aus einer Gasse.
    »Ahh! Große Katze«, sagte J.Lo.
    »Psst! Jetzt heißt es leise sein«, sagte ich.
    Der Boov schoss wie wild rückwärts und vernichtete Dächer und Laternenpfähle, ohne den Löwen aus der Fassung zu bringen. Sie verschwanden hinter einer Snackbar und drei weitere Boov kamen heraus und blökten wie Schafe.
    Ich schlich mit J.Lo um das Karussell herum zum Auto. Sau drückte sich an die Windschutzscheibe.
    »Ich hoffe, ihm passiert nichts«, sagte ich, als wir vorne einstiegen. Der Löwe stand über einem Boov, während die anderen dorthin rasten, um ihrem Kollegen zu helfen.
    »Die anderen Boov-Posten werden ihn vor dem Löwen zu retten«, sagte J.Lo.
    Eigentlich hatte ich den Löwen gemeint, doch das behielt ich lieber für mich.
    Ich wendete

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